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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft SIGRID SCHÖPPER-GRABE<br />

aktuellen ibw-Befragung bietet immerhin etwas mehr als die Hälfte der österreichischen<br />

Unternehmen den Mitarbeitern die Möglichkeit, sich fremdsprachlich weiterzubilden. Von diesen<br />

Unternehmen übernehmen mehr als zwei Drittel die Kosten für die Fremdsprachenweiterbildung,<br />

31 % zum Teil, <strong>und</strong> in lediglich 3 % der Unternehmen müssen die Mitarbeiter die<br />

Weiterbildungsmaßnahme komplett zahlen. 19<br />

In den betrieblichen Fremdsprachenkursen stehen vor allem die mündliche Kommunikation <strong>und</strong> der<br />

allgemeine Wortschatz im Mittelpunkt, während die Schulung des Fachvokabulars, Hörverstehens,<br />

Leseverstehens, der Grammatik <strong>und</strong> der schriftlichen Kommunikation erst danach folgt. 20 Auch dies<br />

ist vergleichbar <strong>mit</strong> der aktuellen Situation in Österreich, wo 40 % der befragten Betriebe<br />

Verbesserungspotenziale in der Weiterbildung bei der mündlichen Sprachkompetenz, 20 % in der<br />

schriftlichen Anwendung, 18 % in der berufsspezifischen Fachsprache, 12 % in der Lesekompetenz<br />

<strong>und</strong> 9 % im interkulturellen Wissen sahen. 21<br />

Da die aktive Kommunikation in der authentischen Face-to-Face-Situation gefördert werden<br />

soll, bevorzugen die Betriebe Muttersprachler als Dozenten. Entsprechend wird ein praxisorientierter<br />

<strong>und</strong> kommunikativer Unterricht <strong>mit</strong> erwachsenengerechten <strong>und</strong> abwechslungsreichen<br />

Methoden präferiert. Zusätzlich zum Kursangebot werden Selbstlernmaterialien <strong>und</strong> Blended-<br />

Learning-Lösungen eingesetzt. Je nach der Position in der Unternehmenshierarchie reichen die<br />

Organisationsformen der betrieblichen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von ein- bis zweimal wöchentlich<br />

stattfindenden berufsbegleitenden Gruppenmaßnahmen über Blockkurse bis zu mehrere<br />

Wochen umfassenden Intensivkursen im Ausland.<br />

In der Regel werden die Fremdsprachenleistungen in den von den Mitarbeitern besuchten inner<strong>und</strong><br />

außerbetrieblichen Kursen <strong>mit</strong> einfachen Teilnahmebescheinigungen zertifiziert. Zertifikate,<br />

die das erreichte Niveau qualitativ beschreiben oder auch benoten, betriebsinterne Prüfungen<br />

oder etwa Zusatzprüfungen bei den Kammern werden seltener eingesetzt. Bei der Auswahl von<br />

Mitarbeitern legen die Unternehmen aber durchaus Wert auf transparente Sprachzertifikate <strong>mit</strong><br />

ausgewiesenem Berufsbezug.<br />

3. Mögliche Handlungsansätze<br />

Die Qualität <strong>und</strong> die Anzahl der an den Schulen <strong>und</strong> Hochschulen erworbenen Fremdsprachen<br />

können durchaus auch als Standortvorteil eines Landes betrachtet werden. Den Unternehmen<br />

ist es aufgr<strong>und</strong> begrenzter Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsressourcen nicht möglich, fehlende<br />

Fremdsprachenkenntnisse systematisch zu ver<strong>mit</strong>teln. Zunächst sind sie auf die vorhandenen<br />

Kenntnisse der Mitarbeiter angewiesen, die diese in Schule, Ausbildung <strong>und</strong> Studium gelernt<br />

haben. Abhängig vom Bedarf können die Betriebe diese Kenntnisse dann spezifisch <strong>und</strong> zielgerichtet<br />

ausbauen.<br />

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