Table of Contents - DAFT - die De.Alt.Fan.Tabak

Jörg Frahnow
Immer wenn ich meine Bestellung bei DanPipe fertig habe stöbre ich noch ein wenig im Katalog
herum, um was neues zu finden und auszuprobieren. Verschiedene Kriterien, je nach Stimmungslage
geben dann den Ausschlag ob noch der eine oder andere Tabak bestellt wird. Das kann mal die
Aufmachung sein, die Beschreibung oder einfach nur die Tatsache, Raucher sind ja sparsame
Menschen, dass der Bestellwert noch nicht im portofreien Bereich liegt. Was es beim OP No 42 war
weiss ich nicht mehr, vermutlich das Zusammenspiel aller genannten Dinge.
Meine Erwartungen an diesen Tabak waren der Beschreibung nach, eine unkomplizierte Mischung für
alle Tage zu entdecken. DanPipe selbst schreibt dazu folgendes:
Eine gelungene Komposition in der typisch dänischen Geschmacksrichtung. Ein Anteil von "Ready
Rubbed Virginia" bildet die Basis und harmoniert vorzüglich mit dem raffinierten Flavour. Leicht
dezent fruchtig und weich, mit einer feinen Aromatisierung, die auch für eine gute Raumnote sorgt.
Interessanter Mischungsspiegel mit verschiedenen Schnittbreiten. Sehr gute Glimmfähigkeit, trockner
Abbrand mit kühlem Rauch. Stärke:leicht bis medium.
So öffnete ich nun die eher schlichte und unspektakulär aufgemachte Dose und steckte meine Nase
hinein um einen tiefen Zug zu nehmen. Und siehe da, die Beschreibung traf zu. Äusserst raffiniert
dieser Duft. Soetwas hatte ich noch nicht im Riecher gehabt. Allerdings fragt mich nicht wonach. Ist
es Zimt, Anis oder etwas Zitrone? Nagelt mich nicht auf die einzelnen Komponenten fest. In meiner
Phantasie entstand irgendwie das Bild eines guten Tabakrauches in der Apotheke. Trotzdem auf jeden
Fall angenehm, nicht zu künstlich und dieser Duft setzte sich auch tief in meinem Kopf fest.
Immer wenn ich die Dose sehe habe ich diesen einzigartigen Geruch in meinem Kopf.
Dass der Ready Rubbed Virginia nun die Basis darin bildet, halte ich für ein wenig übertrieben. Er ist
drin, das stimmt aber meines Erachtens nur in geringer Menge. Darüber hinaus dennoch ein hübsches
Farbenspiel. Tabak von hellen, mittleren und dunklen Brauntönen und mittlere Schnittbreite bereiten
also auch dem Auge Freude.
Zwei Sinnesorgane haben wir nun zufrieden gestellt. Jetzt aber in die Pfeife damit und den Tabak
unter Feuer gesetzt. Auch hier gibt es absolut keine Schwierigkeiten. Er ist am Anfang recht feucht,
was aber auf den Abbrand und auch Geschmack weniger Auswirkungen hatte als ich dachte. Die
Unterschiede zu den ersten und letzten Rauchopfern der selben Dose waren nur geringfügig.
Gering war allerdings auch das, was der Tabak während des rauchens hergab. Selten ist es mir so
schwer gefallen zum Geschmack eines Tabaks etwas zu sagen wie bei diesem. Er ist definitiv
nichtssagend. Nach Rauch? Ja, ein wenig. Aromatisiert? Ja, ein wenig. Aber wo bleibt das tolle
Aroma, was ich immer noch in der Nase habe, was mich Morgen für Morgen nicht an der Dose
vorbeigehen liess um Ihm nochmals die Chance zu geben besser zu werden? Wo ist die besagte
Virginia-Basis? Ich weiss es einfach nicht. Ich habe ihn in verschiedenen Pfeifen geraucht, es wurde
nicht besser, allerdings auch nicht schlechter. Raumnote? Genauso Fehlanzeige. Irgendwie hat sich nie
jemand in meinem Umfeld dazu geäussert und das will bei meiner sonst sehr kritischen Familie die so
gut wie jeden neuen Tabak erschnüffelt was heissen. Der Tabak glimmt wie beschrieben ohne jede
Schwirigkeit herunter bis zum letzten Rest, kühl und trocken bleibt er dabei auch, da haben die
DanPipe-Leute recht, von daher vielleicht ein idealer Anfängertabak.
Fazit:
Diesen Tabak kannst du kaufen, musst du aber nicht. Diesen Tabak kannst du rauchen, musst du aber
nicht. Geschnüffelt allerdings solltest du Ihn mal haben...empfehle Ihn doch mal deinem
Pfeifenfreund, vielleicht darfst du dann mal....dran riechen. ;-)
(24.04.2004)
253