Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

EVA ANNAU UND MARGARETE NEZBEDA ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft
3. Welche Möglichkeiten bietet das Europäische
Sprachenportfolio?
1) TRANSPARENZ UND VERGLEICHBARKEIT VON SPRACHLICHEN LEISTUNGEN
Der offensichtlichste Grund, warum das Europäische Sprachenportfolio in vielen Klassen in ganz
Österreich eingesetzt wird, ist das Bestreben, Vergleichbarkeit und Transparenz der
Bildungsziele im Sprachenlernen innerhalb Europas zu gewährleisten. Ab dem Jahr 2004 fanden
die Referenzniveaus des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens (GERS) in den österreichischen
AHS- und BMHS-Lehrplänen Eingang.
Diese Niveaubeschreibungen für fünf Fertigkeiten (Hören, Lesen, An Gesprächen teilnehmen,
Zusammenhängend Sprechen, Schreiben) finden sich sehr detailliert in den Checklisten der
Sprachenbiografie des ESP auf sechs ansteigenden Niveaus (A1, A2, B1, B2, C1, C2) wider.
Damit ist genau festgelegt, was Lernende an biografischen Schnittstellen, z. B. zum Zeitpunkt
ihrer Matura bewältigt haben müssen, d. h. was sie in den entsprechenden Fremdsprachen „tun
können“. Die Beschreibungen (Deskriptoren oder Indikatoren) der Checklisten sind positiv formuliert
– man spricht von „Kann-Beschreibungen“, z. B.
Zusammenhängend sprechen B2:
Ich kann spontan und weitgehend fließend zu sehr vielen Themen meines Interessen- und
Fachgebietes klare und detaillierte Beschreibungen geben und Berichte formulieren.
Auf diese Weise soll das Augenmerk auf die Stärken der Lernenden gelenkt werden, was diese
wiederum zum Weiterlernen motiviert.
Die Bildungsminister/innen der Mitgliedsländer der europäischen Union einigten sich im Jahr
2000 in Lissabon darauf, bis 2010
[...]die Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum
in der Welt zu machen – einem Wirtschaftsraum, der fähig ist, ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum
mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen.
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Um dieses Ziel zu erreichen und um die Mobilität von Arbeitssuchenden zu gewährleisten, wurden
die Niveaus der abschließenden Prüfungen innerhalb der europäischen Union harmonisiert.
Das Maturaniveau für die erste lebende Fremdsprache, in vielen Fällen Englisch, ist an der BHS
B2+ und für die zweite lebende Fremdsprache B1.
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