NWK-Masterthesen - pantucek.com
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8.6. Fazit und Ausblick<br />
Roland Stork / Andrea Windpassinger<br />
Im vorangehenden Kapitel wurde versucht, den AnwenderInnen der egozentrierten<br />
Netzwerkkarte eine Orientierungshilfe für die Auswertung und Interpretation des<br />
Diagnoseinstrumentes zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Erarbeitung von Normalitätsfolien für spezifische Personengruppen verfolgt die<br />
Absicht, die Vielfalt menschlicher Existenz in typische Netzwerke zu fassen, wie sie<br />
sich aus für die Untersuchungsgruppe relevanten statistischen Daten ergeben. Es<br />
hat sich anhand der exemplarisch vorgenommenen Überprüfungen der<br />
Normalitätsfolien gezeigt, dass die individuellen Netzwerkkarten in mehrerer Hinsicht<br />
von den Normalitätsfolien abweichen. Lebensabschnitte können also in Hinblick auf<br />
die Ausformung sozialer Netzwerke in keiner Weise als homogen bezeichnet<br />
werden. Personen derselben Altersgruppe weisen viele soziale Differenzierungen<br />
auf. (vgl. Wagner/Wolf 2001:530ff).<br />
Trotz der Unterschiedlichkeit konnte klar herausgearbeitet werden, dass die Gruppe<br />
der Jugendlichen im Vergleich zur Gruppe der Personen im Alter von 60+ für<br />
gewöhnlich ein wesentlich größeres Netzwerk aufweist (meist mehr als doppelt so<br />
groß), mit wesentlich mehr Mitgliedern im Sektor FreundInnen/Bekannte und im<br />
Sektor KollegInnen. Auch konnten anhand der exemplarisch vorgenommenen<br />
Gegenüberstellungen mit den Normalitätsfolien viele Gemeinsamkeiten<br />
herausgearbeitet werden. Die erstellten Musterfolien können demzufolge eine<br />
Unterstützungsmöglichkeit für AnwenderInnen darstellen. Einerseits können sie als<br />
Vergleichsobjekt für erstellte Netzwerkkarten dienlich sein, andererseits können sie<br />
auch dabei helfen, Auffälligkeiten in Netzwerkkarten zu erkennen. In jedem Fall ist<br />
aufgrund der gegebenen Inhomogenität zu unterstreichen, dass Normalitätsfolien<br />
stets nur als Orientierungshilfe, nicht als normative Richtschnur zu betrachten sind.<br />
Dies gilt ebenso für die von der Software easy<strong>NWK</strong> vorgenommene<br />
Datenauswertung. Sie expliziert in Zahlen, was bei jedweder optischen Interpretation<br />
bereits unausgesprochen vor dem Auge des Betrachters liegt: die Größe des<br />
Netzwerks, insgesamt und nach den Sektoren, sowie die Entfernung der Knoten zu<br />
Ego lassen sich in den meisten Karten auch ohne Datenauswertung gut erfassen.<br />
Die Stärke der Datenauswertung kann sich dann zeigen, wenn aus großen<br />
Datensätzen auch zu sehr speziellen Personengruppen verlässliche<br />
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