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Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017 22883<br />

Birgit Kömpel<br />

(A)<br />

die öffentlichen Verkehre bedeuten diese fortlaufenden<br />

Veränderungen ein hohes Maß an Unsicherheiten; dessen<br />

müssen wir uns auch klar sein. Vor diesem Hintergrund<br />

ist es schwierig, langfristig sicher und gut zu planen und<br />

vor allen Dingen die Finanzierung auch zu sichern.<br />

Vizepräsidentin Dr. h. c. Edelgard Bulmahn:<br />

Als letzter Redner in der Aussprache hat Arnold Vaatz<br />

für die CDU/CSU-Fraktion das Wort.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU)<br />

(C)<br />

(B)<br />

Geld allein reicht nicht, um das Problem der öffentlichen<br />

Verkehre zu lösen; das habe ich gerade schon gesagt.<br />

Dafür braucht es viel Engagement der Bürgerinnen<br />

und Bürger sowie gute Rahmenbedingungen vonseiten<br />

der Politik. Mehr Mobilitätskonzepte müssen erarbeitet<br />

werden; denn es geht nicht um ein Immer-mehr-und-immer-Schneller,<br />

sondern wir brauchen ein ganzheitliches<br />

Konzept.<br />

Konkret heißt das zum Beispiel: In den Randzeiten<br />

sollen Bürgerbusse, Kombibusse und Sammeltaxen flexibel<br />

eingesetzt werden. Ergänzen kann man das durch<br />

Fahrgemeinschaften sowie Hol- und Bringdienste. Aber<br />

wie erfahren die Bürgerinnen und Bürger davon? Wie<br />

können sie sich – auch in unseren Städten – informieren<br />

und vernetzen? Meine Damen und Herren und insbesondere<br />

Herr Kollege Jarzombek, Carsharing könnte auch<br />

ein Konzept für die Mobilität im ländlichen Raum sein.<br />

(Michael Donth [CDU/CSU]: Ja! – Thomas<br />

Jarzombek [CDU/CSU]: Da haben Sie zwar<br />

recht, aber dazu habe ich gar nicht gesprochen!)<br />

Aber hier wiederum ist eine moderne Telekommunikationsinfrastruktur<br />

ganz wichtig. Auch wir Landeier –<br />

das war eigentlich der Punkt, an dem ich Sie ansprechen<br />

wollte –<br />

(Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Das habe<br />

ich mir schon gedacht!)<br />

benutzen Smartphones. Für uns ist das Internet keinesfalls<br />

Neuland. Wir sind daher auf eine flächendeckende<br />

Breitbandversorgung und ein ausreichendes Funknetz<br />

geradezu angewiesen.<br />

(Beifall bei der SPD – Thomas Jarzombek<br />

[CDU/CSU]: Das sind Allgemeinplätze!)<br />

Bei der Daseinsvorsorge gehören im ländlichen Raum<br />

Mobilität sowie Breitbandversorgung und Funknetze<br />

schlicht und einfach zusammen. Das eine geht ohne das<br />

andere nicht. Mit der Breitbandversorgung sind wir bereits<br />

auf einem guten Weg. Jetzt muss die Verbindung mit<br />

der Mobilität gestaltet werden. Gute Mobilität im ländlichen<br />

Raum wird auch in Zukunft möglich sein, wenn wir<br />

jetzt darangehen und heute die Voraussetzungen dafür<br />

schaffen.<br />

Die SPD-Fraktion hat mit ihrem Positionspapier die<br />

anstehenden Schritte klar benannt und zum Teil bereits<br />

umgesetzt. Wir werden auch in Zukunft dafür sorgen,<br />

dass die Menschen überall in Deutschland gut leben und<br />

mobil sein können.<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Arnold Vaatz (CDU/CSU):<br />

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und<br />

Herren! Auch für die Zuschauer auf den Tribünen möchte<br />

ich jetzt ein bisschen dazu beitragen, die Diskussion<br />

auf den eigentlichen Inhalt der Anträge zu lenken, über<br />

die wir heute reden. Einer der Anträge der Grünen ist mit<br />

den Worten überschrieben: „Investitionsstau auflösen –<br />

Zukunft des ÖPNV sichern – Jetzt die Weichen für den<br />

öffentlichen Verkehr von morgen stellen“.<br />

Mit genau diesem Thema haben wir uns vor vier Jahren<br />

befasst, als wir den Koalitionsvertrag zwischen SPD,<br />

CSU und CDU niedergeschrieben haben. Damals haben<br />

wir uns zu dieser Aufgabe bekannt.<br />

Dabei ist erstens eine der größten Leistungen der Verkehrsfinanzierung<br />

in der jüngeren Geschichte nach der<br />

Wiedervereinigung Deutschlands herausgekommen. Wir<br />

haben nämlich jetzt Regionalisierungsmittel für den öffentlichen<br />

Personennahverkehr in Höhe von 8,2 Milliarden<br />

Euro jährlich mit 1,8 Prozent Steigerung pro Jahr dynamisiert<br />

bereitgestellt. Das ist übrigens eine Steigerung<br />

in Höhe von 12 Prozent gegenüber dem Vorzustand und<br />

eine enorme Summe.<br />

Zweitens. Wir haben auch erreicht, dass das Bundesprogramm<br />

im Gesetz für Finanzhilfen des Bundes zur<br />

Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden<br />

über das Jahr 2019 hinaus fortgeführt wird und unbefristet<br />

mit einer Drittelmilliarde Euro jährlich für kommunale<br />

ÖPNV-Vorhaben verwendbar ist. Das schafft<br />

Planungs- und Finanzierungssicherheit, die Sie gefordert<br />

haben.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU)<br />

Meine Damen und Herren, wir wissen aber, dass allein<br />

mit diesen Mitteln die erforderlichen Sanierungsaufgaben<br />

noch nicht zu leisten sind. Deshalb sind wir noch<br />

einen Schritt weiter gegangen. Wir haben außerdem beschlossen,<br />

ab dem Jahr 2020 Umsatzsteuerpunkte zur<br />

Verfügung zu stellen. Jetzt hoffen wir, dass diese Umsatzsteuermittel<br />

in den Ländern in die Kanäle fließen, für<br />

die sie gedacht sind. Wir haben darauf nämlich keinen<br />

Einfluss.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU)<br />

Darauf Einfluss haben alle hier vertretenen Parteien,<br />

aber insbesondere die Grünen, die heute diesen Antrag<br />

gestellt haben. Herr Kühn, Sie haben vollkommen recht,<br />

wenn Sie sagen, dass wir noch weit hinter dem zurück<br />

sind, was wir uns für die Zukunft in Sachen Abschaffung<br />

von Kleinstaaterei und bei der Koordinierung und Vereinheitlichung<br />

von Zugriffen auf den öffentlichen Personennahverkehr<br />

vorstellen können – überhaupt keine<br />

Frage. Aber: Sie regieren in elf Ländern mit. Ich hätte<br />

die Bitte, dass Sie Ihre Verkehrspolitiker einmal zusammenholen<br />

und versuchen, wie wir es teilweise schon seit<br />

Jahrzehnten tun, dort eine gemeinsame Sprache hinein-<br />

(D)

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