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Table of Contents - DAFT - die De.Alt.Fan.Tabak

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BS. Meine Erwartungen wurden schon beim ersten Schnuppern an der <strong>of</strong>fenen Dose zu Nichte<br />

gemacht...<br />

Jock’s Mixture wird in der Rattray-typischen, gelben Hochdose für 15,35 EUR verkauft. <strong>De</strong>r <strong>Tabak</strong><br />

besteht aus hell- und dunkelbraunem Ready rubbed Virginia sowie ungeflavourtem Black Cavendish<br />

und<br />

syrischem Latakia. Das Ganze ergibt ein bunt gemischtes <strong>Tabak</strong>sbild, das von hellbraunen über<br />

dunkelbraune bis zu schwarzen <strong>Tabak</strong>fäden sowie Flakestücken mit unterschiedlicher Breite reicht.<br />

S<strong>of</strong>ort nach dem Öffnen entströmt der Dose ein durchdringender Duft nach Dörrobst begleitet von<br />

einer derberen Duftkomponente, <strong>die</strong> Assoziationen von feuchtem Herbstlaub bei mir erweckt. Ganz<br />

dezent rieche ich noch <strong>die</strong> Ansätzen einer heuigen Virginianote. Ein künstliches Casing wurde nicht<br />

zugesetzt. Die sehr süße Komponente des Black Cavendish macht das natürliche Topflavour <strong>die</strong>ses<br />

<strong>Tabak</strong>s aus, zu dem sich der Heuduft des Virginias und das rauchige Aroma des Latakias gesellen.<br />

Wie alle Rattray’s, <strong>die</strong> ich bisher hatte, ist auch <strong>die</strong> Jock’s Mixture nach dem Öffnen noch sehr feucht.<br />

Ich lasse daher Rattray-<strong>Tabak</strong>e zunächst eine Nacht geöffnet stehen, schließe danach wieder den<br />

<strong>De</strong>ckel der Dose und warte (wenn ich es aushalte) nach Möglichkeit 14 Tage bis einen Monat. In<br />

<strong>die</strong>ser Zeit hat der <strong>Tabak</strong> <strong>die</strong> richtige Konsistenz erlangt, um <strong>die</strong> erste Pfeife aus der frischen Dose zu<br />

stopfen. Die bevorzugten Pfeifen für den Jock’s sind meine beiden Petersons mit<br />

Lippenbissmundstück.<br />

<strong>De</strong>n Grund dafür werde ich später erläutern. Jock’s Mixture ist IMO, entgegen der Meinung eines<br />

weiteren Rewiews, das ich zu <strong>die</strong>sem <strong>Tabak</strong> gelesen habe, alles andere als einfach zu handhaben. Die<br />

erste Besonderheit muss man schon beim Stopfen beachten: <strong>De</strong>r Jock’s mag es überhaupt nicht, wenn<br />

er zu fest gestopft wird. <strong>De</strong>r Zug wird dann extrem schwer mit allen Konsequenzen, <strong>die</strong> daraus<br />

entstehen: <strong>De</strong>r <strong>Tabak</strong> glimmt nicht, geht ständig aus und <strong>die</strong> Pfeife ist nach wenigen Zügen heiß<br />

geraucht. Aus <strong>die</strong>ser anfänglichen Erfahrung klug geworden, stopfe ich den Jock’s eigentlich gar<br />

nicht; ich "bringe ihn in <strong>die</strong> Pfeife in drei Schichten ein". Die obere Schicht drücke ich leicht mit dem<br />

Pfeifenstopfer an. Nach <strong>die</strong>ser Vorarbeit lässt sich der <strong>Tabak</strong> mit einer Zündung zum Leben erwecken.<br />

Rattray’s Jock’s Mixture ist ein sehr süßer <strong>Tabak</strong> mittlerer Stärke. Zur Zeit habe ich nichts in meiner<br />

<strong>Tabak</strong>bar, das an <strong>die</strong> Süße des Jock’s heranreicht. Geschmacklich erinnert mich <strong>die</strong>ser <strong>Tabak</strong> an<br />

getrocknete Datteln. <strong>De</strong>r BC dringt auf breiter Front durch und überlagert den Virginia. Nach den<br />

ersten Eindruck macht sich bald eine sehr würzige Latakiakomponente bemerkbar, welche <strong>die</strong> Süße<br />

des BC deutlich in Schach hält. Ferner treten etwas fruchtigere, leicht säuerlicher Nuancen auf, wie ich<br />

sie öfter bei BC-geprägten <strong>Tabak</strong>en bemerke. Gekoppelt an <strong>die</strong>se leichte Säure dringt eine pfeffrige<br />

Latakiaspitze durch, <strong>die</strong> auf der Zunge, am Gaumen und in der Nase prickelt; nach einer Weile ist<br />

meine Zuge fast schon betäubt - eine Wirkung, <strong>die</strong> ich so nur von Periquetabaken, wie dem DH DLNR<br />

und Elizabethan Mixture kenne. <strong>De</strong>r Jock’s verzeiht keine Ungeduld! Zu hastiges Ziehen quittiert er<br />

umgehend mit einer heißen Pfeife und gegrillten Zunge. Raucht man den Jock’s aber langsam und<br />

konzentriert, dann entwickelt er eine ungeahnte Dichte und ist sehr ergiebig. Seine Raumnote würde<br />

ich als schwer, derb und süß charakterisieren. Beschwerden kamen bisher nicht; allerdings auch keine<br />

positiven Reaktionen. Im Restaurant würde ich ihn aber dennoch nicht anzünden.<br />

Fazit:<br />

Rattray’s Jock’s Mixture raucht sich schwierig und fordert viel Konzentration und Aufmerksamkeit.<br />

Man muss sich auf Jock’s einlassen, sich Zeit für ihn nehmen und ganz bewusst genießen. Als<br />

Allday-<strong>Tabak</strong> ist er mir zu schwierig. Aber er ist auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man ganz<br />

bewusst etwas Außergewöhnliches genießen möchte. Seine enorme natürliche Süße macht ihn<br />

einzigartig. Jock Rattray würde ich nicht als meinen besten Freund bezeichnen. Trotzdem möchte ich<br />

ihn immer in meiner Nähe wissen.<br />

(24.10.2003)<br />

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