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Briefe gut und richtig schreiben! - Duden - LehrerRaum

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Auslassungszeichen (Apostroph)<br />

Das Auslassungszeichen deutet an, dass<br />

Laute, die gewöhnlich zu sprechen oder<br />

zu <strong>schreiben</strong> sind, ausgelassen werden:<br />

Sie hat ’ne (=eine) Menge erlebt;<br />

ein’ge Leute, wen’ge St<strong>und</strong>en.<br />

Es steht kein Auslassungszeichen für das<br />

ausgelassene Schluss-e bei Hauptwörtern<br />

<strong>und</strong> bestimmten Formen der Zeitwörter:<br />

Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang;<br />

ich lass das nicht zu;<br />

könnt er das nur erreichen!;<br />

führ den H<strong>und</strong> aus!<br />

Es steht ebenfalls kein Auslassungszeichen<br />

bei den mit r- anfangenden Kürzungen<br />

ran, rauf, raus usw.; bei allgemein üblichen<br />

Verschmelzungen ans, aufs, durchs, fürs,<br />

beim, zum usw.; bei ungebeugt verwendeten<br />

Eigenschaftswörtern <strong>und</strong> Fürwörtern<br />

(Pronomen), z. B. groß Geschrei, solch<br />

Glück, manch schöne St<strong>und</strong>e; bei üblichen<br />

verkürzten (Neben)formen von Eigenschaftswörtern<br />

<strong>und</strong> Umstandswörtern<br />

(Adverbien) wie blöd, bös, gern, heut usw.;<br />

bei Wörtern, bei denen ein unbetontes<br />

-e- im Wortinnern ausgefallen ist, z. B.:<br />

ich wechsle, ich lindre; wir sehn, stehn;<br />

Reglung, Englein; wacklig, wässrig;<br />

finstre Gestalten, edle Menschen, trocknes<br />

Laub.<br />

Es steht kein Auslassungszeichen bei Jahreszahlen,<br />

z. B.:<br />

Ende 02, Mai 68 usw.<br />

oder bei Abkürzungen:<br />

des Jh.s, die Lkws, die Pkws.<br />

A–Z 443<br />

In folgenden Fällen kann man das Auslassungszeichen<br />

auch zur Verdeutlichung<br />

verwenden:<br />

bei umgangssprachlichen oder m<strong>und</strong>artlichen<br />

Verschmelzungen wie<br />

Wir gehn in’ Zirkus<br />

<strong>und</strong> bei der schriftlichen Wiedergabe gesprochener<br />

Sprache, z. B.<br />

»So ’n Blödsinn!«.<br />

Für das ausgelassene -i- der Endung -isch<br />

bei Eigennamen muss kein<br />

Auslassungszeichen eingesetzt werden:<br />

grimmsche Märchen, bismarcksche<br />

Politik, mozartsche Oper.<br />

Gelegentlich kann ein Auslassungszeichen<br />

stehen, um die Gr<strong>und</strong>form des Namens<br />

vor der Endung -sch zu verdeutlichen; man<br />

schreibt dann groß:<br />

die Grimm’schen Märchen.<br />

Vor -s bei Namen im Wesfall steht<br />

gewöhnlich kein Auslassungszeichen:<br />

Hamburgs Hafen, Peters Bierbar, Edwards<br />

Hochzeit, de Gaulles Politik, Meyers Lexikon.<br />

Ein Auslassungszeichen kann gesetzt werden,<br />

um die Gr<strong>und</strong>form des Namens zu<br />

verdeutlichen:<br />

Andrea’s Blumenecke.<br />

Endet ein Name auf -s, -ss, -ß, -tz, -z, -x,<br />

dann steht zur Kennzeichnung des Wesfalls<br />

immer das Auslassungszeichen:<br />

Aristoteles’ Schriften, Grass’ Romane,<br />

Bordeaux’ Umgebung.

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