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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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MICHAELA RÜCKL UND INGRID WEGER ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft<br />

über das kommunikative Handeln, erlernt werden kann (vgl. Zydatiß 2005: 46). Die Ver<strong>mit</strong>tlung<br />

von Grammatik <strong>und</strong> Wortschatz hat daher auch in einem standardbasierten Fremdsprachenunterricht<br />

ihren Platz. Sie ist jedoch nicht mehr Endziel, sondern Basiskompetenz, die es durch<br />

integrative Text-Spracharbeit zu aktivieren gilt: Sprachkompetenz setzt nicht nur semantische<br />

Verständlichkeit <strong>und</strong> grammatische Korrektheit voraus, sondern auch die kontextuelle<br />

Angemessenheit des sprachlichen Ausdrucks. Um „proficiency“ zu gewährleisten müssen die<br />

sprachbasierten Kompetenzen im engeren Sinne (linguistische, soziolinguistische <strong>und</strong> pragmatische<br />

Kompetenzen) durch kommunikations- <strong>und</strong> handlungsorientierte Aufgabenstellungen<br />

aktiviert werden (vgl. GER 2001: 24ff).<br />

4.1.2. INTERKULTURELLE KOMPETENZ<br />

Ziel der interkulturellen <strong>Sprachen</strong>didaktik ist, den gegenseitigen Austausch der <strong>Kulturen</strong> zu<br />

intensivieren (vgl. Roche 2005: 235f). Die Förderung interkultureller Kompetenz wird als<br />

„Bemühen, die Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft der Lernenden zum lebensweltlichen Verstehen fremder<br />

<strong>Kulturen</strong> zu fördern“ definiert 14 (Bredella u. a. 2000: XXXIX).<br />

Dazu gehören neben der Ver<strong>mit</strong>tlung dialogfördernder Kompetenzen (z. B. Strategien zum<br />

Aushandeln von Bedeutungen oder zur Klärung von Missverständnissen) die Erweiterung des<br />

Wissens über die Zielsprachenkulturen, die Erkenntnisse von Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschieden<br />

zwischen <strong>Kulturen</strong> sowie die Förderung des Bewusstseins der Interdependenzen von<br />

Sprache <strong>und</strong> kulturellen Bedeutungen. Die speziell für AbsolventInnen der Handelsakademie<br />

ausgearbeiteten Deskriptoren verbinden persönliche <strong>und</strong> allgemeinkulturelle Bereiche <strong>mit</strong> spezifischen<br />

Merkmalen der wirtschaftlichen <strong>und</strong> unternehmerischen Usancen anderer Länder.<br />

Diese sollten erkannt, respektiert <strong>und</strong> in adäquater Form für private Kontakte <strong>und</strong> internationale<br />

Geschäftstätigkeit genützt werden können. Anhand der Deskriptoren zu diesem Bereich soll<br />

die plurikulturelle Kompetenz 15 von AbsolventInnen der Handelsakademie in berufsrelevanten<br />

Kommunikationssituationen verifiziert werden können.<br />

4.1.3. DYNAMISCHE FÄHIGKEITEN<br />

Für diesen Bereich griffige Deskriptoren zu entwickeln ist denkbar schwierig. Es <strong>stellt</strong> sich sogar<br />

die Frage, wie dynamische Fähigkeiten, etwa Offenheit, Kontaktfreudigkeit, Respekt,<br />

Einfühlungsvermögen, Kreativität, Flexibilität, optimistische Gr<strong>und</strong>haltung, Bereitschaft zur<br />

Weiterbildung, Konfliktfähigkeit <strong>und</strong> Belastbarkeit, im Rahmen der schulischen Ausbildung überhaupt<br />

entwickelt werden können. Einerseits handelt es sich um Persönlichkeitsmerkmale, andererseits<br />

um Gr<strong>und</strong>fähigkeiten, die in der familiären Erziehung geformt <strong>und</strong> vorgelebt werden. Ein<br />

Großteil dieser Schlüsselqualifikationen kann nur „handelnd“, durch die Auseinandersetzung <strong>mit</strong><br />

konkreten „authentischen“ Aufgabenstellungen entwickelt werden (vgl. Prim 1995). Es wurde<br />

daher versucht, Deskriptoren zu allgemeinen dynamischen Fähigkeiten zu finden <strong>und</strong> sie <strong>mit</strong><br />

berufsrelevanten Fähigkeiten zu vernetzen. Diese beschreiben Kommunikationsstrategien, die<br />

für die Domäne Beruf relevant sind <strong>und</strong> kulturell ver<strong>mit</strong>telnd eingesetzt werden können. Für den<br />

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