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Neutral, kein Top-Flavour spürbar. Ich habe allerdings nur meine eigene Nase, was die Beurteilung
der Raumnote bekanntermaßen erschwert.
Prosa:
Normalerweise reviewe ich keine Tabake nach nur so wenigen Füllungen. Meine Eindrücke sind
jedaoch während der gesamten "Testphase" konsistent, daher wage ich’s mal.
Der Tabak wurde mir bei einem Besuch des Tabakladens Pollner in Bünde empfohlen. Dabei verglich
man den Tabak mit den neuen Davidoff Flake Medaillons. Diesen Vergleich kann ich nicht bestätigen,
da mir der Davidoff noch nicht vorliegt. Insgesamt handelt es sich nahezu um ein Blindreview, da ich
keine weiteren externen Informationen habe.
Wenn ein Casing vorhanden ist, so ist es sehr geeignet, den vorherrschenden Virginia-Charakter des
Tabaks gut zu unterstützen.
Andererseits sind keine "Spitzen" spürbar, wie sie bei reinen Virginias häufig anzutreffen sind.
Vielmehr ist der Tabak überaus weich und sanft. Manche Virginia-Liebhaber mögen ihn daher für
etwas zu harmlos halten.
Jedenfalls ist das Ganze gut geeignet, Virginia-Süße ohne das gefürchtete Kribbeln kennenzulernen.
Ich vermute, daß die Mischung bewußt zu diesem Zweck gewählt ist. Die Zugabe anderer Tabake wie
Black Cavendish (ist bekanntermaßen kein eigenständiger Tabak, sondern eine Zubereitung, die
-ungeflavourt- einer Mischung Weichheit zu verleihen vermag) und Burley dürfte gezielt eben darauf
abgestimmt sein. Perique vermute ich aufgrund des Pouch-Aromas, ist jedoch nur schwach, weiterhin
spricht die zum Schluß auftretende Herbe dafür.
Ich denke, daß ein Teil des Effektes auf die Verwendung einer Meerschaum-Pfeife zurückgeführt
werden kann, denn oFi geraucht, kommt der Tabak allerdings etwas weniger weich daher, so daß es
hier möglich ist, den Nuancen besser auf die Spur zu kommen. Hier allerdings sollten Virginia-Pfeifen
benutzt werden, da sonst Cross-Over den eigentlichen Geschmack überdeckt.
Fazit:
Leichte, recht unkomlizierte Spezialität aufgrund der ungewöhnlichen Schnittart. Aufgrund der
Weichheit, Sanftheit und der gutmütigen GLimmeigenschaften halte ich den Tabak tauglich für
Anfänger mit gewissen Kenntnissen, die sich mit Presstabaken der ungewöhnlichen Art vertraut
machen wollen, ohne sich vom Geschmack überfordert zu fühlen.
Insgesamt für Süßschnäbel, die sich mal etwas weniger Süßes leisten wollen, mehr aber noch für
Raucher, die Tabaksüße über eine ganze Füllung haben wollen. Erfahrene Raucher könnten die
Mischung allerdings etwas langweilig finden, auch für den späten Abend, nach mehreren Pfeifen geht
der Tabak leicht unter. Für diese könnte die Entwicklung der Mischung etwas eher einsetzen.
Daumen auf 1/2 11 Uhr.
Geraucht: Vier Füllungen in DAFT 2006 MS (MSF) und Matzhold DAFT 2000 (oFi)
Verfügbarkeit:
In dieser Form nur bei Pollner und Sohn in Bünde (Westf.). Allerdings besteht die Möglichkeit der
telefonischen Bestellung. Nähere Infos unter http://www.pfeifen-pollner.de/
(09.08.2007)
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