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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft B. STEINHUBER, F. MITTENDORFER UND H. RENNER<br />

Kompetenz, zunächst Lesekompetenz <strong>und</strong> in einer späteren Stufe Hörverstehen in einer<br />

<strong>Sprachen</strong>gruppe zu erreichen. Durch EuroCom erkennt der Lerner, dass er durch die Kenntnis<br />

seiner Muttersprache, meist kombiniert <strong>mit</strong> Englischkompetenzen, bereits unerwartet viel an<br />

interlingualem Wissen besitzt, um einen positiven Transfer von der Brückensprache zu allen nahverwandten<br />

<strong>Sprachen</strong> der jeweiligen Gruppe mühelos zu realisieren. Es gelingt dem Lerner<br />

durch transferbasierte Erschließungsstrategien in kürzester Zeit, Texte aus Zeitungen <strong>und</strong><br />

Zeitschriften sowie Fachtexte in allen nahverwandten <strong>Sprachen</strong> zu verstehen. Aufbauend auf<br />

dem lesegesteuerten kognitiven Erschließungsprozess lassen sich weitere Kompetenzen lernökonomisch<br />

<strong>und</strong> bedarfsorientiert erheblich beschleunigt entwickeln.“ 8<br />

Hier ist zu überlegen, in welcher Form solche Konzepte in die Unterrichtsarbeit einfließen können<br />

<strong>und</strong> sollen, welche Konsequenzen es beispielsweise auf das <strong>Sprachen</strong>angebot von Schulen<br />

hat, wenn man der Idee der Brückensprachen folgt, <strong>und</strong> wie die Rolle der Muttersprache gesehen<br />

werden kann, auch im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Würdigung <strong>und</strong> Nutzung der muttersprachlichen<br />

Kompetenzen von Lernenden <strong>mit</strong> z. B. Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Umfassende Überlegungen zum Thema Mehrsprachigkeit, besonders im Zusammenhang <strong>mit</strong><br />

Migration, haben unter anderem Prof. Mag. Dr. Rudolf de Cillia <strong>und</strong> Prof. Mag. Dr. Hans-Jürgen<br />

Krumm (beide Universität Wien) formuliert.<br />

2.3 <strong>Sprachen</strong>förderung in allen Fächern<br />

Ein weiterer Weg zur Förderung von Mehrsprachigkeit ist das Prinzip „Language Across the<br />

Curriculum“ (LAC), 9 das jede Form von Unterricht auch als <strong>Sprachen</strong>unterricht versteht. LAC ist<br />

einerseits ein Konzept, das die Wichtigkeit der Arbeit an der Sprache <strong>und</strong> des <strong>Sprachen</strong>trainings<br />

in Fächern betont, die nicht dem <strong>Sprachen</strong>unterricht an <strong>und</strong> für sich gewidmet sind, wie z. B.<br />

Geschichte oder Naturwissenschaften.<br />

In weiterer Folge verlangt dieses Prinzip aber ein umfassendes Modell für die Sprachausbildung<br />

an einer Schule, in dem sowohl die Erweiterung der Kompetenzen in der maßgeblichen<br />

Unterrichtssprache (z. B. Deutsch) als auch die Kompetenzen in weiteren <strong>Sprachen</strong> erfasst werden.<br />

Dabei spielt auch CLIL (Content and Language Integrated Learning) eine wesentliche Rolle:<br />

„Es ist offensichtlich geworden, dass der Gebrauch einer Fremdsprache in einem nicht-fremdsprachlichen<br />

Unterrichtsfach einen viel versprechenden Weg zu mehrsprachiger Erziehung dar<strong>stellt</strong>.<br />

Fremdsprachendidaktiker aus ganz Europa stimmen darin überein, dass Content and<br />

Language Integrated Learning (CLIL) im Vergleich zu eher traditionellen Ansätzen des<br />

Fremdsprachenlernens, so wie sie nach wie vor in den meisten fremdsprachlichen<br />

Klassenzimmern praktiziert werden, zahlreiche Vorteile hat. [...]. [Dabei wird von dem Konzept<br />

language across the curriculum ausgegangen,] das jede Form von Unterricht auch als<br />

Sprachunterricht versteht. Mit anderen Worten: In jedem Unterrichtsfach spielt die sprachliche<br />

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