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Ortsnamen Schweiz - NEU - 2011 - Kopie - Dillum

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schrieben; dabei kein homogenes Werk, sondern eine Zusammenstellung<br />

von Aufsätzen und Vorträgen.<br />

Eine klare Aussage ist in dem dicken Buch nicht drin. Kein einziges<br />

hebräisches Wort wird erklärt. – <strong>Ortsnamen</strong> mit Eber, denen wir bald<br />

begegnen werden, leiten sich nach dem Autor von Eber ab. – Ist<br />

doch klar, nicht wahr?<br />

Für mich die größte Enttäuschung war das Vaskonische: Damit<br />

meint Vennemann die Basken, und niemand anderes.<br />

Nicht aus dem Orient, sondern aus dem kleinen Baskenland, beidseits<br />

der Pyrenäen, sei also die europäische Namenlandschaft geprägt<br />

worden!<br />

Vielleicht verbirgt auch das Albanische – ebenfalls eine Randsprache<br />

– den Schlüssel zu den europäischen Idiomen. – Das wurde vor<br />

Jahrzehnten einmal behauptet.<br />

Die <strong>Schweiz</strong>er <strong>Ortsnamen</strong>-Forschung ist nicht besser als die übrige.<br />

In der Zwischenkriegszeit hat ein Philologe namens Johann Hubschmied<br />

die schweizerischen <strong>Ortsnamen</strong> untersucht und versucht,<br />

eine Gesamtschau zu bieten.<br />

Dabei faszinierte ihn das Keltische als angeblich älteste erhaltene<br />

europäische Schriftsprache. Also sah er überall in den <strong>Ortsnamen</strong><br />

keltische Wurzeln. – Der Fluß Gürbe zum Beispiel war für Hubschmied<br />

von gallisch jurowia = Weide abgeleitet!<br />

Auch folgte Hubschmied wie andere einer gelehrten Theorie, wonach<br />

die alten Namen auf –ach oder lateinisch –acum im ersten Teil<br />

einen „gallorömischen“ Personennamen enthielten.<br />

Wir greifen Wichtrach heraus. Dieser acum-Ort verehre also einen<br />

Gutsherrn, der Victorinus oder Victrius hieß. – In gallorömischer Zeit<br />

muß ein unglaublicher Personenkult geherrscht haben!<br />

Die acum-Theorie ist eine gelehrte Spielerei.<br />

Es ist nicht schwer, die Fehler in Johann Hubschmieds Argumentation<br />

nachzuweisen.<br />

Das Keltische ist uns in den Rückzugssprachen der Bretagne, von<br />

Irland und von Wales erhalten. Und diese sind wie alle anderen<br />

Sprachen frühestens gegen die Mitte des 18. Jahrhunderts aufgezeichnet<br />

worden.

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