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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft SABINE TRITSCHER-ARCHAN<br />

1. Fremdsprachenbedarf<br />

Mit zunehmender Internationalisierung haben sich die Gegebenheiten für Unternehmen entscheidend<br />

verändert. Absatzmärkte sind nicht mehr nur vor Ort sondern potenziell global. Durch<br />

den Einsatz von Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien wurde (<strong>und</strong> wird) die Welt<br />

immer mehr zum global village (McLUHAN 1962), zum globalen Dorf. Unternehmensfusionen,<br />

internationale Kooperationen <strong>und</strong> rege Exporttätigkeiten bedingen, dass Betriebe zunehmend<br />

auf MitarbeiterInnen angewiesen sind, deren Kenntnisse über die nationale Unternehmenskultur<br />

<strong>und</strong> die eigene Sprache hinausgehen.<br />

Es ist daher wenig erstaunlich, dass der Großteil der insgesamt 2.017 Betriebe (nämlich 86 %),<br />

die an der 2005 durchgeführten Online-Befragung teilnahmen, 1 angibt, gegenwärtig Bedarf an<br />

Fremdsprachen in ihrem Unternehmen zu haben. In Hinkunft, so zeigen sich knapp zwei Drittel<br />

der befragten Betriebe (64 %) überzeugt, wird dieser Bedarf sogar noch weiter steigen.<br />

<strong>Der</strong> hohe Fremdsprachenbedarf ergibt sich zum einen aus der Tatsache, dass viele<br />

Unternehmen eine andere als die deutsche Sprache als Unternehmenssprache haben, zum<br />

anderen aus den zahlreichen Geschäftsbeziehungen zu nicht-deutschsprachigen Ländern. Die<br />

meisten Kontakte bestehen dabei zu Ländern innerhalb der Europäischen Union, insbesondere<br />

zu osteuropäischen Staaten. <strong>Der</strong> wichtigste nicht-deutschsprachige Handelspartner ist allerdings<br />

Italien, gefolgt von Großbritannien, Ungarn <strong>und</strong> Tschechien. Außerhalb der EU bestehen<br />

Handelsbeziehungen vor allen zu den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, sowie – im außereuropäischen<br />

Raum – zu den USA <strong>und</strong> Russland. Kontakte gibt es auch in den asiatischen Raum,<br />

vor allem zu chinesischen Firmen.<br />

Die „Hitliste“ der in den Unternehmen benötigten <strong>Sprachen</strong> wird klar von Englisch angeführt<br />

(vgl. Abb. 1). Nach Angaben von nahezu der Hälfte der Betriebe (45 %), die sich an der<br />

Befragung beteiligten, wird Englisch „vom Großteil“ der ArbeitnehmerInnen benötigt, in weiteren<br />

36 % von „einigen (wenigen)“ MitarbeiterInnen. Italienisch, als Sprache des wichtigsten nichtdeutschsprachigen<br />

Handelspartners, wird in 30 % der Betriebe zumindest von „einigen (wenigen)“<br />

Arbeitskräften verlangt. An dritter Stelle folgt Französisch <strong>mit</strong> 26 %. Ostsprachen werden<br />

derzeit mehrheitlich nur „von einigen (wenigen)“ MitarbeiterInnen benötigt, da der Großteil der<br />

Geschäftsbeziehungen <strong>mit</strong> osteuropäischen Staaten in Deutsch oder Englisch abgewickelt wird<br />

(vgl. Abb. 2).<br />

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