19.01.2013 Aufrufe

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft ANJA HALL<br />

1. Einleitung<br />

Angesichts der fortschreitenden Globalisierung der Wirtschaft <strong>und</strong> der Arbeitsmärkte gewinnt<br />

die Sprachkompetenz der Erwerbstätigen immer stärker an Bedeutung. Fremdsprachliche<br />

Qualifikationen entwickeln sich mehr <strong>und</strong> mehr zu einer Schlüsselqualifikation. War es vor<br />

Jahren noch ausreichend, dass Führungskräfte, WissenschaftlerInnen <strong>und</strong> MitarbeiterInnen in<br />

Auslandsabteilungen über gute Fremdsprachenkenntnisse verfügten, so hat sich heutzutage der<br />

MitarbeiterInnenkreis erweitert (Schöpper-Grabe/Weiß 1998). <strong>Der</strong> Kontakt <strong>mit</strong> ausländischen<br />

Partnern oder K<strong>und</strong>en ist in vielen Berufen inzwischen auch für viele Ange<strong>stellt</strong>e ein fester<br />

Bestandteil des Arbeitsalltags. Betrachtet man die vorliegenden Betriebsbefragungen in<br />

Deutschland, so zeigt sich ein hoher <strong>und</strong> zugleich differenzierter Fremdsprachenbedarf in den<br />

Unternehmen, der von den jeweiligen Geschäftsbeziehungen, der Betriebsgröße <strong>und</strong> der<br />

Branche abhängt (z. B. Ross/Kern/Skiba 1996; Römer u. a. 2004; Schöpper-Grabe/Weiß 1998).<br />

An empirisch gesicherten Daten in welchen Berufen Fremdsprachenkenntnisse zur Ausübung<br />

der Tätigkeit notwendig sind <strong>und</strong> auf welchem Sprachlevel mangelt es bisher jedoch. Nach einer<br />

repräsentativen Personenbefragung (Sozioökonomische Panel) aus dem Jahr 2000 benötigt<br />

jede/r fünfte Erwerbstätige in Deutschland (21 %) eine Fremdsprache am Arbeitsplatz (vgl.<br />

Tucci/Wagner 2003) – dies entspricht in etwa der Größenordnung des Durchschnitts für alle EU-<br />

Länder. Diese Analysen haben wichtige Erkenntnisse über die Struktur der<br />

Fremdsprachennutzung erbracht: So nutzen Männer häufiger eine Fremdsprache am<br />

Arbeitsplatz als Frauen, <strong>mit</strong> zunehmendem Alter sinkt der Anteil der Erwerbstätigen, die eine<br />

Fremdsprache am Arbeitsplatz benötigen, <strong>mit</strong> dem Bildungsabschluss steigt er wiederum. Die<br />

Daten geben jedoch keine Hinweise darauf in welchen Berufen <strong>und</strong> auf welchem Sprachlevel<br />

Fremdsprachen beherrscht werden müssen <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> auch nur wenig Hinweise auf erforderliche<br />

Qualifizierungsprozesse.<br />

Die im Folgenden verwendete BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2006 – eine telefonische,<br />

computerunterstützte Repräsentativbefragung von 20.000 Erwerbstätigen in Deutschland (vgl.<br />

Kasten) – enthält Informationen zur Fremdsprachennutzung im Arbeitsleben <strong>und</strong> erlaubt aufgr<strong>und</strong><br />

der Stichprobengröße berufliche Differenzierungen. Die Analysen bestätigen die hohe<br />

Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen in der Erwerbstätigkeit, zeigen aber auch, dass<br />

diese Anforderungen nicht auf allen Anforderungsebenen <strong>und</strong> nicht in allen Berufen gleichermaßen<br />

ins Gewicht fallen.<br />

Konzeption <strong>und</strong> Methodik der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2006<br />

Die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2006 ist eine Repräsentativbefragung von 20.000<br />

Erwerbstätigen in Deutschland, die vom B<strong>und</strong>esinstitut für Berufsbildung (BIBB) <strong>und</strong> der<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführt wurde. Die Daten<br />

wurden von TNS Infratest Sozialforschung (München) im Rahmen einer computerunterstützten,<br />

telefonischen Befragung von Oktober 2005 bis März 2006 erhoben. Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

der Untersuchung sind erwerbstätige Personen ab 15 Jahren (ohne Auszubildende); als<br />

218

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!