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Briefe gut und richtig schreiben! - Duden - LehrerRaum

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Gr<strong>und</strong>form eines anderen Zeitworts<br />

enthält, verb<strong>und</strong>en ist (Infinitivgruppe),<br />

dann kann man ein Komma<br />

setzen, um die Gliederung des Satzes<br />

deutlich zu machen oder um Missverständnisse<br />

auszuschließen: Er begann<br />

sofort[,] ein Loch zu bohren oder Er begann[,]<br />

sofort ein Loch zu bohren. Beide<br />

Möglichkeiten sind <strong>richtig</strong>.<br />

beharren<br />

Nach beharren auf steht der Wemfall.<br />

Es muss also heißen: Ich beharre auf<br />

meinem ( nicht: auf meinen) Anspruch.<br />

behindern/hindern/verhindern<br />

Manchmal ist es schwierig, diese Wörter<br />

<strong>richtig</strong> zu gebrauchen. Das Zeitwort<br />

behindern bedeutet »hemmen;<br />

störend aufhalten«; es drückt aus, dass<br />

etwas erschwert wird, aber nicht, dass<br />

es unmöglich gemacht wird: Der Betrunkene<br />

behinderte den Verkehr. Die<br />

Spielerinnen behinderten sich gegenseitig.<br />

Das Wort verhindern bedeutet dagegen<br />

»bewirken, dass etwas nicht geschieht<br />

oder getan wird«. Wer etwas<br />

verhindert, macht es unmöglich: Sie<br />

verhinderte ein Unglück. Der Torwart<br />

verhinderte einen Rückstand. Das einfache<br />

hindern schließlich kann sowohl<br />

im Sinne von »behindern« als auch im<br />

Sinne von »verhindern« stehen: Der<br />

Verband hinderte sie sehr bei der<br />

Hausarbeit. Der Nebel hinderte ihn,<br />

schneller zu fahren. In Verbindung mit<br />

an hat hindern immer die Bedeutung<br />

»verhindern«: Der Lärm hinderte mich<br />

am Einschlafen. Niemand kann mich<br />

daran hindern, abzureisen.<br />

A–Z 449<br />

behindert<br />

Die Formen des Eigenschaftswortes,<br />

die eine körperliche oder geistige Behinderung<br />

als einen medizinischen<br />

Tatbestand ausdrücken, werden unterschiedlich<br />

geschrieben. Geistig behindert<br />

<strong>und</strong> körperlich behindert<br />

schreibt man immer getrennt. Schwerbehindert<br />

wird zusammengeschrieben,<br />

wenn es die Bedeutung »durch<br />

schwere körperliche Behinderung dauernd<br />

geschädigt« hat <strong>und</strong> schwer nicht<br />

gesteigert oder erweitert ist: Seit dem<br />

Unfall ist sie schwerbehindert. Aber:<br />

Besonders schwer behinderte Kinder<br />

bedürfen einer individuellen Förderung.<br />

Immer zusammen schreibt man<br />

dagegen körperbehindert <strong>und</strong> mehrfachbehindert.In<br />

Verbindung mit nicht<br />

wird in der Regel getrennt geschrieben:<br />

ein nicht behindertes Kind; diese<br />

Kinder sind nicht behindert. Die Zusammenschreibung<br />

ist aber auch zulässig:<br />

ein nichtbehindertes Kind.<br />

bei<br />

1.Wemfall: Nach bei steht der Wemfall:<br />

Bei dir fühle ich mich wohl. Sie beschwerte<br />

sich bei der Geschäftsführerin.<br />

Standardsprachlich nicht <strong>richtig</strong><br />

sind landschaftlich gebräuchliche Formen<br />

(mit dem Wenfall) wie: Die Fliegen<br />

gehen bei die Wurst. Heute gehen<br />

wir bei Oma. Statt bei muss hier an beziehungsweise<br />

zu stehen: Die Fliegen<br />

gehen an die Wurst. Heute gehen wir zu<br />

Oma.<br />

2.bei was oder wobei: Vor allem in<br />

der gesprochenen Sprache ersetzen<br />

viele Sprecher heute wobei durch bei

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