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Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017 22997<br />

Tino Sorge<br />

(A)<br />

(B)<br />

Bereich einfach. Das ist der völlig falsche Weg, Herr<br />

Kollege.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU)<br />

Vizepräsidentin Ulla Schmidt:<br />

Herr Kollege Sorge, gestatten Sie eine Zwischenfrage<br />

des Kollegen Tempel?<br />

Tino Sorge (CDU/CSU):<br />

Ja, natürlich.<br />

Vizepräsidentin Ulla Schmidt:<br />

Bitte schön.<br />

Frank Tempel (DIE LINKE):<br />

Der Kollege Blienert hat vorgeführt, wie man trotz<br />

unterschiedlicher Position ohne Lügen auskommt. Ich<br />

weise Sie noch einmal darauf hin, dass ich bei keiner<br />

einzigen Veranstaltung die Gefährlichkeit von Cannabis<br />

infrage gestellt habe. Ihre permanente Behauptung<br />

lautet, hier würde irgendetwas verharmlost. Mehrfach<br />

habe ich darauf hingewiesen, dass große Risiken da sind.<br />

All das, was Ihre Kollegin Zeulner aus der Suchtklinik<br />

erzählt hat, all das, was auch Sie an synthetischen Substanzen<br />

von Produkten, die Cannabis ersetzen sollen,<br />

erzählt haben, sind Rahmenbedingungen, die durch Ihre<br />

Prohibition entstanden sind. Wer bräuchte denn synthetische<br />

Cannaboide, wenn Cannabis legal wäre und man auf<br />

eine natürliche, rohstoffbasierte Substanz zurückgreifen<br />

könnte?<br />

(Emmi Zeulner [CDU/CSU]: Cannabis für<br />

Minderjährige wird nie legal!)<br />

Sie unterstellen hier permanent, dass wir das gut finden,<br />

was erst durch Ihre Prohibition entstanden ist.<br />

Sie arbeiten permanent mit Unterstellungen, dass wir<br />

Drogen verharmlosen würden. Nein, wir wollen Schadensminimierung.<br />

Wir wollen weniger Suchterkrankungen,<br />

wir wollen weniger Begleiterkrankungen, und wir<br />

wollen vor allen Dingen weniger Todesfälle. Wenn Sie<br />

hier permanent etwas anderes ohne jeglichen Beleg unterstellen,<br />

dann bitte ich Sie, sich für solche Lügen zu<br />

entschuldigen.<br />

(Beifall bei der LINKEN und dem BÜND-<br />

NIS 90/DIE GRÜNEN)<br />

Tino Sorge (CDU/CSU):<br />

Als Erstes, Herr Kollege Tempel, ist es absolut unterirdisch,<br />

wenn Sie jemandem mit einer anderen Meinung<br />

immer Lügen unterstellen.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU – Max Straubinger<br />

[CDU/CSU]: Genau! – Frank Tempel [DIE<br />

LINKE]: Sie haben mir Lügen unterstellt!)<br />

Das ist eine Art der Argumentation, die Sie gerne mit<br />

Ihren Kollegen machen können, aber dieses Niveau ist<br />

einfach nur unterirdisch.<br />

(Frank Tempel [DIE LINKE]: Aber Sie sind<br />

doch ein Lügner!)<br />

Sie sagen immer, Sie würden auf Gefahren hinweisen<br />

und würden nicht für eine Bagatellisierung sein. Genau<br />

das Gegenteil ist der Fall:<br />

(Frank Tempel [DIE LINKE]: Eben nicht!<br />

Das können Sie mir nicht unterstellen!)<br />

Sie sagen immer, es gebe gar keine Probleme.<br />

(Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Wer sagt das denn?)<br />

(C)<br />

(D)<br />

(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und<br />

des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)<br />

Wir haben mehrfach Angebote gemacht, auch auf den<br />

Wirkstoffgehalt von THC bezogen, dass gerade legale<br />

Modelle die Möglichkeit wären, diesen Wirkstoffgehalt<br />

unter Kontrolle zu bringen.<br />

Es gab letztens eine Studie der Techniker Krankenkasse<br />

und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kinder-<br />

und Jugendalters. Gerade im rot-grün regierten Niedersachsen<br />

fangen die jüngsten Kiffer mit 14 Jahren an;<br />

(Frank Tempel [DIE LINKE]: Trotz Ihrer<br />

Politik!)<br />

(Beifall der Abg. Ulli Nissen [SPD] und Sylvia<br />

Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])<br />

Ich diskutiere gerne mit dem Kollegen Blienert, ob der<br />

Eigenanbau die richtige Variante ist oder nicht. Aber wir<br />

machen genau dazu Vorschläge, übrigens mit der Deutschen<br />

Hauptstelle für Suchtfragen, mit dem Bund <strong>Deutscher</strong><br />

Kriminalbeamter, mit vielen anderen Bereichen.<br />

Der Kollege von den Grünen hat das aufgezählt. Sie sind<br />

in der Gesellschaft fast isoliert, sich bei dieser Thematik<br />

in der Drogenpolitik einem anderen Weg zuzuwenden.<br />

(Maria Michalk [CDU/CSU]: Das ist nicht<br />

wahr! – Emmi Zeulner [CDU/CSU]: Die<br />

Mehrheit ist gegen eine Legalisierung! – Max<br />

Straubinger [CDU/CSU]: Sie wollen mehr<br />

Sucht!)<br />

frühester Einstieg in die Drogenkarriere. Sie sagen, sie<br />

werden alle in die Illegalität gedrängt,<br />

(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Was hat das mit Niedersachsen zu tun?)<br />

weil sie keinen guten Stoff bekommen, und dadurch,<br />

dass sie Stoff kaufen, werden sie kriminalisiert, und deshalb<br />

muss man es legalisieren.<br />

(Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE<br />

GRÜNEN]: Sie sollten ordentlich zuhören!)<br />

Da sage ich Ihnen auch ganz offen: Sie sollten die Studien<br />

lesen und zur Kenntnis nehmen,<br />

(Frank Tempel [DIE LINKE]: Thomasius!)

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