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Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017 22841<br />

Präsident Dr. Norbert Lammert<br />

(A)<br />

(B)<br />

Die Digitalisierung als Ausweg aus der Schifffahrtskrise<br />

nutzen<br />

Drucksache 18/11742<br />

Überweisungsvorschlag:<br />

Ausschuss für Wirtschaft und Energie (f)<br />

Ausschuss für Arbeit und Soziales<br />

Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />

Ausschuss Digitale Agenda<br />

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für<br />

die Aussprache 60 Minuten vorgesehen. – Auch hierzu<br />

höre ich keinen Widerspruch.<br />

Ich eröffne die Aussprache und erteile zunächst dem<br />

Parlamentarischen Staatssekretär Uwe Beckmeyer das<br />

Wort.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der CDU/CSU)<br />

Uwe Beckmeyer, Parl. Staatssekretär bei der Bundesministerin<br />

für Wirtschaft und Energie:<br />

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren!<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Am Anfang dieser<br />

Legislaturperiode haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass<br />

wir in diesen vier Jahren die maritime Wirtschaft stärken<br />

und Deutschland zu einem maritimen Hightechstandort<br />

ausbauen wollen;<br />

(Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Und?)<br />

denn diese Branche – ich glaube, da sind wir uns einig –<br />

ist eine Schlüssel- und Zukunftsbranche der deutschen<br />

Wirtschaft. Sie vereint Hochtechnologie mit erheblichem<br />

Innovationspotenzial. Forschung, Entwicklung und Innovation<br />

sind dabei unsere Schwerpunkte; denn wir haben<br />

– und das ist gut so – einen sehr innovativen Mittelstand.<br />

Deshalb hat sich diese Bundesregierung für diese<br />

Legislaturperiode ein sehr ambitioniertes Programm vorgenommen<br />

– und wir haben viel erreicht.<br />

Erstens. Schiffbau und Meerestechnik sind integraler<br />

Bestandteil der Hightech-Strategie der Bundesregierung.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der CDU/CSU)<br />

Mit den maritimen Technologieförderprogrammen<br />

setzen wir wichtige Anreize, damit die Unternehmen<br />

noch mehr in Forschung und Entwicklung investieren;<br />

denn wir wollen, dass die maritime Wirtschaft ihre internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit erhält und ausbaut. Deshalb<br />

haben wir seitens der Bundesregierung und seitens<br />

des Parlaments für Innovationen an deutschen Werften<br />

sehr viel Geld in die Hand genommen. Es sind alleine<br />

35 Millionen Euro pro Jahr aus Bundesmitteln. Hinzu<br />

kommen die Komplementärmittel der Länder. Weiterhin<br />

wenden wir für Forschung und Entwicklung jährlich<br />

rund 32 Millionen Euro auf, ebenfalls mehrere Millionen<br />

Euro pro Jahr für die maritime Sicherheit.<br />

Wenn man sich das anschaut und auf die Legislaturperiode<br />

hochrechnet, kommt man alleine auf Bundesmittel<br />

von gut 280 bis 290 Millionen Euro, die hier eingesetzt<br />

werden. Wenn man die Landesmittel und noch die Investitionskraft<br />

der einzelnen Unternehmen hinzunimmt,<br />

dann ist das ein x-Faches. Das zeigt: Wir haben es mit<br />

einer sehr potenten Industrie zu tun, und wir tun seitens<br />

des Bundes und der Länder vieles, um diese Innovationsfähigkeit<br />

noch stärker herauszubilden.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der CDU/CSU)<br />

Zweitens. Die Bundesregierung bietet exportorientierten<br />

Industrien verlässliche Unterstützung durch Hermesdeckung<br />

und Investitionsgarantien. Bis Ende 2016 hat<br />

der Bund für den Export deutscher Schiffe ein Entschädigungsrisiko<br />

von rund 29 Milliarden Euro abgesichert. Ich<br />

will das an dieser Stelle deutlich unterstreichen.<br />

Drittens. Wir helfen unserem Mittelstand bei der Erschließung<br />

von Auslandsmärkten. Unterschätzen Sie das<br />

nicht. Wir tun das durch Geschäftsanbahnungsreisen und<br />

durch Auslandsmessen. Wir sind dort Gott sei Dank international<br />

mit den Unternehmen sehr aktiv.<br />

Viertens. Wir haben im Rahmen der Energiewende<br />

die Novelle des EEG sowie auch das Windenergie-auf-See-Gesetz<br />

hier im Hause verabschiedet. Wir<br />

haben damit einen verlässlichen Ausbaupfad festgelegt.<br />

Die maritime Energiewende ist zudem ein wesentlicher<br />

Baustein auch unserer Industriepolitik. Weniger Schadstoffemissionen,<br />

mehr Energieeffizienz, das sind wesentliche<br />

Ziele auch für die Schifffahrt.<br />

Im Februar hat das Bundeswirtschaftsministerium daher<br />

die Förderinitiative „Energiewende im Verkehr“ gestartet.<br />

In unserem maritimen Forschungsprogramm ist<br />

Green Shipping zukünftig eines von vier oberzentralen<br />

Querschnittsthemen. Sie sehen: Wir setzen auf konsequente<br />

Technologieförderung, aber auch auf passgenaue<br />

Lösungen.<br />

Das gilt auch für neue Themen, deren Behandlung wir<br />

hier im Parlament verabredet haben und die sinnvollerweise<br />

so gestaltet werden, dass keine Einzelinteressen<br />

bedient werden, dass keine Doppelförderung entsteht,<br />

dass ein kluges Konzept und kein Wettlauf von Finanzierungswünschen<br />

dabei herauskommt. Ich spreche vom<br />

Deutschen Maritimen Zentrum.<br />

Als Koordinator für die maritime Wirtschaft setze ich<br />

mich gleichermaßen für die Schifffahrt wie für die Interessen<br />

der See- und Binnenschifffahrt, aber auch der Seeund<br />

Binnenhäfen ein. Prioritäres Ziel hier ist und bleibt<br />

die Sicherung des Schifffahrtstandortes selbst. Mit den<br />

Kollegen aus dem Bundesverkehrsministerium haben wir<br />

deshalb ein Maßnahmenpaket verabredet, das sich sehen<br />

lassen kann: Die Anhebung des Lohnsteuereinbehaltes<br />

auf 100 Prozent – wir haben uns darüber unterhalten –,<br />

die vollständige Erstattung der Lohnnebenkosten, die<br />

Weiterführung der Zuschüsse zu den Ausbildungsplatzkosten,<br />

die Anpassung der Schiffsbesetzungsordnung,<br />

die Befreiung von Schiffserlöspools von der Versicherungsteuer<br />

– der Strauß ist riesengroß.<br />

(Herbert Behrens [DIE LINKE]: Die Reeder<br />

können zufrieden sein!)<br />

(C)<br />

(D)

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