Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017 22983<br />
Dr. Volker Ullrich<br />
(A)<br />
(B)<br />
mitzuwirken bei einer sinnvollen und guten Umstrukturierung<br />
des Urheberrechts im digitalen Zeitalter.<br />
(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Das dauert mir bei Ihnen zu lang! –<br />
Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE<br />
GRÜNEN]: Dann mal los! – Dr. Petra Sitte<br />
[DIE LINKE]: Wo ist denn Ihre Vorlage?)<br />
Ich lade Sie ein, mitzumachen, wenn wir zukünftig die<br />
Wissenschaftsschranke einführen, damit Bildung und<br />
Wissenschaft im Urheberrecht gut abgebildet sind.<br />
(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Die Legislaturperiode ist gleich zu<br />
Ende!)<br />
Meine Damen und Herren, mit Ihren Anträgen zeigen<br />
Sie, dass Sie das digitale Zeitalter nicht verstanden haben.<br />
(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Konstantin<br />
von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]:<br />
Das wird durch Wiederholung auch nicht besser!)<br />
Aber ich kann den Menschen klar und deutlich sagen,<br />
dass sich die Autoren, dass sich Kreative im digitalen<br />
Zeitalter an der Seite der Union am besten aufgehoben<br />
fühlen werden.<br />
Herzlichen Dank.<br />
(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Johannes<br />
Fechner [SPD]: Das sehen die Umfragen aber<br />
anders!)<br />
Vizepräsidentin Ulla Schmidt:<br />
Nächster Redner ist der Kollege Dirk Heidenblut,<br />
SPD-Fraktion.<br />
(Beifall bei der SPD – Ralph Lenkert [DIE<br />
LINKE]: Das kann ja nur besser werden!)<br />
Dirk Heidenblut (SPD):<br />
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und<br />
Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Um<br />
eines vorab klarzustellen: Ich bin nicht der Kollege, der<br />
den Buchdruck von Grund auf kennt. Das ist wahrscheinlich<br />
der Grund, warum ich hier nicht zu den digitalen Büchern<br />
reden darf, sondern etwas zu den Onlineportalen<br />
sage.<br />
(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Das ist auch wichtig!)<br />
Das macht letzten Endes ja auch Sinn.<br />
Wer von uns nutzt nicht Onlineportale? Wahrscheinlich<br />
auch fast alle hier.<br />
(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Nein!)<br />
– Okay, Frau Künast nicht. Das ist dann schon mal geklärt.<br />
– Aber die meisten anderen nutzen sie. Wir nutzen<br />
sie natürlich nicht nur zu Informationszwecken, sondern<br />
es werden auch Buchungen oder ähnliche Dinge darüber<br />
getätigt. Ja, es macht natürlich Sinn, Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher an der Stelle zu schützen und dafür<br />
Sorge zu tragen, dass vernünftige Transparenzregelungen<br />
und Richtlinien gelten. Nein, damit wird nicht unterstellt,<br />
dass alle Onlineportalbetreiber Verbrecher sind und das<br />
Ganze ausnutzen, sondern es ist einfach eine Notwendigkeit<br />
im Geschäftsleben – und Onlineportale sind Teil<br />
des Geschäftslebens –, für die Verbraucher so etwas wie<br />
Augenhöhe herzustellen.<br />
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />
des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der<br />
Abg. Dr. Petra Sitte [DIE LINKE])<br />
Da gehen wir durchaus mit; das ist überhaupt keine Frage.<br />
Ihr Antrag geht uns aber zu weit, weil er ein wenig den<br />
Eindruck vermittelt, dass die Onlineportale im Internet<br />
sich in einem komplett rechtsfreien Raum bewegen. Das<br />
ist natürlich nicht der Fall.<br />
(Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE<br />
GRÜNEN]: Internet gleich rechtsfreier Raum,<br />
das sagen die hier drüben!)<br />
Wir haben Rechtsregelungen, die natürlich auch da gelten.<br />
Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ist<br />
eine solche Regelung. Erst vor kurzem wurde in einem<br />
Urteil sehr deutlich gesagt, welche Offenlegungspflichten<br />
bei einem Versicherungsportal bestehen. Das heißt,<br />
es gibt Rechtsregelungen. Einiges von dem, was Sie in<br />
Ihrem Antrag benennen, wird von diesen Rechtsregelungen<br />
durchaus erfasst.<br />
Es gibt einen zweiten Punkt, an dem Ihr Antrag in die<br />
falsche Richtung zielt, nämlich in die nationale Richtung.<br />
Vieles von dem, was Sie ansprechen, muss eigentlich<br />
nicht auf unserer Ebene, sondern auf der europäischen<br />
Ebene geregelt werden.<br />
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />
der CDU/CSU)<br />
Auch die EU – das muss man sagen – schläft an der Stelle<br />
nicht.<br />
(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Was?)<br />
Wir wissen, dass sie gerade wieder eine Expertise dazu<br />
einholt; ich glaube, das wird als „Fitnesscheck“ bezeichnet.<br />
Es soll geprüft werden – das ist genau die Richtung,<br />
in die Ihr Antrag zielt –, inwieweit der Verbraucherschutz<br />
wirklich greift und ausreichend ist.<br />
(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Die müssen auch endlich mal aus der<br />
Prüfphase herauskommen!)<br />
Wir erwarten die Ergebnisse dieser Prüfung im zweiten<br />
Quartal dieses Jahres. Aus unserer Sicht macht es Sinn,<br />
unabhängig von der Frage, wo und auf welcher Ebene<br />
etwas zu regeln ist, diese Ergebnisse abzuwarten, um sie<br />
in vernünftige Entscheidungsprozesse einzubeziehen.<br />
Vor diesem Hintergrund werden auch wir Ihrem Antrag<br />
nicht zustimmen.<br />
(Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE<br />
GRÜNEN]: Schade!)<br />
(C)<br />
(D)