19.01.2013 Aufrufe

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

THERESIA SCHWEIGER ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft<br />

5. Resümee<br />

Das Hauptziel des Projektes „Sprachbedarfsanalyse im Weinviertel“, nämlich den Bedarf an<br />

Tschechisch <strong>und</strong> Slowakisch in niederösterreichischen Klein- <strong>und</strong> Mittelbetrieben aufzuzeigen<br />

<strong>und</strong> einer näheren Betrachtung zu unterziehen, wurde <strong>mit</strong> dieser Untersuchung erreicht. Obwohl<br />

anlässlich bilateraler Geschäftskontakte in den befragten Unternehmen überwiegend Deutsch<br />

als Kontaktsprache fungiert, ist Sprachbedarf in den beiden Nachbarsprachen eindeutig vorhanden,<br />

vor allem Tschechischkenntnisse sind in den Firmen gefragt. Wohl hauptsächlich aufgr<strong>und</strong><br />

der geringeren geschäftlichen Verbindungen <strong>mit</strong> der Slowakei wird seltener Bedarf an<br />

Slowakisch konstatiert.<br />

Aus der Studie geht hervor, dass r<strong>und</strong> 40 % der an der Untersuchung beteiligten Betriebe ihre<br />

Bereitschaft zur Förderung von Fremdsprachenkenntnissen <strong>mit</strong>tels Tschechisch-Sprachkursen<br />

artikulieren. Weitaus höher anzusetzen ist die Bereitschaft zur Fortbildung in jenen Betrieben, die<br />

eine Intensivierung von Auslandskontakten planen. Den UnternehmerInnen ist vielfach bewusst,<br />

dass das Beherrschen der Sprache ihrer GeschäftspartnerInnen großen Einfluss auf den Erfolg<br />

von geschäftlichen Kontakten haben kann. Diese Betriebe gezielt durch günstige <strong>und</strong> adäquate<br />

Weiterbildungsangebote zu fördern, <strong>stellt</strong> eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der<br />

Nachbarsprachenkompetenzen in Niederösterreich einerseits <strong>und</strong> zur Verbesserung der grenzüberschreitenden<br />

Wirtschaftskontakte andererseits dar.<br />

Tschechisch- <strong>und</strong> Slowakischunterricht sollen jedoch nicht lediglich in der Erwachsenenbildung<br />

verankert werden. Die nach wie vor hohe Konzentration auf Englisch <strong>und</strong> Französisch im schulischen<br />

Fremdsprachenunterricht wird dem vielfältigen <strong>und</strong> differenzierten <strong>Sprachen</strong>bedarf der<br />

Wirtschaft auf Dauer nicht gerecht werden. Das Fremdsprachenspektrum in den Schulen muss<br />

folglich insbesondere nach regionalen Bedürfnissen erweitert werden. Die <strong>Sprachen</strong> der<br />

Nachbarländer sollten in allen Regionen Österreichs unterrichtet werden, <strong>und</strong> zwar nicht nur als<br />

Freifach, sondern auch als Alternative im verpflichtenden Fremdsprachenunterricht. Eine gezielte<br />

Förderung von Kompetenzen in den Nachbarsprachen – sowohl in der Erstausbildung als<br />

auch in der Erwachsenenbildung – wird ihre positive Wirkung letztendlich nicht nur in der<br />

Wirtschaft, sondern auch in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf allen gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> politischen Ebenen entfalten.<br />

145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!