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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft SIGRID SCHÖPPER-GRABE<br />

Es bleibt festzustellen, dass die Situation der Mehrsprachigkeit an deutschen Schulen <strong>und</strong><br />

Hochschulen verbesserungswürdig ist, nicht nur im Sinne des Standortvorteils für die Unternehmen,<br />

sondern auch aus bildungspolitischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Gründen.<br />

Abschließend seien folgende mögliche Handlungsansätze stichpunktartig zur Diskussion<br />

ge<strong>stellt</strong>:<br />

■ Eine Diversifizierung <strong>und</strong> Ausweitung des Fremdsprachenangebots <strong>und</strong> -lernens an den allgemein<br />

bildenden Schulen ist erforderlich. Mehr Schüler sollten mindestens zwei moderne<br />

Fremdsprachen lernen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind auch die geltenden Voraussetzungen<br />

für den Erwerb von Bildungsabschlüssen zu überdenken. Bislang schreibt nur das<br />

Abitur zwei Fremdsprachen als Voraussetzung vor, wobei <strong>mit</strong> der Wahl des Lateinischen eine<br />

Fremdsprache abgegolten werden kann. Zumindest für Gymnasiasten sollten zwei moderne<br />

Fremdsprachen bis zum Abitur verpflichtend sein.<br />

■ Neben quantitativen müssen auch qualitative Verbesserungen angestrebt werden. Hier seien<br />

exemplarisch die stärkere Förderung der aktiven Sprachkompetenz, die gerade für die<br />

Unternehmen so entscheidend ist, die kontinuierliche Evaluation der erreichten Leistungen<br />

<strong>und</strong> der Ausbau der bilingualen Angebote genannt. Ergebnisse der DESI-Studie weisen<br />

außerdem darauf hin, dass vor allem die Englischkompetenz von Hauptschülern <strong>und</strong><br />

Gesamtschülern erhebliche Defizite zeigt. 25<br />

■ Eine generelle Einführung von Fremdsprachen für alle Auszubildenden an den Berufsschulen<br />

ist aufgr<strong>und</strong> des differenzierten Bedarfs in den Unternehmen nicht zu begründen. Zunächst<br />

sollten die Fremdsprachenangebote an den Berufsschulen fakultativ ausgeweitet werden,<br />

vor allem für Englisch. Französisch, Spanisch, Italienisch <strong>und</strong> Russisch sowie regionalspezifisch<br />

wichtige <strong>Sprachen</strong> – besonders in Grenzregionen – sind ebenfalls zu berücksichtigen.<br />

Da diese vielfältigen Sprachangebote nicht an jeder Berufsschule eingerichtet werden können,<br />

bietet es sich an, dass einzelne Schulen bestimmte Sprachkombinationen anbieten.<br />

Eine verpflichtende Integration von Fremdsprachen sollte nur in den Berufen <strong>mit</strong> ausgewiesenem<br />

Bedarf erfolgen.<br />

■ Angestrebt werden sollte ein aufeinander aufbauendes Fremdsprachenangebot in den verschiedenen<br />

Bildungsbereichen. Sinnvoll ist es, die Angebote der allgemein bildenden<br />

Schulen über die Angebote in der Berufsbildung bis hin zum Weiterbildungsangebot aufeinander<br />

zu beziehen <strong>und</strong> transparenter zu machen.<br />

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