Table of Contents - DAFT - die De.Alt.Fan.Tabak

echt homogen, so dass es kaum möglich ist, die verwendeten Tabaksorten zu bestimmen. Der Latakia
dominiert den herben Duft, der aus der geöffneten Dose entweicht. Ein Casing lässt sich nicht
erriechen. Der Tabak ist relativ trocken, allerdings etwas feuchter als der in der Probedose, den ich
schon beim Besuch in Wetzlar mit Genuss rauchte.
Er lässt sich problemlos entzünden. Während des Rauchens muss zwischendurch recht häufig mit dem
Stopfer die Asche sanft nachgedrückt und anschließend nachgefeuert werden, was mich allerdings
nicht stört. Insgesamt ist die Handhabung völlig problemlos. Auch Anfänger werden damit vermutlich
keine Schwierigkeiten haben.
Geschmacklich haben mich vor allem die deutliche Süße des Tabaks, die mich an den Dunhill My
Mixture 965 erinnert, und seine Leichtigkeit überrascht.
Immerhin trägt er ja den Namen "Full Virginia Flake r.r.". Ich würde ihn als knapp Medium einstufen,
mit unaufdringlicher geschmacklicher Fülle.
Insgesamt schmeckt er, wie bei einer Mischung aus fünf verschiedenen, gemeinsam gepressten
Grundtabaken zu erwarten, nuancenreich und trotzdem harmonisch - kontrastreich und komplex ist der
Tabak allerdings nicht. D.h., die verschiedenen Grundtabake gehen eine Symbiose ein, mir gelingt es
nicht, sie einzeln herauszuschmecken. Ich würde ihn nicht wie in der Herstellerbeschreibung erwähnt,
als "vollmundig" bezeichnen. Dazu fehlt es ihm etwas an "body". Andererseits ist er gerade
deshalb und wegen seines geringen Nikotionanteils IMO aber auch für Latakia-Anfänger geeignet.
Der Geschmack bleibt über die gesamte Pfeifenfüllung hinweg weitgehend konstant und legt im
letzten Drittel nur leicht an Volumen zu. Damit keine Missverständnisse entstehen:
Der Tabak ist weit davon entfernt, nur "heisse Luft" zu produzieren. Lediglich meine Erwartungen,
die die Bezeichnung "full" weckte, konnte er nicht erfüllen. Nach dem Rauchen bleibt nur feine
hellgraue Asche übrig. Die Kondensatbildung ist erfreulich gering. Es war nie notwendig, die Pfeife
während des Rauchens mit einem Reiniger "trockenzulegen".
Er neigt nicht im Geringsten zum Heissrauchen. Auch dann nicht, wenn einen seine Leichtigkeit mal
dazu verleiten sollte, etwas hefiger an der Pfeife zu ziehen, was man natürlich der Zunge zu Liebe
vermeiden sollte.
Für diesen Tabak empfehle ich Pfeifen mit kleinem oder mittleren Füllvolumen. Auch dann dauert das
Rauchopfer erfreulicherweise locker 1,5 Stunden. Er schmeckt zwar auch aus grossen Pfeifen, doch
bildet sich dann am Ende des Rauchopfers ein kleiner, kondensatdurchtränkter Pfropfen, der nicht
mehr brennen will. Da hilft auch das "trockenlegen" mit dem Reiniger nicht weiter.
Das Kondensat sammelt sich beim Rauchen in grossen Pfeifen komplett im Tabak, ohne dass die
Pfeife "gurgelt".
Mit Filter habe ich ihn nicht geraucht.
Die Raumnote ist typisch für eine Latakiamischung, dabei jedoch IMO verhältnismäßig dezent.
Fazit:
Ein gutmütiger, wohlschmeckender Tabak von guter Qualität für den Tag.
Am Abend tendiere ich manchmal eher dazu, etwas stärkere Tabake zu rauchen. Damit meine ich
nicht den Nikotinanteil, sondern die geschmackliche Fülle, oder anders gesagt den "body". Anderen
erfahrenen Latakianern könnte es genauso gehen. Anfänger brauchen sich durch das "Full" im Namen
wahrlich nicht abschrecken zu lassen.
Auch wenn er die durch seinen Namen bei mir geweckten Erwartungen nicht ganz erfüllte, ist der
Tabak doch eine probierenswerte Abwechslung in der Latakialandschaft. Vermutlich wird auf dem
Rückweg bei meinem nächsten Besuch in Wetzlar wieder eine Dose "Full Latakia Flake r.r." in
meinem Gepäck sein.
(17.11.2004)
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