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Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

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KURT SCHMID ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft<br />

AbsolventInnen der Meinung, dass ihre Englischkenntnisse über jenen anderer FachschülerInnen<br />

liegen. SchülerInnen in den technisch-gewerblichen Fachrichtungen schätzen ihre<br />

Englischkenntnisse durchwegs schlechter ein als alle anderen SchülerInnen.<br />

Diese Selbsteinschätzung deckt sich im Kern <strong>mit</strong> der Bewertung der Englischkenntnisse seitens<br />

der LehrerInnen. Lediglich bei den technisch-gewerblichen Fachschulen sowie in der HAS stufen<br />

die LehrerInnen die Englischkenntnisse ihrer SchülerInnen deutlich schlechter ein als diese<br />

selbst.<br />

Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Einschätzung der Englischkenntnisse <strong>und</strong> einem<br />

Sprachaufenthalt der SchülerInnen im Ausland <strong>und</strong> auch von Englisch als Arbeitssprache (EAA)<br />

gehen positive Effekte aus. Diese werden sowohl seitens der SchülerInnen als auch der<br />

LehrerInnen konstatiert.<br />

Einen Sprachaufenthalt im Ausland haben r<strong>und</strong> 40 % aller SchülerInnen gemacht, wobei die primären<br />

Zielländer englischsprachige Staaten sind. Auffallend ist, dass anteilsmäßig deutlich<br />

mehr AbsolventInnen maturaführender Schulen (außer HTL) einen Sprachaufenthalt im Ausland<br />

gemacht haben als BMS- <strong>und</strong> HTL-AbsolventInnen. <strong>Der</strong> Bildungshintergr<strong>und</strong> der Eltern spielt<br />

ebenfalls eine Rolle: Mit steigenden formalen Bildungsabschlüssen steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass das Kind schon einmal zu einem Sprachaufenthalt im Ausland war. Gerade für<br />

SchülerInnen aus eher „bildungsferneren Schichten“ dürften daher Initiativen, die auf eine<br />

Anreizwirkung abzielen bzw. die Bedeutung derartiger Sprachaufenthalte bewusster machen,<br />

aber auch finanzielle Förderungen seitens der öffentlichen Hand sinnvoll <strong>und</strong> notwendig sein,<br />

um diese Differenz zu reduzieren.<br />

EAA ist <strong>mit</strong>tlerweile in vielen Schulen verankert – insbesondere an den maturaführenden Schulen<br />

(außer HTL). Auch an Schulen, an denen es EAA gibt, kommen nicht alle SchülerInnen in den<br />

Genuss dieser Unterrichtsmethode. Hier deutet sich ein Ausbaupotenzial an. Welcher<br />

Stellenwert soll zukünftig aus Sicht der LehrerInnen dem Projekt EAA zukommen? Von einem<br />

Großteil der LehrerInnen wird die Einschränkung des englischsprachigen Unterrichts auf das<br />

Fachgebiet abgelehnt. Die Meinung der LehrerInnen hinsichtlich des Umfangs, den EAA haben<br />

soll, ist aber zweigeteilt. Neben BefürworterInnen einer eher eingeschränkten Variante (EAA in<br />

maximal ein bis zwei Gegenständen), gibt es auch eine in etwa gleich große Gruppe von<br />

LehrerInnen, die dafür eintritt, EAA auf möglichst viele Gegenstände auszuweiten.<br />

Bei der Ausbildung der FremdsprachenlehrerInnen zeigt sich ein strukturelles Manko: Sie können<br />

nur auf relativ wenig „Auslandserfahrung“ während ihrer Ausbildung verweisen. So gaben<br />

73 % aller befragten FremdsprachenlehrerInnen an, im Rahmen ihrer Ausbildung weder ein<br />

Auslandssemester noch ein Unterrichtspraktikum an einer Schule im Ausland gemacht zu<br />

haben. Zwar ist bei den „jüngeren“ FremdsprachenlehrerInnen (die erst in den letzten Jahren ihr<br />

Fremdsprachenstudium abgeschlossen haben) der Anteil der LehrerInnen <strong>mit</strong> Auslandserfahrung<br />

während ihrer Ausbildung deutlich höher als bei den schon länger im Beruf stehenden<br />

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