NWK-Masterthesen - pantucek.com
NWK-Masterthesen - pantucek.com
NWK-Masterthesen - pantucek.com
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Diese Typik nach Alter verweist auf die Bedeutsamkeit, das Programm easy<strong>NWK</strong>,<br />
wiewohl zur Arbeit mit KlientInnen Sozialer Arbeit gedacht, zur Erweiterung der<br />
Aussagekraft der gewonnenen Daten in Zukunft stärker zur Erstellung von <strong>NWK</strong>s<br />
von Nicht-KlientInnen Sozialer Arbeit zu verwenden. Dies ermöglicht die Gewinnung<br />
solider Erkenntnisse über typische <strong>NWK</strong>s. Eine Spezifizierung nach Alter erscheint<br />
hier vorrangig, auch das Geschlecht der befragten Person könnte typische<br />
Unterschiede ausmachen. So kann die Annahme formuliert werden, dass allein die<br />
Tatsache, dass die „Bekannten“-Gruppe in Alter und Geschlecht deutlich homogener<br />
ist als die „KlientInnen“-Gruppe (vgl. Kap. 8.4.2.), ersterer mehr „Kompaktheit“<br />
verleiht, das heißt, die Werte streuen in dieser Gruppe nicht so weit vom Median wie<br />
bei den <strong>NWK</strong>s der „KlientInnen“. Eine andere mögliche Erklärung ist die geringe<br />
Größe dieser Gruppe, die bei nur 6 zu Grunde liegenden <strong>NWK</strong>s Ausreißer<br />
unwahrscheinlicher macht als bei der „KlientInnen“-Gruppe mit 25 <strong>NWK</strong>s.<br />
In jedem Fall ließe sich mit einer größeren Anzahl von <strong>NWK</strong>s von Nicht-KlientInnen<br />
Sozialer Arbeit an der Erstellung stichhaltiger typischer <strong>NWK</strong>s arbeiten, an denen<br />
sich dann die Interpretation einzelner <strong>NWK</strong>s von Klientinnen Sozialer Arbeit<br />
ausrichten kann. Bereits diese Untersuchung hat nämlich gezeigt, dass die Gruppe<br />
der „Bekannten“ einige markante Unterschiede zu der der „KlientInnen“ produziert:<br />
1) Bei den „Bekannten“ haben FreundInnen und Bekannte einen deutlich<br />
größeren Anteil am Gesamtnetzwerk als bei den „KlientInnen“, dies geht „zu<br />
Lasten“ der Anteile der Sektoren Familie und Professionelle HelferInnen.<br />
2) Durch seine größere Anzahl von Knoten ist der Sektor FreundInnen/Bekannte<br />
bei den „Bekannten“ deutlich weniger dicht.<br />
3) Wiewohl im Median annähernd gleich groß, erreichen die Netzwerke der<br />
„Bekannten“ ein deutlich höheres Beziehungsgewicht.<br />
4) Bei den „Bekannten“ werden Beziehungen deutlich einheitlicher bewertet, das<br />
heißt unter den 6 <strong>NWK</strong>s finden sich keine eindeutigen „Anhängliche“ oder<br />
„Distanzierte“.<br />
Wenn die Netzwerkkarten also – über die erzählgenerierende Funktion und die<br />
konkrete Erkenntnis über bislang dem/der SozialarbeiterIn noch nicht bekannte<br />
Personen im persönlichen Umfeld der/des KlientIn hinaus – einen diagnostischen<br />
Wert haben sollen, sollten solide Forschungsergebnisse zu „normalen“<br />
Netzwerkkarten eine Orientierung für den/die SozialarbeiterIn geben. Um die<br />
Vorstellung davon, was eigentlich für diese Person „normal“ wäre, die zweifelsohne<br />
bei jeder Betreuung mitschwingt, auf eine sachliche Grundlage zu stellen.<br />
182