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Briefe gut und richtig schreiben! - Duden - LehrerRaum

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22<br />

Einen Lebenslauf<br />

mit ich beginnen?<br />

Vermeiden Sie<br />

unnatürliche<br />

Förmlichkeiten –<br />

bleiben Sie<br />

ungezwungen.<br />

Einleitung<br />

oder:<br />

Lieber Karl,<br />

ich danke Dir herzlich für Deinen Gruß aus München …<br />

Wozu auch Umwege machen? Der Brief ist eine persönliche Mitteilung,<br />

<strong>und</strong> wenn Sie einem Bekannten auf der Straße begegnen, sagen Sie auch<br />

nicht: »Guten Tag, Herr Schmidt! Lange habe ich Sie nicht mehr gesehen«,<br />

sondern: »Guten Tag, Herr Schmidt! Ich habe Sie ja lange nicht<br />

mehr gesehen.« Es käme Ihnen gar nicht in den Sinn, lange über die Anfangsworte<br />

des Gesprächs nachzudenken. Genauso spontan dürfen<br />

<strong>Briefe</strong> beginnen. Auch ausführliche Lebensläufe dürfen Sie mit ich einleiten:<br />

Ich wurde am 5. Januar 1951 in Bernsdorf geboren.<br />

Allerdings ziehen es die meisten vor, die Angabe der Zeit an den Anfang<br />

zu setzen.<br />

Am 5. Januar 1951 wurde ich in Bernsdorf geboren.<br />

Die eine Einleitung ist so <strong>gut</strong> wie die andere. Die zweite unterscheidet<br />

sich von der ersten nur in der Stilhaltung. Die erste Fassung erinnert an<br />

ein Gespräch, bei dem man auf die Frage nach dem Geburtsort die Antwort<br />

gibt: »Ich bin in X geboren«, die zweite dagegen hat mehr vom<br />

Charakter einer Erzählung oder eines Berichts. Ein Roman oder eine Lebensbeschreibung<br />

könnte so anfangen. Diese etwas zurückhaltende<br />

oder distanziertere Form der Einleitung findet sich auch in (halb)amtlichen<br />

oder (halb)offiziellen Mitteilungen. In solchen Fällen haben viele<br />

Menschen noch heute Hemmungen, mit ich zu beginnen. Selbstverständlich<br />

ist es aber nicht verboten, auch solch ein Schreiben mit ich zu<br />

beginnen, wenn Sie sich im Übrigen höflich <strong>und</strong> angemessen ausdrücken.<br />

Höflich <strong>schreiben</strong> – wie sieht das aus?<br />

Manche Schreiber, die besonders höflich sein wollen, begehen den Fehler,<br />

in einer überhöhten Ausdrucksweise zu <strong>schreiben</strong>. Bei dem krampfhaften<br />

Bemühen um eine gewählte Sprache verwenden sie Ausdrücke,<br />

die unnatürlich wirken oder veraltet sind, oder nennen eine einfache Sache<br />

nicht bei ihrem eigentlichen Namen. So etwas wirkt nicht höflich,

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