Der sichere Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen stellt heute ...

ibw-Forschungsbericht 143 | Fremdsprachen für die Wirtschaft ANJA HALL
Tabelle 2: Englisch-Level nach Betriebsmerkmalen in Prozent
Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2006, gewichtete Daten
3.3 In welchen Berufen werden Englischkenntnisse benötigt?
Die in der Erhebung erfassten Berufsbezeichnungen wurden mit der Berufskennziffer auf Basis
der Klassifizierung der Berufe des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 1992 (KldB 1992)
versehen. Grundlegend für diese Berufssystematik ist die Zusammenfassung von Berufen, „die
nach dem Wesen ihrer Berufsaufgabe und Tätigkeit gleichartig sind, unabhängig von ihrer formalen
Schul- oder Berufsausbildung, von der Stellung im Beruf oder im Betrieb“ (StBA 1992,
S.16). Der ausgeübte Beruf wird im Folgenden zu 15 Berufsfeldern zusammengefasst (siehe
Tab. A1 im Anhang).
In wissensintensiven Berufen – hierzu zählen Wissenschaftsberufe, Technische Berufe, Medienund
künstlerische Berufe und Organisations-, Verwaltungs-, Rechtsberufe – ist die Fremdsprachennutzung
am höchsten. Verhandlungssicherheit (VS) und Sicherheit in Wort und/oder
Schrift (SWS) werden aber auch in kaufmännischen Berufen, in denen die mittlere
Anforderungsebene dominiert, überdurchschnittlich häufig abgefordert und zwar bei
Dienstleistungskaufleuten (VS: 13 % bzw. SWS: 24 %) und bei einer Teilgruppe der Warenkaufleute
den Groß- und Einzelhandelskaufleuten (VS: 16 % bzw. SWS: 17 %).
In Produktionsberufen und einfachen Dienstleistungsberufen wie den Verkehrs-, Lager- und
sonstigen Dienstleistungsberufen benötigen hingegen rund 70 % der Erwerbstätigen keine
Fremdsprachenkenntnisse. Auffallend sind allerdings die Hotel- und Gaststättenberufe: hier
benötigt jeder dritte Erwerbstätige Grundkenntnisse in Englisch, jeder Vierte muss sicher in Wort
und/oder Schrift und 9 % müssen verhandlungssicher sein. Von Beschäftigten in diesen Berufen
wird erwartet, dass sie die Sprache des Kunden sprechen.
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