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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft MICHAELA RÜCKL UND INGRID WEGER<br />

Unterricht bedeutet dies, dass Arbeitsformen favorisiert werden müssen, die Handlungsorientierung<br />

begünstigen. Unterrichtsmodelle <strong>und</strong> Sozialformen, die Selbstständigkeit <strong>und</strong><br />

Teamfähigkeit fördern sowie Projekt- <strong>und</strong> Produktbezogenheit erkennen lassen, sind dabei<br />

ebenso wichtig wie der Erwerb von Strategien zum lebenslangen Lernen (vgl. GER 2001: 162).<br />

4.1.4. VERNETZTE FACHKOMPETENZ<br />

Das Fachwissen, das in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen aufgebaut wird, scheint<br />

an Bedeutung zu verlieren. Im Gegenzug dazu werden die Soft Skills immer wichtiger. Die<br />

Expertisenforschung zeigt jedoch: Gut entwickelte fachspezifische Kompetenzen sind<br />

Voraussetzung für Schlüsselqualifikationen. Sie müssen <strong>mit</strong> den Soft Skills vernetzt werden, nur<br />

dann befähigen sie zum Verständnis <strong>und</strong> zur Lösung komplexer Probleme. Es ist allerdings<br />

schwierig, klare Teilkompetenzen abzugrenzen, die in testbare „Kann-Formulierungen“ gefasst<br />

werden könnten. Im Sinne eines funktionalen Kompetenzbegriffs (vgl. Zydatiß 2005: 43) definieren<br />

die in der Darstellung verankerten Deskriptoren daher einerseits Inhalte, die die sektoralen<br />

Qualifikationen der Handelsakademie ausmachen, andererseits berufspraktische Arbeitstechniken,<br />

-<strong>mit</strong>tel <strong>und</strong> -verfahren.<br />

5. Wie sehen standardbasierte Übungsbeispiele aus?<br />

Man weiß noch nicht allzu viel über die Entwicklung fremdsprachlicher Kompetenzen unter schulischen<br />

Bedingungen. Forschungsf<strong>und</strong>ierte Aussagen über tatsächliche Lernergebnisse werden<br />

erst möglich sein, wenn es empirisch entwickelte Testinstrumente gibt. Tests sollen auch dann<br />

nicht der Selektion, sondern der Diagnose dienen, <strong>mit</strong> dem Zweck der Systemverbesserung.<br />

<strong>Der</strong>zeit entwickeln Arbeitsgruppen, die sich aus LehrerInnen unterschiedlicher Unterrichtsgegenstände<br />

zusammensetzen, Übungsbeispiele für den Unterricht. Diese handlungsorientierten<br />

Aufgabenstellungen („tasks“) beziehen sich nicht auf automatisierte Abläufe. Sie erfordern,<br />

im Gegenteil, den Einsatz unterschiedlicher Kompetenzen. Aussagekräftige Deskriptoren, die in<br />

diesem Zusammenhang erarbeitet werden, 16 machen die Erwartungen an gute Lösungsvorschläge<br />

transparent. Eindimensionale Lösungen sind aufgr<strong>und</strong> der Komplexität dieser Übungsbeispiele<br />

eher die Ausnahme.<br />

In einem nächsten Schritt werden externe SpezialistInnen auf Basis der pilotierten Übungsbeispiele<br />

Testitems erstellen. Von diesen Testungen wird aber auch dann nur beschränkt auf die<br />

Qualität von Unterricht geschlossen werden können. Ein gewisses „Generalisierungsproblem“<br />

wird immer bestehen: Um auf ein komplexes Sprachkönnen in einer Nicht-Test Situation zu<br />

schließen, muss man von Ergebnissen ausgehen, die durch eine (unnatürliche) Prüfungssituation<br />

erzielt worden sind (vgl. Zydatiß 2005: 25, 27, 51f).<br />

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