19.01.2013 Aufrufe

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft B. STEINHUBER, F. MITTENDORFER UND H. RENNER<br />

All das erfordert Veränderungen im Unterricht. Es kann nicht nur darum gehen, sprachliche<br />

Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten zu ver<strong>mit</strong>teln, sondern es ist ein wesentliches Ziel, die Lernenden<br />

auf ihrem Weg zur Eigenverantwortung zu unterstützen. Die Lehrkraft ist nicht in erster Linie<br />

Wissensver<strong>mit</strong>tler, sondern Coach. Offene Lernformen wie „Offenes Lernen“ oder „COOL“<br />

(Cooperatives Offenes Lernen) gehen diesen Weg.<br />

„Was ist COOL?“<br />

<strong>Der</strong> Begriff „Cooperatives Offenes Lernen“ beschreibt eher sehr allgemein „neue“ Formen des<br />

Lernens <strong>und</strong> Lehrens, die auf verschiedene reformpädagogische Ansätze Bezug nehmen <strong>und</strong><br />

neben der „Erziehung“ zu mehr Selbstständigkeit <strong>und</strong> Eigenverantwortlichkeit (selbst-gesteuertes<br />

Lernen) vor allem die Entwicklung sozialer Kompetenz in den Vordergr<strong>und</strong> stellen.<br />

<strong>Der</strong> von Helen Parkhurst in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts vor allem für die<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe entwickelte <strong>und</strong> durch seine Offenheit charakterisierte Daltonplan <strong>mit</strong> den<br />

Gr<strong>und</strong>prinzipien (Freiheit/Verantwortung, Kooperation, Selbstständigkeit) ist das pädagogische<br />

Kernelement des Cooperativen Offenen Lernens.“ 13<br />

Für Lehrer/innen ist es oft schwierig, ihre neue Rolle anzunehmen, da sie befürchten, völlig die<br />

Kontrolle über den Lernprozess zu verlieren. Davon ist aber nicht die Rede. Die Verantwortung<br />

<strong>und</strong> Kontrolle wird nur auf alle Beteiligten – Lehrende <strong>und</strong> Lernende – aufgeteilt, jede/r hat einen<br />

Beitrag zu leisten. Gerade bei allen offenen Lernformen ist es immens wichtig, gemeinsam den<br />

Lernertrag zu sichern <strong>und</strong> das eigene Tun zu hinterfragen.<br />

Innere Differenzierung muss hier ebenfalls genannt werden. Wenn Lernende ihren Lernprozess<br />

<strong>mit</strong>gestalten, werden sie auch ihre Bedürfnisse klarer formulieren, die sehr oft unterschiedlich<br />

sind. Lehrende müssen im Rahmen des Möglichen darauf reagieren. Hier stößt Unterricht in der<br />

traditionellen Organisationsform auf seine Grenzen – ein Fach, eine Lehrkraft, 50 Minuten, bis zu<br />

26 Schüler/innen in einer Sprachgruppe, dann kommt die nächste Lehrkraft. Lernende haben<br />

aber ein unterschiedliches Arbeitstempo, sind nicht in allen Fertigkeiten gleichzeitig auf genau<br />

demselben Stand, haben individuelle Stärken <strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> sollen ein individuelles<br />

sprachliches Repertoire aufbauen. Hier allen gerecht zu werden ist ein schwieriges Unterfangen,<br />

das große Methodenvielfalt <strong>und</strong> Flexibilität in der Organisation verlangt. Wo dies jedoch gelingt,<br />

entsteht eine Form der Zusammenarbeit zwischen Schülern/Schülerinnen <strong>und</strong> Lehrern/<br />

Lehrerinnen, die langfristig für alle Beteiligten zu mehr Zufriedenheit <strong>mit</strong> dem Unterrichtsablauf<br />

<strong>und</strong> den Ergebnissen führen kann.<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!