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Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017 22921<br />

Ulrich Lange<br />

(A)<br />

wie ein privater Nachrichtensender berichtet, ein Gesetz<br />

zum autonomen Fahren; es geht vielmehr um das automatisierte<br />

Fahren. Es ist schon ein paarmal angesprochen<br />

worden, dass immer wieder Dinge durcheinandergehen<br />

bzw. dem einen oder anderen nicht klar ist, worüber wir<br />

reden.<br />

Wir haben bei den Pflichten der Automobilhersteller<br />

parlamentarisch nachgeschärft. Wir haben bei den Regelungen<br />

zur Rücknahme nachgeschärft. Wir haben beim<br />

Datenschutz nachgeschärft. Ich denke, wir haben nach<br />

intensiver Diskussion insgesamt einen innovativen Gesetzentwurf<br />

geschaffen.<br />

(C)<br />

(B)<br />

(Herbert Behrens [DIE LINKE]: Das kann<br />

bei Gesetzen sehr gefährlich sein!)<br />

Wir reden darüber, dass der Fahrer jederzeit wieder<br />

eingreifen können muss. Wir reden noch nicht über die<br />

übernächste Stufe: vom Fahrer zum Passagier.<br />

Wir reden aber beim automatisierten Fahren über das<br />

Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine, und<br />

wir meinen, dass das in diesem Gesetzentwurf gut austariert<br />

ist.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten<br />

der SPD)<br />

Ja, wir können es: Wir können technisch innovativ<br />

sein. Die deutsche Industrie nimmt eine Vorreiterstellung<br />

bei der Anmeldung von Patenten zum autonomen und automatisierten<br />

Fahren ein.<br />

Ja, wir können auch beim Rechtsrahmen innovativ<br />

sein. Man traut es Juristen gar nicht zu, lieber Bundesminister,<br />

dass auch ein Rechtsrahmen innovativ sein kann,<br />

statt nur zu verhindern.<br />

Ja, wir brauchen uns vor dem Silicon Valley und den<br />

Techniken dort nicht zu verstecken. Wir haben keine Innovationsskepsis,<br />

und wir warten auch nicht verzagt ab,<br />

was in der EU oder international geregelt wird.<br />

Nein, wir können mutig voranschreiten, lieber Bundesminister.<br />

Dieser Gesetzentwurf, den wir heute in<br />

zweiter und dritter Lesung beraten, ist ein Leuchtturm.<br />

Wir haben damit einen Meilenstein geschaffen.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten<br />

der SPD)<br />

Wir befinden uns in einem technisch hochinnovativen<br />

Umfeld.<br />

(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Es fehlt noch der Begriff „Hochlauf“!)<br />

Deswegen werden wir, wie schon angesprochen, dieses<br />

Gesetz auch immer wieder anpassen. Technik und Gesetz<br />

werden in einem, wie ich meine, interessanten Wechselspiel<br />

weiterentwickelt.<br />

Insofern, lieber Kollege Kühn, ist die Generalkritik<br />

wirklich nicht angebracht. Ich verweise nur auf § 1 der<br />

Straßenverkehrsordnung, der übrigens für Fahrrad und<br />

Droschke genauso gilt wie für das automatisierte Fahren:<br />

Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige<br />

Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.<br />

Genau diesem Grundsatz folgt auch dieser Gesetzentwurf.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten<br />

der SPD)<br />

Sie können also ganz beruhigt zustimmen.<br />

Die Änderungen erhöhen die Rechtssicherheit für den<br />

Fahrer weiter und schaffen gleichzeitig Klarheit für die<br />

Entwickler. Das bedeutet zusammengefasst innovative<br />

Technik in einem innovativen Rechtsrahmen mit den<br />

richtigen Leitplanken.<br />

(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Es fehlt noch der Hochlauf!)<br />

Der heute zur Abstimmung vorliegende Gesetzentwurf<br />

hat den ersten TÜV bestanden und ist straßentauglich.<br />

Danke schön.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten<br />

der SPD)<br />

Vizepräsident Johannes Singhammer:<br />

Damit schließe ich die Aussprache.<br />

Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bundesregierung<br />

eingebrachten Gesetzentwurf zur Änderung<br />

des Straßenverkehrsgesetzes. Der Ausschuss für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung<br />

auf Drucksache 18/11776, den Gesetzentwurf<br />

der Bundesregierung auf Drucksachen 18/11300<br />

und 18/11534 in der Ausschussfassung anzunehmen.<br />

Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Fraktion Die<br />

Linke auf Drucksache 18/11786 vor, über den wir zuerst<br />

abstimmen. Wer stimmt für diesen Änderungsantrag der<br />

Fraktion Die Linke? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen?<br />

– Der Änderungsantrag ist damit mit den Stimmen<br />

von CDU/CSU und SPD gegen die Stimmen der Fraktion<br />

Die Linke und von Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt.<br />

Ich bitte jetzt diejenigen, die dem Gesetzentwurf in<br />

der Ausschussfassung zustimmen wollen, um das Handzeichen.<br />

– Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –<br />

Der Gesetzentwurf ist damit in zweiter Beratung mit den<br />

Stimmen von CDU/CSU und SPD gegen die Stimmen<br />

der Fraktion Die Linke und von Bündnis 90/Die Grünen<br />

angenommen.<br />

Jetzt kommen wir zur<br />

dritten Beratung<br />

und Schlussabstimmung. Ich bitte nun diejenigen, die<br />

dem Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben.<br />

– Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf<br />

ist damit angenommen mit den Stimmen von<br />

CDU/CSU und SPD gegen die Stimmen der Fraktion Die<br />

Linke und von Bündnis 90/Die Grünen.<br />

Ich rufe jetzt Tagesordnungspunkt 11 auf:<br />

Beratung des Antrags der Abgeordneten Nicole<br />

Gohlke, Sigrid Hupach, Dr. Rosemarie Hein,<br />

weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE<br />

LINKE<br />

(D)

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