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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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EVA ANNAU UND MARGARETE NEZBEDA ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft<br />

Das zielgerichtete Sammeln gelungener Arbeiten oder von Arbeiten, die für den eigenen<br />

Fortschritt als relevant erachtet werden, <strong>und</strong> das reflektierende Ablegen dieser Produkte im<br />

Dossierteil des ESP unterstützen diesen Prozess. Wie beim Künstlerportfolio gibt das Dossier<br />

den Lernenden die Möglichkeit zu präsentieren, was sie geleistet haben (siehe berichtende<br />

Funktion). Interessant ist dieser Prozess besonders deshalb, weil das ESP 15+ die Schüler <strong>und</strong><br />

Schülerinnen während ihrer gesamten Oberstufenlaufbahn begleiten soll <strong>und</strong> so angelegt ist,<br />

dass es auch danach, in der tertiären Laufbahn oder im Berufsleben, als Lernbegleiter fungieren<br />

kann (lifelong learning).<br />

Reflexionsraster im ESP 15+ helfen den Schüler/innen dabei, über ihre Lernfortschritte zu reflektieren<br />

<strong>und</strong> ihren Lernprozess systematisch zu dokumentieren.<br />

4) ENTREPRENEURSHIP: MANAGER DER EIGENEN KARRIERE<br />

Das ESP 15+ erscheint ein geeignetes Instrument zu sein, um Lernende auf die geänderte<br />

Situation am Arbeitsmarkt vorzubereiten: Die „Normalarbeitsbiografie“, das heißt der Traum von<br />

der „<strong>sichere</strong>n Anstellung“ scheint aus gegenwärtiger Sicht ausgeträumt. Jeder junge Mensch<br />

weiß heutzutage, dass er im Laufe seines Berufslebens mindestens viermal seine Arbeitsstelle<br />

wechseln wird. 7<br />

Nach Günther Voss (Voss 2000) ist dies ein Symptom des Wandels vom klassischen Arbeitnehmer<br />

zum Arbeitskraftunternehmer. 8 Dieser Wandel muss zwangsläufig Auswirkungen auf das<br />

Erziehungssystem haben. Es wird in Zukunft nicht mehr genügen, Abschlusszeugnisse vorzulegen,<br />

die Arbeitskraftunternehmer <strong>und</strong> -unternehmerinnen werden angehalten sein, ihr Produkt,<br />

nämlich ihre Arbeitskraft, selbst professionell zu vermarkten. 9<br />

Um bei dem Bild des Produktes zu bleiben, so brauchen die Arbeitskraftunternehmer/innen der<br />

Zukunft ein Instrument, einen „Katalog“, der dokumentiert, was sie können, <strong>und</strong> gleichzeitig ein<br />

Instrument, das sie schrittweise dazu hinführt zu erkennen, wo ihre Stärken liegen. Durch die<br />

kontinuierliche Auseinandersetzung <strong>mit</strong> der Beschreibung <strong>und</strong> Entwicklung von Kompetenzen<br />

können Lernende diesem Ziel näher gebracht werden, <strong>und</strong> sie können auf diese Weise auf den<br />

flexiblen Arbeitsmarkt vorbereitet werden.<br />

Ein häufig geäußerter Einwand der ESP-Verwender/innen in diesem Zusammenhang ist, dass<br />

sich kaum ein Arbeitgeber oder eine Arbeitgeberin die Zeit nehmen wird, diese – zugegebenermaßen<br />

– ausführlichen Portfoliomappen sorgfältig zu studieren. Die Bildungsinstitutionen sind<br />

hier einerseits aufgerufen, den Bekanntheitsgrad des ESP 15+ auf nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />

Ebene zu stärken, andererseits sollte den Lernenden bewusst gemacht werden, dass sie ihre<br />

Fähigkeiten, ihr sprachliches Können <strong>und</strong> ihre Qualifikationen durch kontinuierliche ESP-Arbeit<br />

professionell präsentieren lernen, egal ob die Portfoliomappe im Jobinterview als Gesprächsgr<strong>und</strong>lage<br />

dient oder nicht.<br />

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