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Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 18. Wahlperiode – 228. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2017 22989<br />

Steffen Bilger<br />

(A)<br />

(B)<br />

Bartol, mit dem man nicht nur die Maut voranbringen<br />

kann, sondern auch andere sinnvolle Projekte.<br />

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU –<br />

Heiterkeit bei der SPD)<br />

Die Zusammenarbeit im parlamentarischen Verfahren<br />

war ja wirklich konstruktiv. Wir konnten uns mit dem<br />

Koalitionspartner auch noch auf einige kleinere Änderungen<br />

einigen. So haben wir uns beispielsweise in der<br />

letzten Woche darauf verständigt, die Befristung des<br />

Zeitraums, in dem die Flächen zur Verfügung gestellt<br />

werden, von längstens fünf auf längstens acht Jahre<br />

hochzusetzen. So sinkt der Verfahrensaufwand für die<br />

betroffenen Behörden, und den Anbietern kann die notwendige<br />

Planungssicherheit eingeräumt werden.<br />

Mit dem Gesetzentwurf, dem wir heute zustimmen<br />

werden, meine Damen und Herren, haben wir auf Bundesebene<br />

unsere Hausaufgaben erledigt. Jetzt sind Länder<br />

und Kommunen gefordert, die Möglichkeiten dieses<br />

Gesetzes auch zu nutzen und die Potenziale auszuschöpfen.<br />

Ich bitte um Ihre Zustimmung.<br />

(Beifall bei der CDU/CSU)<br />

Vizepräsidentin Ulla Schmidt:<br />

Vielen Dank. – Für die SPD-Fraktion hat jetzt der<br />

Kollege Arno Klare die Möglichkeit, die Debatte abzuschließen.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Arno Klare (SPD):<br />

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Heute ist<br />

schon ein sehr guter Tag für die Mobilität in Deutschland.<br />

Die Gäste, die da oben sitzen, haben natürlich nicht<br />

alles mitbekommen. Wir haben heute aber schon ein<br />

Schienenlärmschutzgesetz – übrigens einstimmig, wohlgemerkt<br />

– verabschiedet. Des Weiteren haben wir das<br />

Straßenverkehrsgesetz geändert und an das angepasst,<br />

was auf uns zukommt, nämlich automatisiertes Fahren.<br />

Es ging nicht um autonome Fahrzeuge, sondern um automatisiertes<br />

Fahren. Das wurde leider nicht einstimmig<br />

verabschiedet.<br />

Ich habe jetzt noch genau 3:31 Minuten Zeit, um<br />

eventuell noch einmal Einstimmigkeit für etwas ganz<br />

Vernünftiges hinzubekommen, dem eigentlich alle zugestimmt<br />

haben.<br />

(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Aber erklären Sie das vorher mit der<br />

Maut noch einmal! Das will ich jetzt hören!)<br />

In der Anhörung haben alle, die dort saßen – auch der<br />

Bundesverband CarSharing, auch der VCD, der Verkehrsclub<br />

Deutschland –, zwar Kritisches angemerkt, am Ende<br />

aber gesagt: Das ist ein vernünftiges Gesetz. Dem muss<br />

man jetzt zustimmen.<br />

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)<br />

Dieser Verband ist ja, wie wir alle wissen, eher grün.<br />

Trotzdem duze ich den Gerd Lottsiepen, der dort geredet<br />

hat. Ich hoffe aber, dass da nur noch ein wenig Überzeugungsarbeit<br />

vonnöten sein wird. Der Deutsche Städtetag<br />

hat zugestimmt. Alle kommunalen Spitzenverbände stehen<br />

dahinter. Alle sagen: Da gibt es jetzt endlich – zugegeben,<br />

nach langer Zeit – den Durchbruch. Das ist aber<br />

etwas Vernünftiges. Dem kann man doch, bitte schön,<br />

zustimmen.<br />

(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Die sagen alle: Besser als nichts! Das<br />

ist etwas anderes, lieber Arno!)<br />

Es geht um den vernünftigen Zusammenhang zwischen<br />

öffentlichem Verkehr und Carsharing. Dabei geht<br />

es sozusagen um eine Symbiose. Damit wird eine Ergänzung<br />

vorgenommen. Carsharing ist – das ist jetzt ein<br />

großes Wort – auch ein Element nachhaltiger Suffizienzstrategie.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)<br />

Das ist jetzt etwas für die Gelehrten. Das heißt, es geht<br />

darum, Individualverkehre zu vermeiden, ohne – gut<br />

zuhören! – den Zuwachs von Mobilitätsoptionen zu beschneiden.<br />

Genau darum geht es.<br />

Carsharing schließt die Lücke, die es beim öffentlichen<br />

Verkehr immer gibt, nämlich die Tür-zu-Tür-Verbindung.<br />

Das ist aber – Herr Gastel hat gerade darauf<br />

hingewiesen – sehr wichtig. Es muss eine Integration in<br />

den öffentlichen Verkehr geben. Genau das leistet auch<br />

dieses Gesetz. Es macht dies jetzt rechtlich möglich.<br />

(Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Aber leider nur für die Bundesstraßen!<br />

Das ist das Problem!)<br />

Insofern kann ich mir nicht genau erklären, warum man<br />

da nicht zustimmen kann.<br />

„Es gibt keine Energiewende ohne Verkehrswende“:<br />

Das ist doch eine Überschrift, die wir immer wiederholen.<br />

Herr Rimkus wird ja nicht müde, genau das zu wiederholen.<br />

Er hat auch völlig recht, wenn er das sagt. Carsharing<br />

ist ein Teil davon. Gerade ist darauf hingewiesen worden,<br />

dass 10 Prozent der Fahrzeuge, die in Carsharingflotten<br />

laufen, E-Fahrzeuge – elektrisch betrieben – sind.<br />

Wenn man den jetzigen Anteil der Elektrofahrzeuge am<br />

Gesamtverkehr sieht, der im Nullkomma-Bereich liegt,<br />

erkennt man, dass es um einen Riesenanteil – und damit<br />

auch um eine Riesenchance – geht.<br />

Ich hoffe, dass dieser Tag heute ein sehr guter Tag für<br />

die Mobilität wird. Das wird so sein, wenn dieses Haus<br />

diesem Carsharinggesetz jetzt komplett zustimmen wird.<br />

(Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN]: Dann hätten Sie noch ein bisschen<br />

nachbessern müssen! – Oliver Krischer<br />

[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Besser als<br />

nichts!)<br />

Im Grunde warten jetzt alle darauf, dass es heute eine<br />

große Zustimmung geben wird. Denn im Grunde ist es –<br />

darauf hat Gerd Lottsiepen vom VCD sehr richtig hingewiesen<br />

– relativ egal, ob das im Rahmen des Straßenverkehrsrechts<br />

oder des Wegerechts gelöst wird. Letzteres<br />

passiert jetzt. Vielmehr geht es darum, dass es, rechtlich<br />

(C)<br />

(D)

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