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Briefe gut und richtig schreiben! - Duden - LehrerRaum

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124<br />

Vermeiden Sie<br />

die üblichen<br />

»Beileidsfloskeln«.<br />

Weniger ist<br />

manchmal mehr.<br />

Kondolenz<strong>schreiben</strong><br />

an Personen, zu<br />

denen Sie keinen<br />

engen Kontakt<br />

pflegen<br />

Privatkorrespondenz<br />

Kondolenzbriefe<br />

Ihr Beileid auszusprechen bereitet vielen Menschen Schwierigkeiten. Es<br />

ist jedoch gar nicht so schwer. Wer wirklich mit dem anderen leidet, wer<br />

traurig ist über den Tod eines lieben Menschen, sollte das in seinem<br />

Brief <strong>schreiben</strong>. Er sollte nicht zu den üblichen »Beileidsfloskeln« greifen,<br />

die abgegriffen sind <strong>und</strong> das gerade nicht leisten, was wir von ihnen<br />

erwarten: dem Trauernden unser Mitgefühl zu übermitteln. Jeder kennt<br />

die üblichen Formulierungen wie tiefes Beileid aussprechen, tief betroffen,<br />

zutiefst betroffen, mit tiefem Schmerz, auf<strong>richtig</strong>es Beileid übermitteln,<br />

in tiefer Betroffenheit, in tiefer Trauer. Lassen Sie bei diesen Floskeln<br />

– wenn Sie sie denn verwenden – besonders die Adjektive weg,<br />

haben Sie Mut zum einfachen Wort, <strong>schreiben</strong> Sie nicht: Wir sind zutiefst<br />

betroffen, sondern Wir sind betroffen oder besser noch Wir sind<br />

traurig. Das ist nicht floskelhaft <strong>und</strong> deshalb glaubwürdiger.<br />

Liebe Frau Haberer,<br />

über den Tod Ihres Mannes sind wir sehr traurig. Wir haben mit ihm einen<br />

wirklichen Fre<strong>und</strong> verloren, der – wenn auch nur über den nachbarlichen<br />

Gartenzaun hinweg – an unserem Leben immer fre<strong>und</strong>lich Anteil nahm <strong>und</strong><br />

uns nicht selten Trost <strong>und</strong> Rat spendete. Wir werden ihn vermissen.<br />

Nun möchten wir Ihnen unsere Hilfe anbieten. Bitte melden Sie sich bei uns,<br />

wenn wir etwas für Sie tun können.<br />

In herzlichem Gedenken<br />

Nichts an diesem Brief ist floskelhaft. Man merkt ihm an, dass der<br />

Schreiber wirklich mit der Witwe fühlt <strong>und</strong> sie trösten will. Manchmal<br />

ist es allerdings sinnvoll, die üblichen Formulierungen zu verwenden, etwa<br />

beim Tod von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens oder bei Todesfällen,<br />

die einen zwar nicht sehr betreffen, bei denen man aber doch<br />

einige Zeilen <strong>schreiben</strong> möchte. Für diese Fälle hier einige Beispiele, die<br />

sich auch als Text für Beileidskarten eignen:

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