Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017 22999<br />
(A)<br />
(B)<br />
Vizepräsidentin Ulla Schmidt:<br />
Vielen Dank. – Diese sehr emotionale Debatte ist jetzt<br />
zu Ende.<br />
Wir kommen zur Beschlussempfehlung des Ausschusses<br />
für Gesundheit zu dem Antrag der Fraktionen<br />
Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel<br />
„Beabsichtigte und unbeabsichtigte Auswirkungen des<br />
Betäubungsmittelrechts überprüfen“. Das ist jetzt der<br />
Tagesordnungspunkt 19 b. Der Ausschuss empfiehlt in<br />
seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 18/10445,<br />
den Antrag der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/<br />
Die Grünen auf Drucksache 18/1613 abzulehnen. Wer<br />
stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt<br />
dagegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung<br />
ist mit den Stimmen der Koalition gegen die Stimmen<br />
der Opposition angenommen.<br />
Jetzt kommt der Tagesordnungspunkt 19 a. Abstimmung<br />
über den Antrag der Fraktion Die Linke auf Drucksache<br />
18/11610 mit dem Titel „Entkriminalisierung von<br />
Drogenkonsumierenden“. Wer stimmt für diesen Antrag?<br />
– Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Antrag<br />
ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen<br />
die Stimmen der Opposition abgelehnt.<br />
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 20 sowie Zusatzpunkt<br />
3 auf:<br />
ZP 3<br />
20. Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung<br />
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes<br />
zur Fortentwicklung der haushaltsnahen<br />
Getrennterfassung von wertstoffhaltigen Abfällen<br />
Drucksache 18/11274<br />
Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses<br />
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />
(16. Ausschuss)<br />
Drucksache 18/11781<br />
Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts<br />
des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz,<br />
Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) zu<br />
dem Antrag der Abgeordneten Peter Meiwald,<br />
Britta Haßelmann, Christian Kühn (Tübingen),<br />
weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-<br />
NIS 90/DIE GRÜNEN<br />
Wertstoffgesetz jetzt vorlegen<br />
Drucksachen 18/4648, 18/9693<br />
Zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung liegt ein<br />
Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke vor.<br />
Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für<br />
die Aussprache 25 Minuten vorgesehen. – Ich höre keinen<br />
Widerspruch. Dann ist so beschlossen.<br />
Ich eröffne die Aussprache, und das Wort hat der<br />
Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold für die<br />
Bundesregierung. – Bitte schön.<br />
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />
der CDU/CSU)<br />
Florian Pronold, Parl. Staatssekretär bei der Bundesministerin<br />
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:<br />
Seit nahezu 20 Jahren sind die ökologischen Anforderungen<br />
an die Verwertung von Verpackungsabfällen nicht<br />
mehr verändert worden.<br />
(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Man sagt:<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen!)<br />
Sie zu erhöhen, ist überfällig. Liebe Kolleginnen, liebe<br />
Kollegen, sehr geehrte Frau Präsidentin, heute liegt ein<br />
Gesetzentwurf vor, auf den wir alle lange gewartet haben.<br />
Das Verpackungsgesetz ist ein Kompromiss, und<br />
dieser Kompromiss steht am Ende eines langen und zähen<br />
Ringens.<br />
Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks hat das Vorhaben<br />
mit höchster Priorität und mit Nachdruck vorangebracht.<br />
Ich möchte mich ganz herzlich bei den Berichterstattern<br />
der Koalition bedanken, die über zwei Jahre<br />
intensiv an diesem Gesetzentwurf gearbeitet haben. Vielen<br />
Dank, liebe Dr. Anja Weisgerber, lieber Dr. Thomas<br />
Gebhart und lieber Michael Thews. Ich möchte mich<br />
auch ganz herzlich bei meiner zuständigen Abteilung mit<br />
ihrem Abteilungsleiter Helge Wendenburg bedanken. Ich<br />
glaube, wir alle haben in diesem Prozess viel gelernt und<br />
auch viel dazugelernt. Ich habe schon manche komplizierte<br />
politische Materien in meinem Leben bearbeitet,<br />
aber ich hatte nicht geahnt, dass die komplizierteste dieses<br />
Verpackungsgesetz wird.<br />
(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Ja, entsprechend wenig ist auch herausgekommen!)<br />
Im Vordergrund steht die deutliche Erhöhung der<br />
Recyclingquoten; ich finde, nach 20 Jahren ist das längst<br />
überfällig. In unserer Bevölkerung ist ein hohes Bewusstsein<br />
für die Wichtigkeit der Trennung von Müll, auch für<br />
die Trennung von Kunststoffverpackungen vorhanden.<br />
Aber bis heute dürfen fast zwei Drittel der Kunststoffverpackungen<br />
in die Verbrennung gehen, statt recycelt zu<br />
werden.<br />
(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Da ändern Sie ja nichts dran! – Ralph<br />
Lenkert [DIE LINKE]: Da ändert sich nichts!)<br />
Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf werden wir die<br />
Anforderungen an die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen<br />
umdrehen: Zukünftig werden zwei Drittel<br />
recycelt. Wir werden die Recyclingquoten bei Metall,<br />
Glas und Papier auf fast 90 Prozent erhöhen. Das ist die<br />
wichtigste Botschaft in diesem Gesetz. Es ist gut, dass<br />
wir das Recycling nach über 20 Jahren noch einmal deutlich<br />
verbessern.<br />
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />
der CDU/CSU)<br />
Wir verpflichten zudem die Dualen Systeme, die<br />
Nachhaltigkeit oder ökologische Vorteilhaftigkeit von<br />
Verpackungen bei der Gestaltung ihrer Lizenzentgelte<br />
stärker zu berücksichtigen. Da die Kommunen vor Ort<br />
immer die Ansprechpartner sind – unabhängig davon, ob<br />
sie tatsächlich zuständig sind oder nicht: die Bürgerin-<br />
(C)<br />
(D)