Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

B. STEINHUBER, F. MITTENDORFER UND H. RENNER ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft
■ die Menschen in Europa auf die Herausforderungen verstärkter internationaler Mobilität und
Zusammenarbeit vorzubereiten;
■ den Austausch von Wissen und Fertigkeiten zwischen Individuen, Gruppen und
Institutionen zu fördern;
■ im Sinne des lebensbegleitenden Lernens den Lernenden zu helfen, für sich selbst
geeignete Lerntechniken zu entwickeln. 4
2. Konsequenzen für den Sprachenunterricht
Daraus ergibt sich für den Sprachenunterricht eine Reihe von Konsequenzen:
1. Moderner Sprachenunterricht muss darauf ausgerichtet sein, echte Mehrsprachigkeit zu entwickeln
und zu fördern. Sprachen sollen nicht isoliert nebeneinander gelernt werden, sondern
die Lernenden sollen eine das individuelle Potenzial optimal ausschöpfende mehrsprachige
Kompetenz aufbauen.
2. Moderner Sprachenunterricht kann nicht losgelöst von der Entwicklung interkultureller
Kompetenzen stattfinden, sondern muss diese als erklärtes Ziel verfolgen.
3. Moderner Sprachenunterricht muss die Voraussetzungen für eine größere Mobilität der
Menschen in einer transnationalen Bildungs- und Arbeitsrealität schaffen. Daher muss der
Kompatibilität und Transparenz der Beurteilungs- und Qualifikationssysteme deutlich größeres
Augenmerk geschenkt werden, als dies bisher der Fall war.
4. Moderner Sprachenunterricht muss den individuellen Lerntypus des/der Einzelnen wahrnehmen
und berücksichtigen, seine/ihre Autonomie gezielt entwickeln und stärken, um damit die
Voraussetzung für erfolgreiches lebensbegleitendes, eigenverantwortliches und individuelles
Lernen zu schaffen.
Damit Sprachenunterricht all dies leisten kann, bedarf es vor allem eines grundsätzlichen
Problembewusstseins und Hinterfragens der etablierten Praxis, sowie der Bereitschaft und auch
der Mittel zur Entwicklung entsprechender Rahmenbedingungen, Methoden und Instrumente.
Nicht ausgespart werden darf dabei das Kompetenzprofil der Sprachenlehrer/innen, was nicht
geringe Herausforderungen an die Strukturen, Programme und Personen in den Bereichen der
Aus-, Weiter- und Fortbildung des Lehrpersonals stellt.
Zahlreiche Initiativen wurden in diesem Zusammenhang bereits gesetzt oder sind in Entwicklung.
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