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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft B. STEINHUBER, F. MITTENDORFER UND H. RENNER<br />

Zeugnisse, nicht immer ist schnell ersichtlich, welches Wissen, welche Kompetenzen <strong>und</strong><br />

Fertigkeiten eine einzelne Person tatsächlich erworben hat.<br />

Dies ist dem Prinzip der Mobilität sowohl in der Ausbildung als auch im Berufsleben nicht gerade<br />

förderlich. Mit der Entwicklung <strong>und</strong> Implementierung von nationalen Bildungsstandards wird<br />

eine essentielle Voraussetzung für die Behebung dieses Defizits geschaffen. Wenn es gelingt,<br />

wirklich festzumachen, welche Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten ein/e Absolvent/in in einem Fach<br />

nachhaltig erworben haben soll, kann eine größere Transparenz <strong>und</strong> Kompatibilität der<br />

Bildungssysteme erreicht werden. Die Gefahr wäre dabei nur, dass man sich wegen der<br />

Komplexität des Vorhabens <strong>mit</strong> Leistungsstandards zufrieden gibt <strong>und</strong> den Aspekt der Bildung<br />

aus den Augen verliert. Dann wäre das Ziel verfehlt.<br />

Bildungsstandards für die <strong>Sprachen</strong> müssen z. B. neben den Kompetenzen in den sprachlichen<br />

Fertigkeiten Lesen, Hören, An Gesprächen teilnehmen, Zusammenhängend sprechen <strong>und</strong><br />

Schreiben auch Kompetenzen umfassen, die weit über diese Fertigkeiten hinausgehen. Solche<br />

Kompetenzen sind z. B. die Fähigkeit zu kommunizieren, zu kooperieren <strong>und</strong> interkulturell angemessen<br />

zu handeln, um nur einige zu nennen. Und es muss weiters klarge<strong>stellt</strong> sein, dass auch<br />

Bildungsstandards nicht alles, was guten Unterricht ausmacht <strong>und</strong> der Entwicklung der<br />

Persönlichkeit der Lernenden dient, beschreiben können. Denn im Mittelpunkt des<br />

Bildungsprozesses steht die autonome Persönlichkeit, die urteilsfähig, mündig <strong>und</strong> verantwortlich<br />

gegenüber sich selbst, anderen <strong>und</strong> der Gesellschaft handelt. <strong>Der</strong> erwünschten<br />

Vergleichbarkeit erworbenen Wissens <strong>und</strong> erworbener Fertigkeiten steht die Individualität der<br />

Lernenden gegenüber, die einen Bildungsprozess durchlaufen.<br />

Was die <strong>Sprachen</strong> betrifft, bietet der GERS einerseits eine f<strong>und</strong>ierte Basis für die Beschreibung<br />

der sprachlichen Kompetenzen, andererseits auch Anstöße für die Formulierung allgemeiner<br />

Kompetenzen. Dadurch, dass in Europa – <strong>und</strong> zum Teil schon außerhalb – der GERS als<br />

Bezugsrahmen für die Beschreibung von Zielen, Kompetenzen <strong>und</strong> Methoden sowie für die<br />

Entwicklung von Lehrplänen <strong>und</strong> Prüfungen verwendet wird, ist eine fortschreitende<br />

Annäherung zwischen den Bildungssystemen gegeben.<br />

<strong>Der</strong> GERS definiert sechs Referenzniveaus, sechs Niveaustufen, die sprachliche Kompetenz<br />

beschreiben, <strong>und</strong> <strong>stellt</strong> da<strong>mit</strong> einen Begriffraster zur Verfügung, den die Benutzer/innen der<br />

Beschreibung ihres eigenen Systems zugr<strong>und</strong>e legen können. 12 Dazu gibt es eine Reihe von<br />

Deskriptoren für einzelne Fertigkeiten auf den sechs Niveaustufen (vgl. Abb. 3).<br />

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