Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017<br />
Kerstin Kassner<br />
(A)<br />
WLAN-Anbindung für viele wirklich noch lächerliche<br />
Nebensächlichkeiten.<br />
(Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Ja!)<br />
Erst einmal muss ein Bus kommen. Es muss möglich<br />
sein, aus dem Dorf in das jeweilige Oberzentrum zu gelangen.<br />
Dafür brauchen wir Ansätze, die müssen wir gemeinsam<br />
finden.<br />
(Beifall bei der LINKEN)<br />
Da wünschte ich mir, dass es eine Innovationsoffensive<br />
gibt, damit den Kommunen Unterstützung gegeben<br />
wird, solche Lösungen zu finden. Der Bürgerbus alleine<br />
wird es nicht lösen. Also machen wir uns auf den Weg.<br />
Gehen wir mit unseren Kommunen in die Zukunft, auch<br />
auf diesem Gebiet.<br />
Wenn Sie dem folgen, was Sie zum Thema Tariftreue<br />
ausgeführt haben, dann schädigen Sie das System Nahverkehr<br />
in Deutschland nachhaltig. Sie schädigen die Beschäftigten,<br />
(Beifall der Abg. Ulli Nissen [SPD])<br />
die auf gute Rahmenbedingungen angewiesen sind. Sie<br />
schädigen auch diejenigen, die auf guten Nahverkehr angewiesen<br />
sind, die in den Bussen und Bahnen transportiert<br />
werden.<br />
(Herbert Behrens [DIE LINKE]: Aber das<br />
wussten Sie beim Personenbeförderungsgesetz!)<br />
Vizepräsidentin Dr. h. c. Edelgard Bulmahn:<br />
Lassen Sie eine Zwischenfrage zu?<br />
(C)<br />
Vielen Dank.<br />
(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten<br />
des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)<br />
Sebastian Hartmann (SPD):<br />
Sofort.<br />
Vizepräsidentin Dr. h. c. Edelgard Bulmahn:<br />
Als nächster Redner spricht Sebastian Hartmann für<br />
die SPD-Fraktion.<br />
(Beifall bei der SPD)<br />
Vizepräsidentin Dr. h. c. Edelgard Bulmahn:<br />
Bitte, Herr Jarzombek.<br />
(B)<br />
Sebastian Hartmann (SPD):<br />
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und<br />
Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen,<br />
herzlichen Dank für die Initiative und die Gelegenheit,<br />
noch einmal deutlich zu machen, dass wir auch in<br />
einer Großen Koalition deutliche Unterschiede haben.<br />
Das ist gut so, und das ist wichtig, gerade mit Blick auf<br />
den Wahlkampf.<br />
Thomas Jarzombek (CDU/CSU):<br />
Herr Kollege Hartmann, der Unterschied zwischen<br />
uns ist vielleicht der, dass wir noch bis zum Sommer gewählt<br />
sind und regieren und konstruktiv arbeiten wollen<br />
(Zurufe von der SPD: Oh! – Buh!)<br />
und nicht schon im März in den Wahlkampfmodus gehen.<br />
(D)<br />
(Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE<br />
GRÜNEN]: Das haben wir eindrucksvoll festgestellt!)<br />
Das erste Wort deswegen auch an den Kollegen<br />
Jarzombek. Es ist doch absurd, jemandem vorzuwerfen,<br />
eine Wahlkampfrede zu halten. Wahlkampf ist die Hochphase<br />
der Demokratie.<br />
(Beifall bei der SPD sowie der Abg. Kerstin<br />
Kassner [DIE LINKE])<br />
Wir machen deutlich, worin die Unterschiede bestehen,<br />
damit die Wählerinnen und Wähler diese erkennen und<br />
eine gute Wahl treffen können.<br />
(Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Im Gegensatz<br />
zu euch wollen wir noch arbeiten und regieren!)<br />
Meine Frage an Sie: Sie haben gesagt, dass Sie sich<br />
von dem, was ich vorhin gesagt habe, unterscheiden. Ich<br />
habe gesagt, dass wir sehr dafür sind, dass es für die Unternehmen<br />
im Nahverkehrsbereich eine Tariftreuepflicht<br />
gibt, aber diese Regelungen so ausgestaltet sein müssen,<br />
dass deren Einhaltung auch für Mittelständler und für<br />
Handwerker leistbar ist und das Ganze nicht zum Bürokratiemonster<br />
wird. Was genau haben Sie daran zu kritisieren?<br />
Sebastian Hartmann (SPD):<br />
Sehr geehrter Herr Kollege Jarzombek, Sie kommen<br />
auch aus Nordrhein-Westfalen. Ich habe am Freitag der<br />
letzten Woche angekündigt: Wenn die Union mir noch<br />
ein einziges Mal ein Bürokratiemonster vorhält, dann<br />
werde ich Sie daran erinnern, was Sie bei der Pkw-Maut<br />
an Datenkraken usw. beschlossen haben.<br />
Eine schlechte Wahl würden sie treffen, wenn sie den<br />
Kollegen der Union folgen würden. Zu dem, was Sie als<br />
Nordrhein-Westfale gerade zum Thema Tariftreue gesagt<br />
haben, sage ich: Vorsicht an der Bahnsteigkante! – Das<br />
wollte ich als Verkehrspolitiker unbedingt einmal sagen.<br />
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />
der LINKEN und des Abg. Peter Meiwald<br />
[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])<br />
(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem<br />
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)<br />
Ich danke Ihnen herzlich, dass ich in meiner ersten Rede<br />
nach der Pkw-Maut nun diese Gelegenheit habe, Ihnen<br />
das mit großer Freude zurückzuspielen.<br />
(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der<br />
SPD)