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Briefe gut und richtig schreiben! - Duden - LehrerRaum

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548 Sprachtipps<br />

1.indirekte Rede: In der indirekten<br />

Rede verwendet man die erste Möglichkeitsform:<br />

Sie sagte, sie habe Hunger.<br />

Darauf erwiderte er, dass das Essen<br />

noch nicht fertig sei. Sie fragte deshalb,<br />

ob sie ihm helfen solle. Das könne<br />

sie wohl, meinte er. Hängt von einem<br />

Nebensatz, der in der indirekten Rede<br />

steht, ein weiterer Nebensatz ab, steht<br />

auch dieser in der ersten Möglichkeitsform:<br />

Sie sagte, sie habe Hunger, weil<br />

sie seit heute Morgen nichts gegessen<br />

habe. Von der Gr<strong>und</strong>regel, dass man<br />

für die indirekte Rede die erste Möglichkeitsform<br />

verwendet, gibt es folgende<br />

Ausnahme: Statt der ersten<br />

Möglichkeitsform wird des Öfteren die<br />

zweite Möglichkeitsform gebraucht:<br />

Sie sagte, sie hätte Hunger. Darauf erwiderte<br />

er, dass das Essen noch nicht<br />

fertig wäre. Sie fragte deshalb, ob sie<br />

ihm helfen sollte. Das könnte sie wohl,<br />

meinte er. Diese zweite Möglichkeitsform<br />

ist dann berechtigt, wenn der<br />

Sprecher die gemachten Aussagen<br />

selbst für zweifelhaft hält, sie skeptisch<br />

beurteilt <strong>und</strong> dies dem Leser<br />

klarmachen will. Sie ist auch dann<br />

<strong>richtig</strong>, wenn die Formen der ersten<br />

Möglichkeitsform nicht eindeutig als<br />

Möglichkeitsform erkennbar sind,<br />

sondern mit der Wirklichkeitsform<br />

übereinstimmen. Also z.B. bei Die Kinder<br />

sagten, sie haben Hunger. Die Form<br />

sie haben kann die erste Möglichkeitsform<br />

oder aber die Wirklichkeitsform<br />

sein. Deshalb besser: Die Kinder sagten,<br />

sie hätten Hunger.<br />

2.Bedingungssatz: Die zweite Möglichkeitsform<br />

verwendet man vorwie-<br />

gend im Bedingungssatz: Wenn sie<br />

käme, wäre ich sehr froh. Hätte ich<br />

mehr Geld, könnte ich mir vielleicht<br />

eine Eigentumswohnung leisten. Die<br />

zweite Möglichkeitsform ist unter bestimmten<br />

Bedingungen auch durch<br />

würde+Gr<strong>und</strong>form (Infinitiv) des<br />

entsprechenden Zeitwortes ersetzbar.<br />

Zum Beispiel wenn die Formen der<br />

zweiten Möglichkeitsform mit der<br />

Wirklichkeitsform übereinstimmen<br />

<strong>und</strong> deshalb nicht deutlich genug sind,<br />

sollte man sie durch die Umschreibung<br />

mit würde ersetzen: Sonst wohnten<br />

wir dort nicht/ (deutlicher:) würden<br />

wir dort nicht wohnen. Wenn sie mich<br />

riefen, käme ich sofort/(deutlicher:)<br />

Wenn sie mich rufen würden, käme ich<br />

sofort. Auch anstelle altertümlich wirkender<br />

Möglichkeitsformen kann die<br />

würde-Umschreibung gebraucht werden:<br />

Ich würde helfen (für: hülfe), wenn<br />

... Wenn dies doch jetzt noch gelten<br />

würde (für: gälte/gölte)! Wenn sie das<br />

Buch kennen würden (für: kennten),<br />

könnten sie es beurteilen.<br />

Montagabend<br />

Bitte lesen Sie hierzu unter »Dienstagabend«<br />

nach.<br />

morgen<br />

Die Zeitbestimmung morgen wird bei<br />

der Darstellung eines in der Vergangenheit<br />

liegenden Vorgangs gelegentlich<br />

so gebraucht, dass ein falscher<br />

Zeitbezug entsteht. Richtig ist: Ich<br />

teilte die Leute ein, die am folgenden<br />

Tag ( nicht: morgen) Schnee räumen<br />

sollten.

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