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Briefe gut und richtig schreiben! - Duden - LehrerRaum

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508 Sprachtipps<br />

nere Hälfte; zwei ungefähr gleiche Hälften<br />

usw.<br />

2.Die Hälfte der Bücher lag/lagen<br />

auf dem Boden: Im Allgemeinen bezieht<br />

man das Zeitwort auf Hälfte <strong>und</strong><br />

setzt es in die Einzahl: Die Hälfte der<br />

Bücher lag auf dem Boden, wurde verkauft,<br />

ist zerfleddert. Gelegentlich wird<br />

das Zeitwort aber nicht auf Hälfte,<br />

sondern auf das Gezählte bezogen <strong>und</strong><br />

in die Mehrzahl gesetzt (d.h., man<br />

konstruiert nach dem Sinn): Die Hälfte<br />

der Bücher lagen auf dem Boden, wurden<br />

verkauft, sind zerfleddert. Beide<br />

Möglichkeiten sind <strong>richtig</strong>.<br />

Hand<br />

1.zu Händen von: Heute wird in Briefanschriften<br />

meist auf die Wendung zu<br />

Händen von/z. Hd. verzichtet, weil sie<br />

als überflüssig empf<strong>und</strong>en wird. Man<br />

schreibt also lediglich: Stadtverwaltung...<br />

(nächste Zeile:) Frau Petra<br />

Kämpfer.<br />

2.an die oder an der Hand nehmen:<br />

�blich ist nur der Wenfall (jemanden<br />

an die Hand nehmen). Es kann auch<br />

heißen jemanden bei der Hand nehmen,<br />

unüblich ist aber der Wemfall<br />

nach an ( nicht: jemanden an der Hand<br />

nehmen).<br />

Handel, handeln<br />

Nach dem Hauptwort Handel schließt<br />

man ebenso wie nach dem Zeitwort<br />

handeln gewöhnlich mit dem Verhältniswort<br />

(der Präposition) mit an: der<br />

Handel mit Textilien; handeln mit Textilien.<br />

In der Kaufmannssprache steht<br />

manchmal auch das Verhältniswort in:<br />

der Handel in Textilien; handeln in<br />

Textilien.<br />

hängen<br />

Die Vergangenheitsformen des regelmäßigen<br />

Zeitwortes hängen (=hängte,<br />

gehängt) <strong>und</strong> des unregelmäßigen<br />

Zeitwortes (=hing, gehangen) sollte<br />

man nicht miteinander verwechseln.<br />

Hat hängen eine Ergänzung im Wenfall<br />

bei sich, gelten die regelmäßigen<br />

Formen: Er hängte seinen Anzug auf<br />

einen Bügel. Du hattest deinen Mantel<br />

in den Schrank gehängt. Steht hängen<br />

jedoch ohne eine Ergänzung im Wenfall,<br />

dann sind die unregelmäßigen<br />

Formen anzuwenden: Ein Bild hat<br />

über der Couch gehangen. Schmutz<br />

hing an seinen Schuhen. Im Zimmer<br />

hing noch der Zigarettenrauch vom<br />

Vortage.<br />

Hauptwortstil (Nominalstil)<br />

Unter Hauptwortstil versteht man<br />

eine Ausdrucksweise, die übermäßig<br />

viele Hauptwörter verwendet. Diese<br />

übermäßige Häufung macht den Stil<br />

eintönig <strong>und</strong> den Inhalt des Satzes<br />

schwer verständlich. So lautet z.B. der<br />

Satz Zur Wiederholung der Aufführung<br />

dieses Stückes ist von unserer Seite<br />

keine Veranlassung gegeben einfacher<br />

<strong>und</strong> lebendiger etwa so: Wir sehen uns<br />

nicht veranlasst, das Stück noch einmal<br />

aufzuführen. Hier sind auch die vielen<br />

Hauptwörter auf -ung aufgelöst, die<br />

man leicht auf das zugr<strong>und</strong>e liegende<br />

Zeitwort zurückführen kann. Stilistisch<br />

unschön ist ebenso, wenn man<br />

übermäßig viele schwerfällige Bildun-

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