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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft ANJA HALL<br />

Die in Abbildung 2 erkennbare geringere Fremdsprachennutzung von Erwerbstätigen in sonstigen<br />

Dienstleistungsberufen erklärt sich über das geringe Anforderungsniveau in diesen Berufen<br />

(hoher Anteil an Einfacharbeitsplätzen). Kontrolliert man dies, so erfordert eine solche Tätigkeit<br />

(die Hotel- <strong>und</strong> Gaststättenberufe sind hier z. B. zugeordnet) ein Maß an Fremdsprachen, das<br />

<strong>mit</strong> dem in Büroberufen vergleichbar ist.<br />

4. Fazit<br />

Die Analysen bestätigen die hohe <strong>und</strong> zunehmende Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen<br />

in der Erwerbstätigkeit, die <strong>mit</strong> soziodemografischen, betriebs- <strong>und</strong> beschäftigungsbezogenen<br />

Merkmalen variiert. Die Wahrscheinlichkeit am Arbeitsplatz Fremdsprachenkenntnisse zu benötigen<br />

wird entscheidend von der erforderlichen Ausbildung <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> dem Anforderungsniveau<br />

des Arbeitsplatzes bestimmt. Aber auch bei gleichem Anforderungsniveau benötigen WissenschaftlerInnen,<br />

KünstlerInnen, Ärzte/Ärztinnen, TechnikerInnen, Erwerbstätige Sozial- <strong>und</strong><br />

Erziehungsberufe sowie Dienstleistungskaufleute aufgr<strong>und</strong> ihrer Tätigkeit häufiger Fremdsprachen<br />

als Bürokaufleute. <strong>Der</strong> in den bivariaten Tabellen darge<strong>stellt</strong>e positive Effekt für<br />

Organisations-, Verwaltungs-, Rechtsberufe <strong>und</strong> der negative Effekt für Beschäftigte in sonstigen<br />

Dienstleistungsberufen erklärt sich z. B. über das Anforderungsniveau der Tätigkeit, das in<br />

Organisations-, Verwaltungs- <strong>und</strong> Rechtsberufe überdurchschnittlich hoch <strong>und</strong> in sonstigen<br />

Dienstleistungsberufen überdurchschnittlich gering ist. Unter Kontrolle des Anforderungsniveaus<br />

unterscheiden sich diese Berufe nicht mehr von Büroberufen. Erwerbstätige in<br />

Produktionsberufen <strong>und</strong> in Verkehrs- <strong>und</strong> Lagerberufen benötigen hingegen signifikant seltener<br />

als Erwerbstätige in Büroberufen Fremdsprachen am Arbeitsplatz.<br />

Fremdsprachkenntnisse sind für Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitnehmerinnen eine wichtige Zusatzqualifikation,<br />

um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu sichern, sie haben daher einen positiven Effekt<br />

auf den Verbleib am Arbeitsmarkt (vgl. Tucci/ Wagner 2003). In der Berufsausbildung vollzieht sich<br />

Fremdsprachenlernen vor allem im Rahmen von Zusatzqualifikationen (Weiß 2004), die bei den<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern als „Fremdsprache für Auszubildende“ oder „Fremdsprache im<br />

Beruf“ oder an Berufsschulen (z. B. das KMK-Fremdsprachenzertifikat) zu erwerben sind. In<br />

Ausbildungsberufen, in denen Fremdsprachen aufgr<strong>und</strong> beruflicher Handlungssituationen notwendig<br />

sind, ist deren Ver<strong>mit</strong>tlung bereits Gegenstand der Ausbildungsordnung. So sind Fremdsprachen<br />

beispielsweise in die Ausbildungsordnungen der IT-Berufe, in verschiedene kaufmännische<br />

Berufe (z. B. Speditionskaufmann) <strong>und</strong> in die neugeordneten Metall- <strong>und</strong> Elektroberufe eingeflossen.<br />

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