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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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MARTINA WEBER ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft<br />

Auch Bliesener beschreibt die Verwendung von Englisch als Lingua franca in der internationalen<br />

Kommunikation als weitgehend kulturunspezifisch. 5 Hagège zufolge wird Englisch vielfach<br />

als jene Fremdsprache eingestuft, die am besten dem so genannten „Dialogtrieb“ gerecht zu<br />

werden scheint, da sie für viele ein sehr günstiges Verhältnis von Aufwand <strong>und</strong> Erfolg aufweist. 6<br />

Da<strong>mit</strong> setzt sich Englisch über die Bedingungen hinweg, die für andere <strong>Sprachen</strong> gelten. Üblicherweise<br />

sind <strong>Sprachen</strong> nicht bloß ein Mittel zur Vereinfachung der Kommunikation, sondern<br />

tragen maßgeblich zum Kulturaustausch bei:<br />

„Kultur <strong>und</strong> Austausch bedürfen der Sprache, denn Kultur ist Sprache, <strong>und</strong> unsere Sprache ist<br />

unsere Kultur.“ 7<br />

„Gute Englischkenntnisse mögen unverzichtbar sein für eine nachhaltige Steigerung der<br />

Studenten-Mobilität – sie allein reicht jedoch nicht aus. <strong>Der</strong> Zugang zur Kultur des anderen<br />

Landes wird weiterhin nur über die Sprache des Landes möglich sein. Mobilität ohne sprachliche<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> Unterstützung ist sinnlos.“ 8<br />

Da<strong>mit</strong> wird deutlich, dass der Erwerb von den einzelnen Landessprachen als Schlüssel zu anderen<br />

<strong>Kulturen</strong> nach wie vor von enormer Bedeutung ist. Dies ist vor allem vor jenem Hintergr<strong>und</strong><br />

zu beachten, dass lediglich 13 % der europäischen BürgerInnen Englisch als Muttersprache<br />

haben, wohingegen beispielsweise 18 % Deutsch als erste Sprache sprechen. 9 In diesem<br />

Zusammenhang ist auch zu berücksichtigen, dass wir – wann immer wir von der Europäischen<br />

Union sprechen – von einer Gemeinschaft sprechen, die nicht nur r<strong>und</strong> 450 Millionen<br />

BürgerInnen, sondern auch mehr als 220 <strong>Sprachen</strong> zählt. 10<br />

1.2 Problemstellung<br />

Gerade aufgr<strong>und</strong> der offensichtlichen Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen ist es<br />

erstaunlich, dass die Studien zum Thema Fremdsprachen in Österreich insbesondere für den<br />

betrieblichen Bereich dünn gesät sind. Die vorliegende Arbeit soll daher einen Überblick über<br />

den Stellenwert von Fremdsprachen in österreichischen Großunternehmen geben <strong>und</strong> dabei folgende<br />

Themenbereiche abdecken:<br />

■ Welchen Stellenwert haben Fremdsprachen für die befragten Unternehmen?<br />

■ Welche Fremdsprachen werden vorwiegend benötigt?<br />

■ Welche konkreten Fremdsprachenfertigkeiten werden nachgefragt?<br />

■ Welche Fremdsprachenanforderungen werden an die jeweiligen<br />

MitarbeiterInnengruppen ge<strong>stellt</strong>?<br />

■ Welche Rolle spielen DolmetscherInnen <strong>und</strong> ÜbersetzerInnen?<br />

■ Werden <strong>mit</strong> dem Beherrschen einer Fremdsprache zusätzliche Qualifikationen wie etwa<br />

interkulturelle Fähigkeiten verb<strong>und</strong>en?<br />

■ Welchen Stellenwert haben Fremdsprachenkenntnisse bei der Aufnahme neuer<br />

MitarbeiterInnen im Vergleich zu anderen Qualifikationen?<br />

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