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NWK-Masterthesen - pantucek.com

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fahrt hundertprozentig fallführend bin und … für meinen Sprengel verantwortlich bin,<br />

do entscheide Prioritäten setze, welches Instrument wend i in der Abklärung, in der<br />

Betreuung von den KlientInnen an.“ (TG1:332-335)<br />

2) Falsches Verständnis der <strong>NWK</strong><br />

Dabei wird das Instrument gerne falsch verstanden und eingeschätzt. „… des is ja<br />

nix anderes als eine Familienaufstellung auf dem Papier …“, (TG1:70-71) zitiert eine<br />

Feldmitarbeiterin KollegInnen. Die Sozialarbeit wird damit als Konkurrenz<br />

verstanden, welche anderen Professionen bestimmte Aufgaben streitig macht. „Es ist<br />

eigentlich eine psychotherapeutische Intervention und die ist ganz klar den<br />

Psychologen zugeschrieben“ (TG1:38-39). SozialarbeiterInnen, die die<br />

Netzwerkkarte verwenden, sehen sich in der Position, das Instrument erklären zu<br />

müssen. „… mei Einwand, diese Beziehungen werden jetzt nicht gewertet oder<br />

besprochen und man konzentriert sich eher auf das Bild, wurde eher nicht zur<br />

Kenntnis genommen“ (TG1:42-44). „[Wir haben] argumentiert …, es ist eine<br />

Situationsdiagnose, die wir machen. Wir beschäftigen uns nicht mit psychischen<br />

Entwicklungen, die zu sehr in der Vergangenheit liegen bzw. zurückgehen. Es geht<br />

um die Situationen eigentlich“ (TG1:117-119).<br />

Aber auch die SozialarbeiterInnen selbst unterliegen der Gefahr, die Netzwerkkarte<br />

eher der Psychologie zuzuordnen oder sie als therapeutisches Instrument zu sehen.<br />

„Was bei mir auch aufgetreten is, ist dass das Instrument wie eine<br />

Familienaufstellung ist“ (TG1:59-60). „Ich hab mich fast ein bisschen dazu<br />

eingeladen gefühlt, als Psychologe etwas zu machen, als Therapeut etwas zu<br />

machen … wo die Abgrenzung quasi, dass des ein sozialarbeiterisches Instrument<br />

ist, quasi auch nicht klar gezogen worden wäre“ (TG1:53-57).<br />

3) Diagnostik als Aufgabe der Sozialen Arbeit, berufliches Selbstverständnis<br />

Verunsichert zeigen sich die SozialarbeiterInnen auch, wenn es um die Frage geht,<br />

ob die Diagnostik im Allgemeinen zu ihren Aufgaben zählt. „… aber ich … als<br />

Sozialarbeiter bin für alle sozialarbeiterischen Dinge zuständig, aber wenn´s<br />

sozusagen um mei Grundgeschäft geht, zieh ich mich auf diese hard facts,<br />

Sozialarbeitsgeschichten [zurück], Schulden, Wohnen, diese Beziehungen im<br />

Ansatz, aber sicher net so automatisch“ (TG1:87-91). Immer wieder wird auch von<br />

KollegInnen aus anderen Professionen infrage gestellt, ob Sozialarbeit für Diagnostik<br />

zuständig ist. „Ich hab so das Gefühl oder den Eindruck, mit dieser sozialen<br />

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