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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft MARTIN STEGU<br />

begrenztes Angebot von auszuwählenden <strong>Sprachen</strong> in Frage kommt. Eine zu große<br />

Zersplitterung würde zu kleine Gruppengrößen nach sich ziehen (<strong>und</strong> ein baldiges Ende des<br />

Angebots bedeuten), was gerade dem prinzipiellen Wunsch nach Förderung auch der ‚nichtenglischen<br />

<strong>Sprachen</strong>’ entgegenwirken würde.<br />

Im weiterführenden Hochschulwesen ist zu unterscheiden, ob <strong>Sprachen</strong> als regelrechte<br />

„Fächer“ studiert werden (etwa in den verschiedenen philologischen <strong>und</strong> translationswissenschaftlichen<br />

Studien) oder ob die <strong>Sprachen</strong> ‚nur’ im Rahmen von Sprachkursen, die entweder<br />

von Universitätsinstituten oder auch seit einigen Jahren von so genannten „<strong>Sprachen</strong>zentren“<br />

angeboten werden, belegt werden.<br />

Einen Sonderfall bilden die sozial- <strong>und</strong> wirtschaftswissenschaftlichen Studienrichtungen, wie sie<br />

etwa an der Wirtschaftsuniversität Wien (aber auch in Linz, Graz, Innsbruck <strong>und</strong> Klagenfurt)<br />

angeboten werden. (Ähnlich verhalten sich dann auch entsprechende Fachhochschulgänge).<br />

Hier sind <strong>Sprachen</strong> meist oft sehr gut integriert, sie gelten auch als reguläre Teilfächer des<br />

Gesamtstudiums, obwohl hier eher fachsprachlich-fachkommunikative <strong>und</strong> interkulturelle praktische<br />

Kompetenzen im Vordergr<strong>und</strong> stehen <strong>und</strong> nicht so sehr theoretisch-linguistische (oder<br />

gar literaturwissenschaftliche) wie in den philologischen Studienrichtungen.<br />

Aber auch hier gibt es wiederum nur eine begrenzte Wahlmöglichkeit – an der WU Wien sind z. B.<br />

Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch <strong>und</strong> Tschechisch als „Diplomprüfungsfächer“,<br />

d. h. als reguläre Fächer des Curriculums zu wählen (<strong>und</strong> zwar entweder eine oder zwei,<br />

höchstens drei dieser <strong>Sprachen</strong> innerhalb einer Studienrichtung). Weitere <strong>Sprachen</strong>, wie z. B.<br />

Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Portugiesisch, Rumänisch usw.<br />

können nur als Frei- bzw. Wahlfächer belegt werden. Im Fall von Chinesisch besteht die Möglichkeit,<br />

eine Studienkombination in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Sinologie der Universität Wien zu inskribieren.<br />

Auch wenn sich zwischendurch die vielen Studierenden aus der Slowakei Slowakisch als<br />

Diplomprüfungsfach wünschen <strong>und</strong> <strong>mit</strong>unter von verschiedenen Gruppen auch die Aufwertung<br />

von Chinesisch, Japanisch, Arabisch <strong>und</strong> Portugiesisch in die Diskussion eingebracht wird, entsteht<br />

auch hier der Eindruck, dass man/frau an sich <strong>mit</strong> dem Angebot zufrieden ist. Eine erfreuliche<br />

Tatsache ist jedenfalls, dass ein sehr großer Prozentsatz der Studierenden die<br />

Studienrichtung „Internationale Betriebswirtschaft“ wählt, die eben zwei (im alten Magisterstudium<br />

sogar bis zu drei) Wahlpflichtsprachen vorsieht, was bedeutet, dass zumindest eine<br />

Sprache gewählt wird, die nicht Englisch ist. (Im Diplomstudium des Sommersemesters 08<br />

waren 4.354 Studierende in „Internationale Betriebswirtschaft“ inskribiert; die traditionelle<br />

„Betriebswirtschaft“ <strong>mit</strong> einer einzigen Fremdsprache belegten allerdings 6.185 Studierende.)<br />

Vom Hochschulstudium abgesehen haben Erwachsene – auch ohne Hochschulreife – natürlich<br />

noch die Möglichkeit, an diversen Sprachschulen <strong>und</strong> Volkshochschulen unter sehr vielen verschiedenen,<br />

teilweise auch sehr exotischen <strong>Sprachen</strong> zu wählen; auf diesem freien Markt<br />

besteht sicherlich die größte Wahlmöglichkeit, selbst für sehr ausgefallene Sprachlernwünsche.<br />

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