NWK-Masterthesen - pantucek.com
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ei der Wohnungs- oder Arbeitssuche –, gerade weil sie aus dem geschlossenen,<br />
engen Freundesnetzwerk heraus fallen. Dies umso mehr, als starke Beziehungen für<br />
gewöhnlich auf der Grundlage eines ähnlichen persönlichen Selbstverständnisses<br />
und sozialen Rangs aufbauen (Wellman/Wortley 1990, zitiert bei Avenarius<br />
2010:102). Eingewandt wurde allerdings, dass diese schwachen Beziehungen, sollen<br />
sie für Ego Gewinn bringend sein, zu hierarchisch höher stehenden Personen<br />
bestehen müssen. Auch können schwache Beziehungen keinen Transfer von<br />
komplexem Wissen leisten (Avenarius 2010:106f).<br />
In der hier behandelten <strong>NWK</strong> lassen sich „starke“ und „schwache“ Beziehungen<br />
durch die Entfernung zu Ego erkennen. Eine starke Beziehung sollte Alteri nahe an<br />
Ego sehen, also jedenfalls im Inneren der drei Horizonte. Umgekehrt dürften in<br />
diesem innersten Horizont selten isolierte Beziehungen auftreten, außer es gibt nur<br />
einen Alteri im betrachteten Sektor.<br />
Außerdem zeigt die <strong>NWK</strong> Cluster, also Haufen, in denen jede Person mit jeder<br />
anderen in Beziehung steht. Solche geschlossenen (Teil)Netzwerke stehen nach<br />
Granovetter für redundante Information 17 .<br />
8.2.2. Dichte<br />
Mit der Dichte wird das Verhältnis aller tatsächlichen zu allen möglichen Kanten in<br />
einem Netzwerk bezeichnet. Im Falle egozentrierter Netzwerkkarten, die mit<br />
ungerichteten Kanten arbeiten, ist die Anzahl aller möglichen Kanten N(N-1)/2 wobei<br />
N für die Zahl der Knoten (außer Ego; N von Englisch node) steht. Für die Dichte D<br />
(von Englisch density) ergibt sich somit D = E / N(N-1)/2 wobei E für die Zahl der<br />
vorhandenen Kanten (E von Englisch edge) steht. Wichtig ist dabei zu beachten,<br />
dass in den Wert von E die Kanten zu Ego keinen Eingang finden. Die Dichte kann<br />
somit Werte zwischen 0, keiner der Alteri-Knoten ist miteinander verbunden, und 1,<br />
alle Alteri-Knoten sind miteinander verbunden, annehmen.<br />
Mit steigender Anzahl von Knoten sinkt der Verhältniswert der Dichte üblicherweise.<br />
Wiedemer (2007:82) zitiert aus einer Studie von Miligram (1967:65), in der für das<br />
soziale Netzwerk der USA eine Dichte von 0,0000025 geschätzt wurde.<br />
Dieser Skaleneffekt lässt sich durch die Berechnung des Grades der Dichte (d von<br />
englisch degree) relativieren: indem die Dichte D mit der Größe des Netzwerks in<br />
Beziehung gesetzt wird: d = D (N-1). Der errechnete Grad der Dichte ist nichts<br />
17 vgl. auch Stegbauer 2008:106f und Pearson 1997:97<br />
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