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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft B. STEINHUBER, F. MITTENDORFER UND H. RENNER<br />

2.1 Förderung von Mehrsprachigkeit –<br />

Modelle für sprachenübergreifendes Lernen<br />

Was ist gemeint, wenn von der Förderung der Mehrsprachigkeit die Rede ist? Geht es in erster<br />

Linie um Fremdsprachen, geht es um die Nutzung der muttersprachlichen Kompetenz von<br />

Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten, was steckt alles in diesem Begriff?<br />

<strong>Der</strong> Unterschied zwischen Vielsprachigkeit <strong>und</strong> Mehrsprachigkeit lässt sich folgendermaßen<br />

darstellen (vgl. Abb. 1):<br />

Abb. 1: Multilingualität <strong>und</strong> Plurilingualität<br />

Multilingualität/Vielsprachigkeit Plurilingualität/ Mehrsprachigkeit<br />

Kenntnis einer Anzahl von <strong>Sprachen</strong> oder SprachENerfahrung eines Menschen erweitert<br />

Kenntnis der Koexistenz verschiedener sich in seinen kulturellen Kontexten<br />

<strong>Sprachen</strong> in einer bestimmten Gesellschaft<br />

SprachENkenntnisse <strong>und</strong> SprachENerfahrungen<br />

werden nicht in getrennten mentalen<br />

Bereichen gespeichert, sie bilden gemeinsam<br />

eine kommunikative Kompetenz, in der die<br />

<strong>Sprachen</strong> <strong>mit</strong>einander in Beziehung stehen<br />

<strong>und</strong> interagieren<br />

Quelle: Wegweiser „Gers“. CEBS & bm:bwk. Salzburg + Wien 2006.<br />

<strong>Der</strong> GERS definiert Mehrsprachigkeit wie folgt:<br />

20<br />

Menschen können flexibel auf verschiedene<br />

Teile dieser Kompetenz zurückgreifen<br />

„Mehrsprachigkeit jedoch betont die Tatsache, dass sich die Spracherfahrung eines Menschen<br />

in seinen kulturellen Kontexten erweitert, von der Sprache im Elternhaus über die Sprache der<br />

ganzen Gesellschaft bis zu den <strong>Sprachen</strong> anderer Völker [...]. Diese <strong>Sprachen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kulturen</strong> werden<br />

aber nicht in strikt voneinander getrennten mentalen Bereichen gespeichert, sondern bilden<br />

vielmehr gemeinsam eine kommunikative Kompetenz, zu der alle Sprachkenntnisse <strong>und</strong><br />

Spracherfahrungen beitragen <strong>und</strong> in der die <strong>Sprachen</strong> <strong>mit</strong>einander in Beziehung stehen <strong>und</strong> interagieren.<br />

In verschiedenen Situationen können Menschen flexibel auf verschiedene Teile dieser<br />

Kompetenz zurückgreifen, um eine effektive Kommunikation <strong>mit</strong> einem bestimmten<br />

Gesprächspartner zu erreichen. [...] Man kann auch auf die Kenntnis mehrerer <strong>Sprachen</strong> zurükkgreifen,<br />

um den Sinn eines geschriebenen oder gesprochenen Textes zu verstehen, der in einer<br />

eigentlich ‘unbekannten’ Sprache verfasst wurde; dabei erkennt man zum Beispiel Wörter aus<br />

einem Vorrat an Internationalismen, die hier nur in neuer Gestalt auftreten. [...] Aus dieser

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