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Briefe gut und richtig schreiben! - Duden - LehrerRaum

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536 Sprachtipps<br />

Passiv). Die Leideform kann durchaus<br />

ein Mittel sein, einen Text abwechslungsreicher<br />

zu gestalten. Sie bietet<br />

zudem die Möglichkeit, den Handelnden<br />

nicht zu nennen: Es wird angeordnet<br />

(Wer hat angeordnet?). Sie wurde<br />

ausgelacht (Wer hat sie ausgelacht?).<br />

Es kann jedoch vorkommen, dass ein<br />

Text bei übermäßiger Verwendung der<br />

Leideform unlebendig <strong>und</strong> schwerfällig<br />

wird. Er ähnelt dann der unpersönlichen<br />

Verwaltungssprache oder der<br />

sachlichen Wissenschaftssprache, wo<br />

diese Konstruktionen sehr häufig sind.<br />

Will man dies vermeiden, sollte man<br />

nicht nur die Leideform, sondern auch<br />

die Tatform verwenden. Statt: Der<br />

Plan wird durchgeführt besser: Wir<br />

führen den Plan durch. Statt: Es wird<br />

darauf hingewiesen besser: Wir weisen<br />

darauf hin. Statt: Von Herrn Meyer<br />

wurde ausgeführt besser: Herr Meyer<br />

führte aus.<br />

leise<br />

Man schreibt das Eigenschaftswort<br />

groß, wenn es als Hauptwort gebraucht<br />

wird: Er ist einer der Leisen,<br />

gehört zu den Leisen in seiner Partei.<br />

Zwischendurch spielten sie etwas Leises<br />

(=ein leises Stück). Dies gilt auch<br />

für die feste Verbindung nicht im Leisesten<br />

(=durchaus nicht).<br />

lernen<br />

Wenn bei lernen ein anderes Zeitwort<br />

in der Gr<strong>und</strong>form (im Infinitiv) steht,<br />

die nicht durch irgendeinen Zusatz erweitert<br />

ist, dann steht dieses andere<br />

Zeitwort ohne zu: Das Kind lernt lau-<br />

fen. Er lernt jetzt lesen. (Dazu gehören<br />

auch Fälle wie: Sie lernt Klavier spielen.<br />

Sie lernt Schlittschuh laufen.) Ist die<br />

Gr<strong>und</strong>form dieses Zeitwortes aber erweitert,<br />

so kann sie mit oder ohne zu<br />

stehen: Ich lernte die Maschinen bedienen.<br />

Oder: Ich lernte, die Maschinen zu<br />

bedienen. Je umfangreicher die Erweiterung<br />

ist, desto fester ist der Gebrauch<br />

mit zu: Ich lernte, die neuen<br />

Maschinen <strong>richtig</strong> zu bedienen <strong>und</strong> zu<br />

warten.<br />

letzte<br />

Klein schreibt man das Eigenschaftswort<br />

letzte z.B. in den folgenden Verwendungen:<br />

das letzte Mal; die beiden,<br />

die drei letzten der Häuser. Groß<br />

schreibt man, wenn das Eigenschaftswort<br />

als Hauptwort gebraucht wird:<br />

der Letzte des Monats (=der letzte<br />

Monatstag); es geht ums Letzte (=um<br />

die äußerste Sache); noch ein Letztes<br />

(=etwas Abschließendes) sagen; sie ist<br />

die Letzte (=die letzte noch lebende<br />

Vertreterin) ihres Jahrgangs; er wurde<br />

Letzter (=der Schlechteste) im Wettkampf;<br />

sie hat ihr Letztes (=alles, was<br />

sie noch besaß) hergegeben. Dies gilt<br />

auch in den folgenden Fällen <strong>und</strong> festen<br />

Verbindungen: sie war die Letzte,<br />

die noch lebte; das ist das Letzte, was<br />

ich tun würde; den Letzten beißen die<br />

H<strong>und</strong>e; er stieg als Letzter aus; als Letztes<br />

drehte sie das Licht aus; bis ins<br />

Letzte (=sehr, äußerst); am Letzten<br />

(=zuletzt); bis zum Letzten (=ganz<br />

<strong>und</strong> gar); im Letzten (=zutiefst); fürs<br />

Letzte (=zuletzt).

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