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Diagnose oder Diagnostik entsteht bei diesen jenen so die Fantasie, jetzt pfuschen<br />
die Sozialarbeiter wieder in unser Handwerk hinein“ (TG1:102-104). „Ein bisschen<br />
war´s schon so: ‚Na, was ist denn das?‘ und: ‚Die Diagnose machen wir!‘ [die<br />
Psychologie, Anm.] und auch so das Fallführen, das hat schon was mit einem<br />
gewissen Ehrenkodex zu tun“ (TG1:25-28).<br />
Zögerlich zeigt sich aber auch ein gewisses Selbstbewusstsein bezüglich der<br />
Etablierung von Diagnostik in der Sozialarbeit und der Abgrenzung von anderen<br />
Disziplinen. „… die Sozialarbeit muss sich etablieren“ (TG1:49-50). „… weil des is ja<br />
sozusagen eine berufspolitische Angelegenheit …“ (TG1:67-68).<br />
Nicht in jedem interdisziplinären Team gibt es allerdings diese Schwierigkeiten und<br />
Abgrenzungsprobleme. Arbeiten die Professionen gleichberechtigt zusammen, wie<br />
beim Verein Dialog, werden die erwähnten Schwierigkeiten so gelöst: „Wobei es nie<br />
so differenziert wurde, weil es bei uns eine psychosoziale Betreuung ist, wie es so<br />
schön heißt, und damit beide Berufsgruppen also die SozialarbeiterInnen und<br />
PsychologInnen, Ähnliches bis Gleiches machen und in ganz wenigen Teilbereichen<br />
dann ausdifferenziert wird“ (TG1:122-125).<br />
4) Einführung von Diagnostik in Teams<br />
Besonders beim Verein Dialog scheint aber auch noch ein zweiter Faktor dazu<br />
geführt zu haben, dass die Akzeptanz im Team – auch der anderen Berufsgruppen –<br />
eher höher ist. Dort beschäftigt sich seit Längerem eine Arbeitsgruppe mit dem<br />
Thema „Soziale Diagnostik“.<br />
Die prozesshafte Implementierung des Verfahrens im Team, unter Einbeziehung der<br />
MitarbeiterInnen verschiedenster Professionen erweist sich als sehr hilfreich. „Das<br />
war sicherlich ein Entwicklungsprozess. Also ich hab das gemerkt, wie wir voriges<br />
Jahr mit dem Projekt, mit der Arbeitsgruppe, angefangen haben“ (TG1:150-152). Die<br />
konsequente Thematisierung und Fokussierung zeigte eine mit der Zeit immer<br />
größere Akzeptanz von diagnostischen Instrumenten sowohl bei den<br />
SozialarbeiterInnen selbst, als auch bei anderen im Team zusammenarbeitenden<br />
Professionen. „Ja, ich glaub schon, dass es was mit der Zeit zu tun hat. Ich hab den<br />
Eindruck gehabt, am Anfang, wie wir vor eineinhalb Jahren angefangen haben, war<br />
noch viel stärker so eine Skepsis da … Und dadurch, dass wir das ein Jahr lang<br />
getrommelt haben und immer wieder in unterschiedlichen Gremien thematisiert<br />
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