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Eigenmischung
Snuff McChrysalis No.1
Jan Hauck
Markenname: Eigenmischung
Art: Schnupftabak
Man nehme:
1 Teil Pöschl Mix-Snuff
5 Teile Bernards Offenbacher Cardinal
Dazu reicht ein Tag Lagerzeit.
Zuerst etwas zum Namen der Mischung. Die Kreation ist Sven Königsmann zuzuschreiben, der von
meinem üblichen Chatnamen Chrysalis auf McCrystal’s führte und eben den Namen der Mischung
erfand.
Zu bekommen sind die einzelnen Komponenten eher schwierig. Der Pöschl Mix-Snuff ist als 10g-Tüte
ein in Deutschland regionales Vorkommnis. Das orange Tütchen ist, so weit ich weiß, im Ruhrgebiet
zu finden, und taucht auch auf Pöschls Website nicht auf. Ausdrücklich aber ist dieser Tabak zur
Eigenmischung konzipiert.
Der Offenbacher Cardinal war bis vor kurzem noch über die Website der Firma Bernard zu bestellen,
inzwischen leider nicht mehr, aber dennoch sollte es Mittel und Wege geben, an ihn immer noch heran
zu kommen. Gerd Jansen aus Hamburg sei dabei ein Tip.
Überlegt hatte ich mir, einen völlig naturbelassenen, mentholfreien Tabak mit genau dem Gegenteil zu
mischen, auch wenn ich mir des Experiments bewußt war, das auch leicht hätte ein Schlag ins Wasser
werden können. Interessant in diesem Fall war, daß der Mix-Snuff an sich wenig Eigengeschmack hat,
allenfalls die Tabaknote, die man auch vom Ozona oder dem Rumney’s Export kennt. Der Cardinal
wiederum hat einen sehr intensiven Geschmack, den ich in einem Review mit schwerem süßen Likör
verglichen habe. Als ich nach einem Tag Lagerung und vorherigem guten Vermischen der Tabake den
Geschmack testen wollte, mußte ich folgendes feststellen: Der Cardinal ist in der Mischung deutlich
auszumachen, denn er ist erheblich grobkörniger als der Mix-Snuff.
Aus der Dose ist nun der Cardinal immer noch klar heraus zu riechen, doch eindeutig schwächer, er
hat sich mit dem Mix-Snuff zu einer Art Apothekenduft vermischt. Auch das Menthol drängt sofort
nach vorn. Der Schnupftest wiederum offenbart ganz andere Dinge. Die Frische des Mix-Snuff scheint
für einen Moment den Cardinal zu überlagern, der sich davon aber nicht abschrecken lässt, sondern
zeigt, daß er auch zu anderen Geschmäckern als dem Likör fähig ist. Anklänge von süssem
Schwarzbrot sind zu erkennen, aber auch eine Note, die sich am ehesten mit Zimt vergleichen lässt.
Man hat also durch die Mischung einen grob- wie feinkörnigen englischen Snuff vor sich, der zwar
Menthol enthält, darüber hinaus jedoch nicht aromatisiert ist. Wie auch beim Original rührt das Aroma
noch immer von der Fermentation des Cardinal her und ist nicht künstlich. Für mich eine interessante
Abwechslung, die gern wiederholt werden wird. Empfehlenswert.
(12.01.2004)
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