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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft MICHAELA RÜCKL UND INGRID WEGER<br />

ANMERKUNGEN<br />

1) Besagte KritikerInnen bezweifeln die Messbarkeit von Bildung <strong>und</strong> unterstellen der Initiative Bildungsstandards<br />

einen bildungsindustriellen Ansatz, der Schule zu einem Produktionsbetrieb reduzieren würde, indem<br />

Bildungsstandards als Kerncurricula fungieren (vgl. Böttcher 2007). Weitere Hauptkritikpunkte sind die befürchtete<br />

Reduktion der Bildung zu Ausbildung, die Evaluationslastigkeit <strong>und</strong> die Erhöhung des Leistungsdrucks (vgl.<br />

Barkowski 2005: 19ff).<br />

2) „Mindeststandards führen in die Irre“ (Zitat Böttcher, Vortrag anlässlich der Tagung „Schule zwischen Selektion <strong>und</strong><br />

Förderung“, April 2007).<br />

3) Diese Acronyme wurden 2005 eingeführt: NQF (Nationaler Qualifikationsrahmen), EQF (Europäischer<br />

Qualifikationsrahmen), ECVET (Europäisches System zur Übertragung, Akkumulierung <strong>und</strong> Anerkennung von<br />

Lernleistungen im Bereich der Berufsbildung).<br />

4) Eine umfangreiche Dokumentation dieser Initiative ist unter www.qibb.at abrufbar.<br />

5) Weinert definiert Kompetenzen als „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>enen motivationalen, volitionalen<br />

<strong>und</strong> sozialen Bereitschaften <strong>und</strong> Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich<br />

<strong>und</strong> verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001: 27f).<br />

6) In der Fachliteratur wird vielfach betont: Auch allgemein bildender Fremdsprachenunterricht muss<br />

Persönlichkeitsmerkmale entwickeln helfen, die speziell durch Fremdsprachenlernen realisiert werden können (vgl.<br />

Ahrens 2005: 10).<br />

7) Indikatoren des EQF sind: Kenntnisse, Fertigkeiten, persönliche <strong>und</strong> fachliche Kompetenz (Selbstständigkeit,<br />

Lernkompetenz, Kommunikationskompetenz <strong>und</strong> soziale Kompetenz, fachliche <strong>und</strong> berufliche Kompetenz).<br />

8) Interimsergebnisse der Arbeitsgruppe „Bildungsstandards Internationale Wirtschaft“ (bm:ukk).<br />

9) Zur Förderung dieser Komponenten, die bislang eine eher untergeordnete Rolle im Fremdsprachenunterricht<br />

gespielt haben, wurde vom Europäischen Fremdsprachenzentrum in Graz das Projekt LCaS lanciert. Es setzt sich<br />

zum Ziel, Case-Studies zu entwickeln, die auch auf niedrigeren sprachlichen Kompetenzstufen bewältigt werden<br />

können, aber umfangreich genug sind, um Problemlösestrategien <strong>und</strong> Inhaltsorientierung nachhaltig zu fördern.<br />

Anders als in der produktorientierten Projektarbeit stehen der Prozess <strong>und</strong> eine konkrete Problemstellung, für die<br />

es unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten gibt, im Mittelpunkt. Im Gegensatz zur „Simulation Globale“, bei der<br />

Lernende ad hoc beginnen eine Situation zu entwickeln <strong>und</strong> zu versprachlichen, bieten Case-Studies einführende<br />

Texte an, die möglichst viele positive <strong>und</strong> negative Facetten des zentralen Themas beleuchten. Informationen zu<br />

LCaS in englischer <strong>und</strong> französischer Sprache können unter http://www.ecml.at/mtp2/LCaS/Default.htm abgerufen<br />

werden.<br />

10) Die IBW Forschungsberichte vom April <strong>und</strong> Mai 2006 fordern eine verstärkte Förderung der mündlichen<br />

Kompetenz: Betriebe gaben an, <strong>mit</strong> ausländischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten in erster Linie mündlich zu kommunizieren.<br />

Gemäß diesen Ergebnissen ist schriftliche Kompetenz eher zweitrangig (vgl. Archan u. a. 2006, Schmid<br />

2006).<br />

11) „Beabsichtigt ist [...] die Präzision, Angemessenheit <strong>und</strong> Leichtigkeit zu charakterisieren, welche die Sprache dieser<br />

sehr erfolgreichen Lernenden auszeichnen. Zu den Deskriptoren, die für dieses Niveau kalibriert wurden, gehören:<br />

Kann ein großes Repertoire an Graduierungs- <strong>und</strong> Abtönungs<strong>mit</strong>teln weitgehend korrekt verwenden <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> feinere<br />

Bedeutungsnuancen deutlich machen; beherrscht idiomatische <strong>und</strong> umgangssprachliche Wendungen gut <strong>und</strong><br />

ist sich der jeweiligen Konnotationen bewusst; kann bei Ausdrucksschwierigkeiten so reibungslos neu ansetzen<br />

<strong>und</strong> umformulieren, dass die Gesprächspartner kaum etwas davon bemerken.“ (GER 2001: 45)<br />

12) „Proficiency can be seen as competence put to use.“ (Council of Europe 1998: 148)<br />

13) BGBl. II Nr. 291/2004, 19. Juli 2004<br />

14) Vgl. dazu auch die Definition interkulturellen <strong>Sprachen</strong>unterrichts nach Byram: „[...] aider les apprenants à comprendre<br />

le fonctionnement des interactions interculturelles; de montrer que les identités sociales font partie intégrante<br />

de toute relation, dans ce domaine; de démontrer l’influence de la perception que l’on a des autres et de la<br />

vision que les autres ont de vous-même sur la réussite de la communication; d’amener les apprenants à en savoir<br />

plus, par eux-mêmes, au sujet des personnes avec lesquelles ils communiquent.“ (Byram u. a. 2003: 16)<br />

15) AbsolventInnen verfügen über unterschiedliche Kompetenzen in unterschiedlichen <strong>Sprachen</strong> <strong>und</strong> oft über<br />

Erfahrungen in mehreren <strong>Kulturen</strong>. <strong>Der</strong> Begriff „plurikulturell“ versteht dies nicht als Schichtung oder als<br />

Nebeneinander von getrennten Kompetenzen, sondern als komplexe oder gar gemischte Kompetenz, auf die<br />

jederzeit zugegriffen werden kann (vgl. GER 2001: 163).<br />

16) Gute Bildungsstandards sind fachlich, fokussiert, kumulativ, verbindlich, differenziert, verständlich, realisierbar (vgl.<br />

Klieme 2003: 24f).<br />

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