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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft B. STEINHUBER, F. MITTENDORFER UND H. RENNER<br />

1. Rolle <strong>und</strong> Bedeutung des <strong>Sprachen</strong>lernens<br />

<strong>Sprachen</strong>kenntnisse, Kommunikationskompetenz, Lernbereitschaft – wer immer sich heutzutage<br />

um anspruchsvollere Stellen im Dienstleistungsbereich oder <strong>mit</strong>tleren Management bewirbt,<br />

muss sich diesen Anforderungen stellen. Solide Englischkenntnisse sind gemeinhin<br />

Voraussetzung, Kenntnisse in weiteren <strong>Sprachen</strong> manchmal ausdrücklich gewünscht, meist<br />

zumindest von Nutzen. <strong>Sprachen</strong>kenntnisse sind also Voraussetzung für berufliche Karriere, für<br />

beruflichen Erfolg.<br />

■ Was aber bedeutet es, eine Sprache so zu beherrschen, wie es eine konkrete berufliche<br />

Situation erfordert, <strong>und</strong> ist das eigentlich insgesamt genug?<br />

■ Soll (speziell schulischer) <strong>Sprachen</strong>unterricht sich darauf konzentrieren, den Lernenden<br />

jene sprachlichen Fertigkeiten zu ver<strong>mit</strong>teln, die der Arbeitsmarkt verlangt, oder gibt es<br />

einen viel umfassenderen Bildungsauftrag?<br />

■ Soll in einer einzigen Sprache ein möglichst hohes Niveau erreicht werden, oder wäre<br />

es doch besser, in mehreren <strong>Sprachen</strong> kommunizieren zu können, wenn auch nur<br />

eingeschränkt?<br />

■ Welche Schwerpunkte sollen gesetzt werden, was soll <strong>mit</strong> welchen Methoden ver<strong>mit</strong>telt<br />

werden?<br />

■ Woran soll sich moderner <strong>Sprachen</strong>unterricht also orientieren, welchen Herausforderungen<br />

sieht er sich gegenüber, welche neuen Ansätze gibt es?<br />

Es ist einer Initiative des Europarats zu danken, dass der modernen <strong>Sprachen</strong>politik ein von<br />

einer internationalen Expert/innengruppe entwickeltes <strong>und</strong> bildungspolitisch eindeutig akkordiertes<br />

Dokument zur Verfügung steht, das die wesentlichen Fragen im Zusammenhang <strong>mit</strong><br />

<strong>Sprachen</strong>lernen <strong>und</strong> <strong>Sprachen</strong>unterricht thematisiert, dadurch eine<br />

gemeinsame Diskussions- <strong>und</strong> Arbeitsbasis schafft <strong>und</strong> eine Reihe von<br />

Lösungsansätzen anbietet.<br />

<strong>Der</strong> „Gemeinsame europäische Referenzrahmen für <strong>Sprachen</strong>: lernen,<br />

lehren, beurteilen“ 3 (im Folgenden GERS genannt) hat sehr schnell in die<br />

Bildungsdiskussion der verschiedenen Länder Eingang gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

wird von vielen als das zentrale Bezugsdokument für die Neuorientierung<br />

des <strong>Sprachen</strong>unterrichts auf internationaler wie nationaler Ebene<br />

betrachtet.<br />

<strong>Sprachen</strong>lernen wird als wichtiges Element des Prozesses der sozialen, kulturellen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Integration der Menschen im Europa des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts verstanden <strong>und</strong> soll<br />

wesentlich dazu beitragen,<br />

■ die Vielfalt der <strong>Sprachen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kulturen</strong> in Europa zu schützen <strong>und</strong> zu entwickeln;<br />

■ die Kommunikation <strong>und</strong> Interaktion zwischen Europäerinnen <strong>und</strong> Europäern verschiedener<br />

Muttersprachen zu erleichtern, um Vorurteile <strong>und</strong> Diskriminierung zu überwinden;<br />

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