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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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THERESIA SCHWEIGER ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft<br />

4. Sprachbedarfsanalyse im Weinviertel<br />

Tschechisch <strong>und</strong> Slowakisch nehmen unter den wichtigsten <strong>und</strong> am meisten gebrauchten<br />

Fremdsprachen in der gesamtösterreichischen Wirtschaft keine prominente Stelle ein. Eine<br />

generelle Sprachbedarfsanalyse, wie sie im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Arbeit (BMWA) <strong>und</strong> der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) durchgeführt wurde, belegte<br />

erwartungsgemäß einen überwältigenden Bedarf an Kompetenzen in der Englischen Sprache<br />

(vgl. Archan/Dornmayr 2006).<br />

Da in großen, allgemeiner konzipierten Analysen die Rolle der kleineren <strong>Sprachen</strong> meist nicht<br />

näher untersucht wird, sollte anhand der Konzentration auf die Nachbarsprachen Tschechisch<br />

<strong>und</strong> Slowakisch versucht werden, Fragen nach tatsächlichem Gebrauch <strong>und</strong> Bedarf von diesen<br />

im internationalen Kontext weniger bedeutenden <strong>Sprachen</strong> zu beantworten.<br />

4.1 Begriffsklärung<br />

<strong>Der</strong> Terminus Sprachbedarf ist nur schwer fassbar <strong>und</strong> nicht immer eindeutig definiert. Da der<br />

Bedarf an Sprachkenntnissen meist <strong>mit</strong> Hilfe des Sprachgebrauchs erklärt wird, besteht die<br />

Gefahr, dass der Bedarf an <strong>Sprachen</strong> <strong>mit</strong> der konkreten Verwendung von <strong>Sprachen</strong> vermischt<br />

wird. Sprachgebrauch ist jedoch lediglich als einer von mehreren Indikatoren des Sprachbedarfs<br />

zu verstehen. In manchen Arbeiten wird der Terminus Sprachbedarf hingegen <strong>mit</strong> dem Mangel<br />

an fremdsprachlicher Kompetenz gleichgesetzt. In der hier präsentierten Studie bezeichnet der<br />

Begriff Fremdsprachenbedarf das Benötigen von Fremdsprachenkenntnissen – unabhängig<br />

davon, ob diese vorhanden sind oder nicht. Fehlende oder mangelhafte fremdsprachliche<br />

Kompetenzen werden nach Vandermeeren <strong>mit</strong> dem klareren Terminus Fremdsprachen-mehrbedarf<br />

bezeichnet. Fremdsprachenbedarf hat demnach die Funktion eines Überbegriffs, unter dem<br />

der tatsächliche Fremdsprachengebrauch der Unternehmen sowie deren eventuell vorhandener<br />

Mehrbedarf vereint werden. Auch potenzieller <strong>und</strong> zukünftiger Bedarf an Fremdsprachen muss<br />

berücksichtigt werden, um dem ständigen Wandel im internationalen Markt Rechnung zu tragen<br />

(Vandermeeren 1998: 58f).<br />

4.2 Fragestellungen<br />

Anhand der Untersuchung zum Sprachbedarf in Klein- <strong>und</strong> Mittelunternehmen sollte ergründet<br />

werden, ob Betriebe <strong>mit</strong> geschäftlichen Kontakten in Tschechien <strong>und</strong> der Slowakei die jeweilige<br />

Landessprache ihrer GeschäftspartnerInnen bzw. K<strong>und</strong>Innen verwenden <strong>und</strong> in welchem<br />

Verhältnis zur Anwendung von Deutsch <strong>und</strong> Englisch die Benützung von Tschechisch <strong>und</strong><br />

Slowakisch steht. Außerdem sollte die Annahme, dass Tschechisch <strong>und</strong> Slowakisch vorrangig<br />

für Alltagskommunikation <strong>und</strong> weniger in Situationen <strong>mit</strong> komplexeren sprachlichen<br />

Anforderungen (Verhandlungen, Schriftverkehr etc.) verwendet werden, überprüft werden. Ob<br />

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