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Frank Nicolai
Auf der Verpackung steht auch "Brasil mit Snuff" und das machte mich so neugierig auf die
Bayern-Prise, dass ich die hellblaue Dose mitnehmen musste. Brasiltabake waren zuvor für mich eher
zu Zigarren gehörig; dass Schnupftabake - namentlich Schmalzler - daraus bestehen, lernte ich erst
durch daft.
Nun gut - so kam meine Nase durch die Bayern-Prise erstmalig in Kontakt mit einem Schmalzler;
zumindest mit einem Teil davon. Und was dem Neuling, der bisher nur Snuffs kennt, auffällt, ist die
dunkle Farbe und die gröbere Körnung des Schnupftabaks.
In der Nase verbreitet sich ein dumpfer und ein wenig säuerlicher Eindruck. Das Menthol verfliegt
sehr schnell. Das es überhaupt vorhanden ist mag jemand, der von der Gletscherprise kommt, kaum
bemerken; wer jedoch auch andere, "reine" Schmalzler schnupft, wird ihn sofort erkennen.
Als ich die Bayern-Prise anfangs schnupfte war sie mir lieb. Inzwischen kenne ich aber auch "richtige"
Schmalzler und die sind mir lieber. Was mir jetzt nicht mehr gefällt ist dieser irgendwie säuerliche -
von mir als ranzig empfundene - Ton, der der Bayern-Prise immanent ist.
Die Bayern-Prise ist eine Art Zwitter zwischen Snuff und Schmalzler - ein Spagat, den zum Beispiel
auch der Zwiefache von Bernard versucht. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Versuch
gelungen ist. Der Schmalzler ist spürbar vorhanden - und gibt - auch gerad nach dem Schneuzen - viel
tabakechtes Aroma. Durch den Snuff-Anteil werden die Nasenschleimhäute angeregt und die Nase
verstopft nicht. Insgesamt ist die Bayern Prise aber mehr Schmalzler denn Snuff - während Bernards
Zwiefacher mehr Snuff als Schmalzler ist.
Fazit:
Ich werde den kleinen Rest aus der Dose sicherlich noch aufschnupfen; aber so schnell werd ich keine
neue Dose kaufen. Es gibt auch aus dem Hause Pöschl mir angenehmere Schmalzler (Südfrucht,
Doppelaroma).
(31.03.04)
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