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Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017 22927<br />

(A)<br />

Vizepräsident Johannes Singhammer:<br />

Die Kollegin Dr. Daniela De Ridder spricht jetzt für<br />

die SPD.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der CDU/CSU)<br />

und in meinen Kalender schauen: Ihr Vorschlag ist, eine<br />

neue Behörde zu schaffen.<br />

(Dr. Philipp Lengsfeld [CDU/CSU]: Da sind<br />

die ganz groß drin!)<br />

So staatstragend habe ich die Linke selten erlebt.<br />

(C)<br />

Dr. Daniela De Ridder (SPD):<br />

(Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Staatstragend!)<br />

Lieber Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und<br />

Kollegen! Sehr verehrte Gäste! Liebe Studierende! Vor<br />

allem: Lieber Ralph Lenkert! Die Frage der sozialen Gerechtigkeit<br />

liegt der Linken am Herzen. Ich verstehe das,<br />

wenn es um das Studium geht. Unserer Fraktion geht es<br />

genauso. Ich komme aber gleich zu den kritischen Punkten.<br />

Ich schaute in den Kalender und dachte: Der 1. April ist<br />

doch erst am Samstag. Die Idee ist also, glaube ich, nicht<br />

die beste.<br />

(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]:<br />

Das ist aber sehr staatstragend! In Thüringen<br />

ist die Linke extrem staatstragend!)<br />

(B)<br />

Die Linke kritisiert das dialogorientierte Serviceverfahren,<br />

das irgendwann einmal die zentrale Studienplatzvergabe<br />

ersetzt hat. Ja, wir haben eben gehört:<br />

Umstellungen brauchen Zeit, auch die bezüglich der Studienplatzvergabe.<br />

Aber man darf zur Kenntnis nehmen,<br />

dass hier Entwicklung stattgefunden hat. In der Tat – wir<br />

haben es vorhin vom Kollegen Schipanski gehört – haben<br />

sich die Hochschulen deutlich stärker beteiligt, als<br />

das noch vor einem Jahr der Fall war. Wir haben bei den<br />

Hochschulen, die an diesem Verfahren teilnehmen, einen<br />

Zuwachs von 15 Prozent zu verzeichnen, und auch die<br />

Zahl der Hochschulen, die sich für die Teilnahme an diesem<br />

Verfahren bewerben, ist um 30 Prozent gestiegen.<br />

Ja, es ist richtig, lieber Ralph Lenkert: Man darf ab<br />

und zu auch einmal die Regierung fragen, wie es mit einem<br />

Zwischenbericht aussieht, zumal dann, wenn man<br />

gehört hat, dass die Umstellung in diesem Verfahren bis<br />

2018 laufen soll. Das ist durchaus kritisch zu würdigen.<br />

Ich hätte mich gefreut, wenn wir heute zu Beginn der Debatte<br />

auch noch einmal die Ministerin hätten hören können.<br />

In der Tat: Prozesse, die Zeit brauchen, sollte man<br />

sich noch einmal genauer anschauen.<br />

(Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Die Ministerin ist doch kaum da!)<br />

Da geht es um Qualifizierung des Personals, das die Umstellung<br />

vornehmen muss. Da geht es um die Digitalisierung<br />

von Prozessen, um die technische Realisierbarkeit<br />

und nicht zuletzt um die Klagefestigkeit. Denn keinem<br />

Studierenden ist geholfen, wenn nachher der Studienplatz<br />

wieder kassiert werden muss. Auch diese Kriterien<br />

müssen sichergestellt werden.<br />

Aber, lieber Herr Schipanski, die vielen Millionen<br />

Euro, die Sie hier für die Digitalisierungsstrategie angekündigt<br />

haben, sollten am Ende auch zum Teil in dieses<br />

Verfahren einfließen, damit diese Ankündigung keine<br />

Luftnummer bleibt.<br />

(Sven Volmering [CDU/CSU]: Bund und<br />

Länder verhandeln ja! Das wissen Sie doch!)<br />

Mich ärgert in der Tat, dass immer wieder vonseiten der<br />

Opposition so getan wird, als würden wir nicht genug<br />

tun, um Studienanfängerinnen oder Studierende, die ihr<br />

Studium rechtzeitig absolvieren wollen, ausreichend zu<br />

unterstützen. Auch das haben wir eben schon gehört:<br />

9,9 Milliarden Euro stellen wir bis 2020 zur Verfügung.<br />

(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Was ist das?)<br />

Wer das für wenig Geld hält, der ist strukturblind,<br />

(Dr. Philipp Lengsfeld [CDU/CSU]: Oder<br />

Mitglied der Linkspartei!)<br />

und es ist mir dann egal, auf welchem Auge, ob auf dem<br />

linken oder auf dem rechten.<br />

(Uwe Schummer [CDU/CSU]: Oder auf beiden!)<br />

Das ist einfach unzureichend und ungerechtfertigt in Anbetracht<br />

dieser hohen Summe.<br />

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)<br />

Ja, es ist richtig: Wir haben noch eine Menge vor<br />

uns. Ich freue mich darauf und hoffe, dass ich auch im<br />

nächsten <strong>Bundestag</strong> wieder hier sitzen darf und dass wir<br />

dann noch einmal die Chance haben, an Artikel 91b des<br />

Grundgesetzes weiterzuarbeiten,<br />

(Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Was wollen<br />

Sie denn da noch verändern? Das ist ja eine<br />

ganz neue Botschaft! Was ist denn das?)<br />

um das Grundgesetz in diese Richtung zu verändern und<br />

die Studierenden im Sinne der sozialen Gerechtigkeit zu<br />

unterstützen. Aber ein „anything goes“ wird es nicht geben,<br />

auch nicht mit absurden Ideen. Wenn es tatsächlich<br />

um soziale Gerechtigkeit und um Studienplätze geht,<br />

dann frage ich mich, warum in dem Ansatz, den ihr verfolgt,<br />

lieber Ralph Lenkert, nicht einmal die Fachhochschulen<br />

Erwähnung gefunden haben.<br />

(Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Weil der<br />

Antrag aus dem Jahr 2011 ist!)<br />

(D)<br />

Ich habe mir dann noch einmal angeschaut, lieber<br />

Ralph Lenkert, was der Vorschlag der Linken ist, um Abhilfe<br />

zu schaffen. Ich musste es wirklich zweimal lesen<br />

Denn das sind wirklich die Institutionen, die soziale Gerechtigkeit<br />

für Bildungspioniere garantieren und bei denen,<br />

wie gesagt, die Eintrittsschwelle niedrig ist. Das hät-

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